Ein besonderer VfL-Moment: der erste Sieg gegen Ansbach

14.6.2021, 14:14 Uhr
Ein besonderer VfL-Moment: der erste Sieg gegen Ansbach

© Archivfoto: Uwe Mühling

Es war am 12. Januar 2013. Parallel lief in der Stadthalle die Inthronisation des Treuchtlinger Prinzenpaares. Noch mehr als die Faschings-Freunde waren allerdings die VfL-Korbjäger und ihre Fans außer Rand und Band. Das Treuchtlinger Team siegte nämlich in einem dramatischen Match mit 85:83 (77:77) in der Verlängerung gegen die hapa-Basketballer des TSV Ansbach.

Der mittelfränkische Rivale um seinen Spielertrainer Dean Jenko galt jahrelang als schier unerreichbar für den VfL. Umso größer war die Freude über den ersten Sieg gegen dieses Team. Trainer Stephan Harlander sprach von einem "Meilenstein", Abteilungsleiter Josef Ferschl fand das Geschehene "sensationell" und Spieler Tim Eisenberger meinte kurz und knackig: "Das war der Hammer."

Mit Eisenberger sind wir auch schon mitten im Spiel, denn er war damals einer der Protagonisten. Er ist in Ansbach aufgewachsen und hatte dort auch mit dem Basketball angefangen. In seiner Jugendzeit wechselte er ins Basketball-Internat nach Rhöndorf und sammelte dort auch erste Erfahrungen in der 2. Bundesliga. Als er zum Studium nach Ansbach zurückkehrte, entschied er sich allerdings zu einem Wechsel nach Treuchtlingen, wo er ebenfalls familiäre Bande hat.

Topscorer und Matchwinner Tim Eisenberger

Tim Eisenberger war im Januar 2013 nicht nur der Topscorer des VfL mit 24 Punkten, sondern entschied wenige Sekunden vor Schluss der Overtime mit einem unwiderstehlichen Zug zum Korb und dem abschließenden Treffer zum 85:83 die Partie. Zuvor hatte es schon in der regulären Spielzeit einen dieser Herzschlagmomente gegeben, als Peter Maischak zwei Sekunden vor Schluss mit zwei Freiwürfen nervenstark zum 77:77 ausglich.

Ein besonderer VfL-Moment: der erste Sieg gegen Ansbach

© Archivfoto: Uwe Mühling

Hätte er einmal danebengezielt, wäre die spätere Party ausgefallen und Trainer Harlander hätte auch nicht von einem "typischen Drehbuch" sprechen können, weil ausgerechnet Eisenberger zum Matchwinner geworden war. Das Lob des Coachs galt allerdings der gesam-
ten Mannschaft um Kapitän Fabian Ferschl, der, so Harlander, einen "Wahnsinnssjob gemacht und den Laden in der Defense zusammengehalten hatte".

Ein wichtiger Faktor war auch Claudio Huhn, der wie so oft in den zehn Regionalliga-Jahren zum richtigen Zeitpunkt seine gefürchteten Dreipunktewürfe versenkte und sein Team dadurch im Spiel hielt. Insgesamt kam Huhn an diesem Abend mit 23 Punkten in der Scorerliste gleich hinter Eisenberger.

Zugleich ein Wendepunkt

Die Partie vor gut acht Jahren – der heutige VfL-Leistungsträger Simon Geiselsöder spielte damals übrigens noch im Trikot der Ansbacher "Piranhas" – war zugleich eine Art Wendepunkt. Immer häufiger sollten die Treuchtlinger in den kommenden Regionalliga-Duellen die Ansbacher schlagen und sie überflügelten den mittelfränkischen Rivalen schließlich. Ja, es gab zwischenzeitlich sogar eine regelrechte VfL-Derby-Siegesserie.

Ein besonderer VfL-Moment: der erste Sieg gegen Ansbach

© Archivfoto: Uwe Mühling

Erst in der Spielzeit 2019/2020 konnte Ansbach den Spieß wieder umdrehen und wäre ohne den Saisonabbruch sicher Meister geworden. Die Saison 2020/2021 fiel dann aufgrund der Corona-Pandemie komplett aus. Wie es 2021/2022 laufen wird, das wird sich zeigen. Fest steht aber, dass der Sieg vom Januar 2013 beim VfL als außergewöhnliches Ereignis in Erinnerung bleiben wird. Einfach ein ganz besonderes "erstes Mal", wie es im Leben immer wieder vorkommt.

VfL-Ansbach 85:83 n. V.

VfL Treuchtlingen: Fabian Ferschl (4 Punkte, 10 Rebounds), Tim Eisenberger (24 Punkte, 14 Rebounds), Claudio Huhn (23, davon drei Dreier), Marius Lang (7), Peter Maischak (20), Arne Stecher (3), Volker Lang (4), Nico Hirschmann, Florens Remmele, Martin Donaubauer, Florian Beierlein, Lars Stecher.

hapa Ansbach: Matthias Meinel (28 Punkte), Goran Petrovic (21, davon drei Dreier), Chris Reichardt (11 Punkte, 13 Rebounds), Manuel Imamovic (7 Punkte), Nico Probst (5), Dean Jenko (4), Simon Geiselsöder (3), Damian Dubienka (2), Ketchemen Nganko (2).

Die Spielstände: 1. Viertel 28:19, 2. Viertel 42:42, 3. Viertel 52:61, 4. Viertel 77:77; Endstand nach Verlängerung: 85:83.

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