Ein Dechsendorfer Ungar, der fränkisch kocht

31.1.2015, 08:43 Uhr
Ein Dechsendorfer Ungar, der fränkisch kocht

© Udo B. Greiner

In der Ecke breitet sich ein wuchtiger Kachelofen aus, Holzbalken und Stützpfeiler sowie Fachwerkmuster verbreiten ebenso eine einladende Atmosphäre wie die grün gemusterten Vorhänge und roten Polster. Im Sommer wartet ein Biergarten auf Gäste, die dort einen weiten Blick auf die beiden Eingangsstraßen ins Dorf genießen.

Die Speisekarte wartet mit Preisen auf, die das gewohnte Erlanger Niveau nicht erreichen: ein Schweinebraten mit Kloß und Sauerkraut bei 7,50 Euro, die Rinderleber mit Kartoffelpüree, Röstzwiebeln und Salat 40 Cent höher und drei Bratwürste mit Kraut, Kartoffelsalat und Brot bei 6,00 Euro. Damit sind bereits drei der 21 Vor- und Hauptspeisen genannt, die sich dauerhaft auf der Karte eingenistet haben. Dass auch die „Hungarian Gulash Soup“ geordert werden kann, verweist auf den Koch, der als Pächter seit 1. Juli 2014 in der Küche wirkt: Zoltan Hrinkievicz (35) stammt aus Ungarn, hat dort gelernt, in der Zwischenzeit auch in Irland gearbeitet und ist 2000 nach Deutschland gekommen – gelandet in Berg am Starnberger See, im Vier-Sterne-Seehotel mit zwei Varta-Diamanten für die Küche. 2008 führte ihn sein Weg in den Gasthof Strauß nach Erlangen, den er im September 2010 übernahm. Da war dann der Weg nach Dechsendorf nicht mehr weit.

Das mit 12,50 Euro teuerste Gericht – eine Lamm-Hinterhaxe mit Kartoffel-Sellerie-Püree und Linsenragout – kann mit gutem Gewissen empfohlen werden. Geschmeckt hat uns auch der Sauerbraten mit typischer Lebkuchensauce, Kloß und Apfelrotkohl (8,00 Euro) sowie die Viertel Ente (8,50 Euro). Ansonsten trifft man auf die üblichen typischen Gerichte aus fränkischen Landen, die Braten jeweils mit schmackhaften Klößen, wahlweise mit Salat, Sauerkraut und Apfelrotkraut – Letzteres wie auch der Krautsalat ungewohnt groß geschnitten. Aufregende Kulinarik ist dem Koch fremd – er hält es lieber mit den Klassikern, die jeder kennt. Und das Bild von einem Karpfen an der Theke weist darauf hin, dass auch diese Spezialität im Mayd zubereitet wird. Den Service verrichtet unaufdringlich und flink die Ehefrau Aniko.

Mehr Informationen über den Gasthof Mayd in unserer Rubrik Essen und Trinken!

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