Vegane Gerichte beim Äthiopier

2.7.2014, 15:15 Uhr
Ein Schild an der Tür weist darauf hin, dass es zwar Speisen gibt, diese aber ohne Besteck verzehrt werden müssen.

© Florian Heider Ein Schild an der Tür weist darauf hin, dass es zwar Speisen gibt, diese aber ohne Besteck verzehrt werden müssen.

Ob am heimischen Herd oder im Restaurant: Gerichte ohne tierische Produkte haben Hochkonjunktur. Das „Shashamane“ liegt da voll im Trend. Dort, wo Besitzer Endale Mekuria herkommt, hat vegane Ernährung Tradition.

Das ist zum einen aus der Not geboren: Der Großteil der Bevölkerung in dem afrikanischen Land war jahrhundertelang arm, kannte keine Tierhaltung und musste sich von dem ernähren, was der Boden hergibt — Kartoffeln, Getreide, Gemüse. Aber auch Reichere übten und üben Verzicht: Angehörige des orthodoxen Glaubens müssen mittwochs und freitags auf tierische Produkte verzichten.

Im „Shashamane“ kann man zwar täglich die traditionellen Fleischgerichte bekommen, aber es stehen nun noch mehr vegane Alternativen auf der Karte: Platten mit Kohl, Linsen, Kichererbsen, Kartoffeln, mild bis pikant gewürzt und auch mit einer neu kreierten, roten Soße.

Gegessen wird mit der Hand. Mit einem Fladenbrot (Inshera genannt) greift sich der Gast die Stücke. Auch da lässt das „Shashamane“ Tradition lebendig werden: Es gibt nicht mehr nur das helle, dem westlichen Geschmack angepasste Fladenbrot, sondern auch das ursprüngliche, dunklere Teff-Inshera, aus einem speziellen Getreide hergestellt und glutenfrei.

Und noch eine Neuerung: Das „Shashamane“ bietet Moringa zum Verkauf an, das Pulver aus den Blättern eines gleichnamigen Baumes, der in Äthiopien auch „Wunderbaum“ genannt wird. Man kann das Pulver als Tee aufbrühen, Säften beimischen oder Speisen damit verfeinern. „In Äthiopien müssen Menschen, die Moringa regelmäßig nehmen, nicht mehr zum Arzt“, sagt Endale Mekuria.

Mehr Informationen über das Shashamane in unserer Rubrik Essen und Trinken!

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