Erlangen: "Ich würde mich mit Vakzin von Astrazeneca impfen lassen"

19.2.2021, 10:30 Uhr
Erlangen:

© oasisamuel - stock.adobe.com

Herr Dr. Drossel, die Hälfte der mit dem Wirkstoff von Astrazeneca Erstgeimpften in Schweden meldete sich in der Folge krank. Die Menschen klagten über Fieber, Kopfschmerz und weitere Grippesymptome.

Der Impfstoff von Astrazeneca ist zugelassen, wirksam und gut. Für mich und auch für den Hersteller sind diese Symptome im Rahmen der zu erwartenden Impfreaktionen – das sind, das ist ganz wichtig, keine Nebenwirkungen, sondern Impfreaktionen.

Erlangen:

© Foto: Impfzentrum

Fieber unter 39 Grad und Kopfschmerzen sind ein logischer Ausdruck, dass bei den Geimpften das Immunsystem tätig ist und arbeitet – also für den oder die Geimpfte Antikörper und damit einen Impfschutz vor Corona herstellt. Die Altersgruppe der unter 65-Jährigen, die die Astrazeneca Impfung erhält, verfügt ja auch über ein intensiver reagierendes Immunsystem als die Hochbetagten.

 

Dennoch sind die Impfreaktionen bei etwa dem Corona-Impfstoff Biontech offenbar weniger stark. Nun soll auch in Erlangen ab Montag Astrazenecas Impfstoff verimpft werden. Kann man stattdessen um den Wirkstoff von Biontech bitten?

Nein. Bis voraussichtlich Herbst, wenn ausreichend Impfstoff vorhanden sein wird, ist keine freie Impfstoffwahl möglich.

 

Im Saarland sind über 50 Prozent der zu Impfenden aufgrund der Meldungen aus Schweden unentschuldigt nicht zu ihrem Impftermin entschieden – könnte das in Erlangen drohen?

Das ist für mich absolut unverständlich. Denn das bedeutet, dass diese Personen es vorziehen, weiterhin ohne Impfschutz zu sein. Das würde ich in dieser Pandemiesituation niemandem empfehlen.

 

Würden Sie sich denn mit Astrazeneca impfen lassen?

Selbstverständlich. Wir stehen in einer Pandemie und wir wissen, dass es auch bei jungen, bislang medizinisch völlig unauffälligen jüngeren Leuten schwere Folgeschäden und vereinzelte Todesfälle gab. Davor schützt jeder der zugelassenen Impfstoffe. Auch bei Astrazeneca ist ein Schutz vor schweren Komplikationen im Falle einer Coronainfektion gegeben. Es gibt zudem Hinweise, dass die Virus-Weitergabe sehr effektiv unterbunden wird.

Verwandte Themen