Neues Kleid für ein altes Traditionslokal

11.12.2017, 08:00 Uhr
Neues Kleid für ein altes Traditionslokal

© Horst Linke

Ein halbes Jahr gaben sich die Handwerker die Klinke in die Hand, um das historische Fachwerkhaus aus dem 16. Jahrhundert wieder in ein Schmuckstück zu verwandeln. Dass der Gasthof im Nürnberger Volksmund "Schlenkerla" genannt wurde, sollte man allerdings endgültig vergessen: Das Bamberger Bier wurde zugunsten vielerlei Augustiner-Biere, von Edelstoff bis Heller Bock, von der Karte gestrichen.

"Sehr schön ist es geworden", sagt Franz Gerber, der zusammen mit seiner Frau Inge das "Augustiner Zur Schranke" 34 Jahre lang geführt hat, und zwinkert ein paar Mal heftig. Das Wiedersehen sei nicht so leicht, "da hängt mein Herz dran." Dafür darf Gerber dann das erste Fass zur Feier der Eröffnung anstechen, was er routiniert und mit eigenem Zapfzeug tut.

Die Stammgäste klatschen. "Ich hatte Angst, dass es nicht schön wird", sagt Heinrich Polster, der seit 1952 ins Lokal kommt. "Aber es gefällt mir!" Rustikal ist die Einrichtung mit der alten, aufgearbeiteten Holzvertäfelung an den Wänden und den rohen Holztischen. Mehr Platz wurde durch die Verlegung der Toiletten ins Obergeschoss geschaffen.

Gutbürgerliche, fränkische Küche von Stadtwurst mit Musik (3,90 Euro) über Bratwürste (ab 7,40 Euro) bis zu Schnitzel und Braten (12,90 Euro) bringen Gerhard Rippel, Axel Müller ("Haru" in Nürnberg) und Florian Dittmeyer ("Tio"/"Tio Rustica" in Erlangen) auf den Tisch, die seit ein paar Monaten ebenfalls zu dritt das Wirtshaus "Burgwächter" unterhalb der Burg betreiben. Stammtisch-freundlich seien sie und wünschen sich, dass auch die Einheimischen den Weg ins gemütliche Lokal finden. Apropos finden: Archäologen stießen bei den Renovierungsarbeiten im Keller auf einen 14 Meter tiefen Brunnen, der aus dem Spätmittelalter stammt. Und der soll künftig der Mittelpunkt des "Brunnenstüberl" werden.

Mehr Informationen über das "Augustiner Zur Schranke" in unserer Rubrik Essen und Trinken!

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