Erlangen wird Teil des Karpfenlandes

27.8.2019, 06:00 Uhr
Erlangen wird Teil des Karpfenlandes

© Matthias Kronau

Der Aischgrund hat reichlich was zu bieten: Karpfen, Weiher, Teichwirtschaft, Biotope, Radwege, und nicht zuletzt die vielfältige Flora und Fauna drumherum – all das soll nun in attraktiver Weise verknüpft, informativ dargestellt und der Öffentlichkeit präsentiert werden, und zwar in einem landkreisübergreifenden Projekt, das sich "TeichKulturPark" mit Karpfenland Aischgrund e.V. nennt. Die Stadt Erlangen ist fortan mit von der Partie.

Das Projekt peilt unter anderem das Ziel an, die über 1200 Jahre alte Tradition der Karpfenweiher samt ihrer modernen Bewirtschaftung in ansprechender Weise darzustellen und quasi gefällig an den Mann zu bringen. Natürlich spielt dabei der Tourismus und Umweltaspekte bei dem Vorhaben keine geringe Rolle.

Die Besonderheiten des Aischgrundes sind allesamt ein guter Grund, dort einen "Themenpark" anzulegen, in dem eben Weiher, Teichwirtschaft, die Karpfenhistorie und die Natur an sogenannten "Points of Interest", also an "Orten von Interesse", dargestellt werden. Besucher, Spaziergänger, Interessierte, besonders Kinder, Schulklassen, Umweltprojekte und eben Touristen sollen daran ihren Gefallen finden.

Jene "Points" sollen schließlich mit einem ausgeschilderten Radwegenetz verbunden werden, das teils aus bestehenden, teils aus neu angelegten Wegen besteht. Zudem werden die Radrouten optisch mit eigenen Schildern im "TeichKulturPark"-Design ausstaffiert, die dann auf die diversen "Points" hinweisen.

Ein Schnitt durch die "Kette"

Für die Stadt Erlangen sind die Stadtteile Kosbach, Häusling, Steudach und Dechsendorf mit ihren zahlreichen Weihern letztlich der tiefere Grund, bei diesem Kooperationsprojekt mitzumachen. Der Dechsendorfer Weiher als größter Weiher im Aischgrund und einige kleinere Teiche wurden bekanntlich mit der Gebietsreform von 1972 der Stadt Erlangen zugeschlagen. Seither verläuft die Grenze zum Landkreis Erlangen-Höchstadt mitten durch die Teichkette, die vor rund 600 Jahren entstanden und von den Bambergern Dompröbsten angelegt worden ist. Die benachbarte Teichkette in Kosbach blickt auf die selbe Historie. Dort wurde sogar ein großer Teich einer zusammenhängenden Teichkette durch den Bau der Autobahn 1961 quasi in der Mitte "auseinander geschnitten" und durch besagte Gebietsreform der Stadt Erlangen zugeteilt.

Illustrierende Bilder

Mit jenen "Points of Interest", also den Schautafeln, werden diverse Themen anschaulich beschrieben und mit Bildern illustriert. So kann man beispielsweise den Ablauf eines "Karpfenweiherjahres" nachvollziehen – also vom Besatz im Frühjahr bis zum Abfischen im Herbst. Oder es können die Besonderheiten eines Dechsendorfer Weihers wieder näher an die Menschen gebracht und durchaus unterhaltsam vermittelt werden.

Das "TeichKulturProjekt", das noch weitere naturbezogene Themen umfasst, stieß im Erlanger Stadtrat rundum auf Zustimmung. Einstimmig votierte man, diesem Kooperationsprojekt als Mitglied beizutreten.

Mit 2350 Euro zum Start des Projekts und mit Folgekosten von 850 Euro jährlich hält sich diese Investition durchaus im überschaubaren Rahmen.

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