Für ein Menü an den grünen Tisch

15.4.2014, 10:00 Uhr
Für ein Menü an den grünen Tisch

© gastfreunde.blogspot.de

Pop-up-Restaurants üben auf Yasmin Yagsatan einen Reiz aus. Verschiedene Menschen an einem ungewöhnlichen Ort zusammenzubringen und mit erlesenen Speisen zu verwöhnen, das sei spannend, so die Studentin. Und ein interessantes Thema für ihre Bachelor-Arbeit in „Raum- und Eventdesign“, das sie im achten Semester an der Technischen Hochschule in Nürnberg studiert.

Fünf Gänge will Yasmin Yagsatan in ihrem Pop-up-Restaurant „Myy Green Table“ für eine „Investition“ von 89 Euro kredenzen — inklusive Aperitif, Amuse-Gueule, Wein, Wasser, Säften und Kaffee. Angerichtet auf einem langen Tisch für 30 Personen an einem ganz besonderen Ort.

Selbst kochen wird die Studentin aber nicht. Sie ist am Samstag, 17. Mai, die Gastgeberin, die alle Fäden in der Hand hält. Mit David Koob hat sie einen Koch gefunden, der mit ihr „auf einer Wellenlänge ist“. Erfahrung hat Koob im Bio-Restaurant „Wittmanns“ in der Beckschlagergasse gesammelt, dann machte er sich mit „Mietköche-Nürnberg“ selbstständig. „Grüne Küche“ wird es bei „Myy Green Table“ geben, „vegetarisch, gesund, regional, möglichst bio“, sagt Yasmin Yagsatan.

Meistens sind Abschlussarbeiten sehr theoretisch konzipiert. „Ich wollte meine Ideen auch in die Tat umsetzen“, sagt die junge Frau. Ziel ihrer Arbeit sei, Ort und Restaurant in einem stimmigen Konzept zusammenzubringen und so ein außergewöhnliches gastronomisches Erlebnis zu gestalten. Vom Namen, die beiden Ypsilons in „Myy“ stehen für ihre Initialen, über die Menükarte bis zum Essen.

Krönender Abschluss

Als warme Vorspeise soll es knusprigen Sellerie mit Blumenkohl, Spinat und Rotweinbirne geben, als Hauptgang kommt beispielsweise Wirsingroulade mit rotem Reis auf den grünen Tisch. Und das Dessert ist ein krönender Abschluss, ausgeklügelt von der Pâtissière und Foodbloggerin Kathrin Koschitzki — http://photisserie.blogspot.de — Um die Weinauswahl kümmert sich Dieter Wittmann vom gleichnamigen Restaurant, der Kaffee wird von Machhörndl präsentiert, den Ort stellt Rottner Gemüse zur Verfügung.

Den 17. Mai hat die Studentin gewählt, weil an diesem Tag in ganz Europa der „Restaurant Day“ stattfindet. Auf der Website www.restaurantday.org kann sich jeder, der ein „Pop-up-Restaurant“ an diesem Tag öffnet, eintragen. „In Hamburg, Berlin oder München gibt es solche Restaurants schon sehr häufig“, erzählt sie.

Galerie als Eisdiele

In Nürnberg hat beispielsweise der Innenarchitekt Udo Kloos seine Galerie „Neoos-Design“ für ein paar Wochen in eine Eisdiele, eine Tapasbar oder einen Biersalon verwandelt. Yasmin Yagsatan hält dagegen den Ort des Geschehens geheim. Erst wenn man sich verbindlich für das Essen angemeldet hat, erfährt man per E-Mail, wo es stattfindet.

„Zurückhaltend und schwarz-weiß“, beschreibt die gelernte Mediengestalterin ihre Ausstattung, die dem „Essen einen Rahmen geben soll“. Bis in die Dekoration durchdacht ist ihr Gesamtkunstwerk, das neben der sachlichen Gestaltung auch Materialien, die sie „vor Ort“ gefunden hat, beinhaltet. Für ihre mündliche Prüfung im Juli wird der Abend in Bild und Film festgehalten.

„Wenn Myy Green Table ein Erfolg wird, könnte es ihn öfter geben“, sagt Yasmin Yagsatan. Vielleicht viermal im Jahr und an einem ganz besonderen Ort in Nürnberg.

Wer an „Myy Green Table“ am Samstag, 17. Mai, teilnehmen möchte, schreibt eine E-Mail an hallo@myygreentable.com — Für NN–Leser sind sechs Plätze für je 89 Euro reserviert. Bitte „NN“ im Betreff angeben.

Mehr Informationen in unserer Rubrik Essen und Trinken!

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