Bürgermeister-Wahl in Weisendorf: Hertlein auf Anhieb

17.1.2021, 20:40 Uhr
Bürgermeister-Wahl in Weisendorf: Hertlein auf Anhieb

© Foto: Edith Kern-Miereisz

27,12 Prozent der Wähler votierten für Franz Dellermann von der Unabhängigen Wählergruppe Buch-Nankendorf (UWG). Der Bewerber der Bündnisgrünen, Ernst Rappold erzielte 12,83 Prozent der Stimmen.

Winterlich vermummt und mit Mundschutz, mit eigenem Kugelschreiber und der von einem Sicherheitsdienst, bestehend aus zwei jungen Frauen, überwachten Auflage, nach dem Kreuzchen in der Wahlkabine keine Menschengrüppchen zuzulassen: So gestalteten sich die Umstände bei der Wahl zu einem neuen Gemeindeoberhaupt in der Markgemeinde.

Ohne Wahlkampf

Bürgermeister-Wahl in Weisendorf: Hertlein auf Anhieb

© Foto: Edith Kern-Miereisz

Der Urnengang, beschränkt auf vier Urnen-Wahllokale und zwei Briefwahllokale im Hauptort, war notwendig geworden nach dem unerwarteten Tod des beliebten Bürgermeisters Heinrich Süß (UWG) im September 2020, der im Mai in seine zweite Amtszeit eingetreten war.

Keine Wahlversammlungen, keine öffentlichen Auseinandersetzungen, keine Podiumsdiskussionen waren dem Wahltag vorausgegangen.

In Absprache hatten sich die drei Bewerber Karl-Heinz Hertlein (CSU), Franz Dellermann (UWG) und Ernst Rappold (Bündnisgrüne) darauf verständigt, aus Pietätsgründen und wegen des Corona-Pandemie-Geschehens lediglich Flyer zu verteilen.

"Klare Verhältnisse"

Karl-Heinz Hertlein kommentierte seinen Wahlsieg: "Sehr schön, dass im ersten Wahlgang für klare Verhältnisse gesorgt wurde", und ging in den Arbeitsmodus über: "Morgen geht die Einladung für die nächste Gemeinderatssitzung raus." Die Ballsporthalle, die Glasfaserversorgung, die Schule oder die unspektakulären Investitionen in den Kanal stünden auf der Agenda.

Telefonisch auf Anfrage von nordbayern.de/Herzogenaurach sah Franz Dellermann sein Wahlergebnis so: "Wir sind zufrieden, trotz allem. Eigentlich hätten wir auf eine Stichwahl gehofft, aber der Karl-Heinz hat den Vorteil, dass er schon lange in der Politik ist. Wir hätten das Erbe von Heinrich Süß weiterführen wollen."

Positives Zeichen

Die 59,35 Prozent bei der Wahlbeteiligung sah er als positives Zeichen an. Eine Reihe von Wählern habe sich offenbar noch für die Briefwahl entschieden. "Fast schon prognostiziert" sei der Sieg des CSU-Kandidaten gewesen, meinte Ernst Rappold, der Grünen-Kandidat, in einem telefonischen Statement:

"Es war das Erwartbare. In Bayern hat‘s Grün einfach schwerer. Aber Karl-Heinz Hertlein ist ja jetzt schon gut eingearbeitet, wir werden im Gemeinderat einen Weg zusammen finden."+

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