Müller's Restaurant setzt auf Beständigkeit

23.9.2014, 11:34 Uhr
Müller's Restaurant setzt auf Beständigkeit

© Foto: Stefan Hippel

Der Erfolg gibt ihm recht: Seit genau 20 Jahren ist „Müller’s Restaurant“ eine feste Größe in Nürnbergs Küchenlandschaft. Und in diesem Fall ist „Größe“ ganz wörtlich zu nehmen. Wer „Müller’s“ hört, der denkt in erster Linie an die kindskopfgroßen fränkischen Klöße, die hier auf den Teller kommen und schon so manchen zumal ausländischen Gast in Staunen versetzt haben. Wer Sorge trägt, nicht satt zu werden, der tut gut daran, auf den Rat Müller-erfahrener Mitesser zu hören und auf Vor- und Nachspeise zu verzichten.

Ein Beispiel: Eine Portion Schäufele (9,90 Euro) mit Kloß und Salat bedeutet rund 800 Gramm Fleisch plus rund 500 Gramm Kartoffeln. Das muss man erst mal schaffen.

Wie auch, dass der Gast sich drauf verlassen kann, immer wirklich das zu bekommen, was er kennt und mag. „Wir kochen hier immer nach den selben Rezepten“, erzählt Roland Müller. „Wenn ein neuer Koch anfängt, dann muss der so lange üben, bis er die Hausrezepte beherrscht, sich dem Konzept des Hauses anpassen.“ Sich dem Restaurant anpassen muss gewissermaßen auch der Gast, kann der sich doch beim Betreten des großen, 110 Sitzplätze fassenden Raumes durchaus mal erschlagen fühlen. Dunkle, kunstvoll geschnitzte Wandschränke, pompöse Goldspiegel, verspielt geschmiedete Lampen und Puppen soweit das Auge reicht.

Was auf den ersten Blick wirkt wie ein überdimensionaler Setzkasten, hat jedoch durchaus einen Hintergrund. „Das Restaurant ist in Anlehnung an die Gründerzeit gestaltet“, erzählt Müller, der 1949 als Spross einer großen lebensmittelverarbeitenden Familie zur Welt kam und inmitten von Metzgern, Bäckern und Brauern den Umgang mit Lebensmitteln von klein auf lernte. Über eine Lehre als, natürlich, Metzger, Jahre in der Hotellerie und viele schillernde Ausflüge besann sich der gebürtige Bamberger auf sein architektonisches Steckenpferd und hat hierüber wie über so vieles anderes ein episches Wissen. Die Gebäude rund ums Prinzregentenufer, berichtet er, seien einst als Herrschaftswohnungen des noblen Großbürgertums errichtet worden. Dem wollte er mit der Einrichtung seines Restaurants, das er 1994 übernahm, Rechnung tragen.

Seitdem gibt’s inmitten italienischer Fresken und antiker Service „gute deutsche Küche“ in all ihrer Vielfalt, Steak, Fisch, Braten, alles täglich, alles frisch, wie das Fleisch, das Müller mehrmals wöchentlich vom Burgfarrnbacher Schlachter holt. Neben der Standardkarte gibt es zudem eine saisonal bedingt wechselnde: Spargel, Pfifferlinge, Gänsebraten oder, wie traditionell ab dem ersten „Monat mit R“, Karpfen.

Wer das online nachlesen will, sucht übrigens vergeblich. Kein Internetauftritt, keine Facebook-Seite, keine E-Mail-Adresse, nichts. Warum das so ist? „Ein zufriedener Gast ist für mich Reklame genug“, sagt Roland Müller.

Mehr Informationen zu Müller's Restaurant finden Sie hier.

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