Landkreis investiert in die Schulen

Das Spardorfer Hallenbad soll im Frühjahr fertig werden

10.11.2021, 10:16 Uhr
Das Spardorfer Hallenbad soll im Frühjahr fertig werden

© Scott Johnston

Dieser Betrag wird freilich noch nicht im nächsten Jahr fällig, sondern mit 1,6 Millionen Euro lediglich ein Bruchteil davon. Zunächst muss nämlich über einen Planungs- und Realisierungswettbewerb ein passendes Büro ermittelt werden.

Für die Generalinstandsetzung des Hallenbads, das in das Schulzentrum integriert ist, sind die Arbeiten - wie ausführlich berichtet - in vollem Gange. Doch die Material- und Lieferengpässe, die inzwischen die gesamte deutsche Wirtschaft belasten und für die neben der großen Nachfrage auch die Corona-Pandemie verantwortlich ist, sorgen derzeit für Verzögerungen. Im ersten Quartal 2022 soll die Schwimmhalle jedoch freigegeben werden können.

Zweiter Abschnitt fertig

Bei der Sanierung der Fassade des Eckentaler Gymnasiums sind die Firmen nun mit dem zweiten Bauabschnitt fertig. Der dritte ist für die nächsten Sommerferien vorgesehen, um den Unterricht nicht unnötig zu belasten. Hierfür werden 2022 ungefähr 1,7 Millionen Euro fällig.

Im Dezember dieses Jahres wird die frühere Fachakademie in Höchstadt abgerissen, damit der Weg für die Erweiterung des Gymnasiums frei ist. Zum Ende des Jahres sollen auch die Ausschreibungsverfahren für die Architekturleistungen sowie die Planungen für das Tragwerk und der Haustechnik abgeschlossen werden.

Die Schaffung von Integrierten Fachunterrichtsräumen, um vor allem die neuen digitalen Werkzeuge zu vermitteln, ist für das Berufsschulzentrum in Herzogenaurach geplant. Kollaborierende Roboter, eine Zugprüfmaschine und ein 3D-Drucker für Metalltechnik, die ein Schwerpunkt an der Herzogenauracher Berufsschule ist, werden ebenfalls gekauft.

Neue Räume nötig

Etwa 890 000 Euro investiert der Landkreis in die Sanierung und energetische Modernisierung der Turnhalle an der Wilhelm-Pfeffer-Schule in Herzogenaurach. Nachdem die Reduzierung auf acht Jahrgänge an den Gymnasien auf wenig Begeisterung bei Lehrern, Schülern und Eltern gestoßen war und sich der Landtag unterdessen wieder auf neun Jahrgänge ab dem Schuljahr 2025/26 geeinigt hat, müssen außer in Höchstadt auch in Spardorf und Eckental neue Räume zur Verfügung gestellt werden.

Als richtig erwiesen hat sich die knappe Entscheidung, mobile Luftreinigungsgeräte für die 14 Schulen zu erwerben, für die der Landkreis zuständig ist. Schließlich erfordert die Corona-Pandemie dort wieder stärkere Sicherheitsmaßnahmen.

Dass für die Lüfter eine europaweite Ausschreibung nötig war, kostete viel Zeit. Damit genug: Die Geräte stehen in den Lagern, doch fehlen die Chips, damit sie auch installiert werden können. Nico Kauper (JU) hatte sich über die Geräte an der Adelsdorfer Schule, wo schon welche aufgestellt sind, informiert. Die befürchtete Lärmentwicklung sei zu vernachlässigen: "Da gibt es weit größere Störquellen!"

"Dschungel an Programmen"

Schmunzeln mussten viele Kreisräte darüber, wie viele Förderprogramme zwischenzeitlich rund um die Digitalisierung aufgelegt wurden. "Ich bewundere die Verwaltung, dass sie sich in diesem Dschungel zurechtfindet. Auch die einzelnen Formulierungen muss man erst einmal verstehen", hob Renate Schroff (SPD) hervor.

Überhaupt wurde während der ganzen Sitzung immer wieder der Einsatz der Mitarbeiter am Landratsamt gewürdigt, so dass Michael Dassler (FDP) noch deutlich vor dem Ende feststellte: "So viel Lob dürfte kaum zu toppen sein!" Das Engagement blieb nicht ohne Folgen: Verglichen mit anderen Kommunen in Bayern liegt der Landkreis bei der Digitalisierung, der Ausstattung und dem baulichen Zustand der Gebäude an der Spitze.

Bildung hat Priorität

Landrat Alexander Titthart bezog in dieses Urteil seine Vorgänger Franz Krug (CSU) und Eberhard Irlinger (SPD) mit ein: Bereits in den zurückliegenden Jahrzehnten hatte der Bildungssektor absolute Priorität bei den Ausgaben. Hier soll auch in Zukunft die Basis gelegt werden, damit die jungen Menschen später erfolgreich agieren können, wovon gleichermaßen die Wirtschaft profitiert."

Der Posten für die Schulausstattung inklusive der Elektronischen Datenverarbeitung umfasst im kommenden Jahr nicht ganz 600 000 Euro. Wegen des sehr positiven Fazits mangelte es bei allem Ernst in der Sitzung auch nicht an Humor. Die Bedenken von Renate Schroff, ob junge Asylbewerber angesichts des immer wieder zu beobachtenden "dialektgebundenen Unterrichts" am Berufsschulzentrum nicht so ihre Probleme mit dem Verständnis hätten, vermochte Alexander Schulz (CSU) zu entkräften: "Die Betroffenen können längst besser Fränkisch als manch anderer Schüler."