Der ESV Treuchtlingen hat längst nicht aufgegeben

29.7.2020, 09:29 Uhr
Der ESV Treuchtlingen hat längst nicht aufgegeben

© Foto: Uwe Mühling

Das Ziel ist das gleiche geblieben: Nach dem Aufstieg in einer furiosen Relegation im Sommer 2019, will der ESV nun den Klassenerhalt schaffen. Dabei helfen kann ab sofort Kevin Rasch. Er ist vom Nachbarn SV Wettelsheim (Kreisliga West) zu den Treuchtlingern gewechselt, hat bereits beim TSV 1860 Weißenburg in den Nachwuchsteams in der Bezirksoberliga gekickt und gilt als sehr spielstark.

Schon in der Winterpause waren Musa Calik (ebenfalls mit BOL-Erfahrung im Jugendbereich) und Ömer Bozan von der Weißenburger U23 (Kreisliga West) nach Treuchtlingen gekommen – oder besser gesagt zurückgekehrt. Mit diesen beiden und jetzt auch noch Kevin Rasch "ist die alte Clique wieder beisammen", wie Trainer Zafer Demir augenzwinkernd feststellt.

Ziel war und ist es, diejenigen Spieler, die einst beim ESV mit Fußball angefangen und mehrere Jahre miteinander gespielt haben, wieder zusammenzuholen. "Das sind alles Treuchtlinger Jungs, und sie sollen auch für Treuchtlingen spielen", findet Demir.

"Gutes Fundament"

Der Coach baut auf eine Truppe mit vielen jungen Talenten. Bereits im vergangenen Jahr hatte man mit etlichen U19-Spielern im Team den Sprung von der A-Klasse in die Kreisklasse geschafft. Mit den aktuellen, starken Nachwuchs-Jahrgängen will der ESV "ein gutes Fundament für die kommenden Jahre legen", sagt Trainer Zafer Demir und hat mit Jasin Calik (dem jüngeren Bruder von Musa) sowie Ömer Türk erneut zwei Akteure aus der A-Jugend zu den Herren hochgezogen.

Für die weitere Entwicklung wäre der Verbleib in der Kreisklasse West natürlich ein wichtiger Aspekt. Sollte es nicht klappen, "geht die Welt aber auch nicht unter", unterstreicht der Trainer. Aktuell stehen die ESVler mit zwölf Punkten auf dem letzten Rang der KK-West, haben allerdings gegenüber den Konkurrenten SV Alesheim (14) und DJK Obererlbach (15) noch ein Nachholspiel in der Hinterhand. "Wir haben insgesamt noch elf Punktspiele, aus meiner Sicht ist noch alles offen", findet Zafer Demir.

Der ESV Treuchtlingen hat längst nicht aufgegeben

© Foto: Uwe Mühling

Vier Spiele hat der ESV bislang gewonnen, elf verloren. Unentschieden? Fehlanzeige! Es läuft ein bisschen nach der Devise hop oder top. Seiner jungen Mannschaft, die recht gerne offensiv nach vorne spielt, habe in so manchen Partien noch die Erfahrung gefehlt, um ein Ergebnis zu halten. Viermal verloren die Treuchtlinger mit nur einem Tor Unterschied. Spielerisch habe man immer mithalten können, findet Zafer Demir. "Bislang hat uns keiner an die Wand gespielt."

Bester Beleg dafür, dass der ESV mithalten kann, ist der 1:0-Sieg, den der Aufsteiger am 20. Oktober beim Tabellenführer SG Röttenbach/Mühlstetten verbucht hat. Auch deshalb ist der Coach optimistisch: "Ich sehe auf jeden Fall noch Chancen für uns. Man darf aber auch nicht vergessen, dass wir noch im Aufbau sind."

Seit die ersten Lockerungen in Kraft getreten sind, trainieren die Treuchtlinger wieder regelmäßig auf der Bezirkssportanlage. Offiziell haben sie die Vorbereitung auf die ab September geplante Saisonfortsetzung am Freitag, 24. Juli, aufgenommen. Zahlreiche Trainingseinheiten und Testspiele gegen Teams wie den TSV 1860 Weißenburg II, Wemding und Heideck sind in den kommenden Wochen geplant. "Das passt für meine Jungs"," sagt Trainer Demir und bewertet auch den neu geschaffenen Ligapokal als sehr positiv, denn: "Für uns bietet er eine zusätzliche Chance auf den Klassenerhalt". Im Ligapokal trifft der ESV in der Gruppe 8 des Kreisklassen-Wettbewerbs auf den SSV Oberhochstatt, die DJK Raitenbuch, die DJK Limes und den SC Polsingen.

Egal wie es in den kommenden Wochen weitergeht: Für Trainer Demir ist es wichtig, "dass wir zusammenhalten und Spaß am Fußball haben". Und der ESV will bestens für den Abstiegskampf gerüstet sein. Das galt zunächst für März – und jetzt eben für September.

Keine Kommentare