Burschenschafter streiten über "Ariernachweis"

15.6.2011, 16:11 Uhr

Unter den 120 Mitgliedsbünden des größten und ältesten Dachverbands, der Deutschen Burschenschaft, tobe derzeit ein heftiger Streit. Dem Verband drohe sogar die Spaltung. Bereits auf dem am Mittwoch beginnenden jährlichen Burschentag in Eisenach könnte es dazu kommen. Das Konfliktthema ist brisant: Es geht um die Einführung einer Art "Ariernachweis".

Entzündet hat sich der Streit nach Spiegel-Informationen an der Mitgliedschaft eines Studenten in der Burschenschaft Hansea zu Mannheim: Er ist in Mannheim geboren, hat in der Bundeswehr gedient, die vorgeschriebenen Fechtmensuren geleistet, er trägt die Farben der Verbindung mit Stolz und bekennt sich zum deutschen Vaterland. Geht es aber nach einer großen Anzahl anderer Bünde des Dachverbands, hätte der deutsche Staatsbürger niemals in die Hansea aufgenommen werden dürfen. Sein vermeintlicher Makel: Er hat chinesische Eltern.

Den Rechtsextremen in der Deutschen Burschenschaft ist solch ein Bundesbruder unannehmbar - ohne jede Kompromisse: Auf dem Eisenacher Burschentag soll nun über einen Antrag abgestimmt werden, die Hansea aus dem Dachverband auszuschließen.

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