Ungewisse Zukunft für Ryanair-Drehkreuz

Flughafen Frankfurt-Hahn ist insolvent: Was heißt das für den Airport Nürnberg?

27.10.2021, 05:55 Uhr
Ryanair ist im Winterflugplan des Albrecht Dürer Airports fest eingeplant. 

© picture alliance / Daniel Bockwoldt/dpa Ryanair ist im Winterflugplan des Albrecht Dürer Airports fest eingeplant. 

Vor wenigen Tagen haben die Betreiber des Regionalflughafens Frankfurt-Hahn Insolvenz angemeldet. Auswirkungen auf den Albrecht Dürer Airport Nürnberg habe das aber nicht, so die Pressestelle des Flughafens auf Anfrage.

Laut Medienberichten werde der Betrieb in Hahn erst einmal in vollem Umfang weiterlaufen. "Außerdem gibt es – schon aus geografischer Sicht – zwischen dem Flughafen Hahn und dem Airport Nürnberg keine Berührungspunkte", so Pressesprecher Christian Albrecht.

In Frankfurt-Hahn war die Billigfluglinie Ryanair stark vertreten. Sie operiert auch von Nürnberg aus und fliegt im Winter Ziele wie Budapest, Korfu, London oder Bologna an. Außerdem gebe es ab März 2022 weitere Verbindungen, so Albrecht. Unter anderem könne man ab Nürnberg mit Ryanair nach Venedig fliegen. Dies alles sei unabhängig von der Entwicklung am Flughafen Frankfurt-Hahn vereinbart worden.

Der Flughafen Frankfurt-Hahn gehört zu 82,5 Prozent dem chinesischen Mischkonzern HNA. Das Unternehmen hatte die Anteile 2017 für rund 15 Millionen Euro vom Land Rheinland-Pfalz erworben, den Rest hält das Land Hessen.

Nach dem Kalten Krieg war das Areal für den zivilen Luftverkehr umgebaut worden. Der Boom in Hahn kam schließlich mit dem irischen Billigflieger Ryanair, der Flüge nach Pisa für - bis dato unfassbare - 19 Euro anbot. Möglichst günstig innerhalb Europas zu verreisen, war mit Ryanair plötzlich möglich.

So erkor die Airline Hahn zum Stützpunkt und baute dort ihre Aktivitäten weiter aus. Einen Boom verzeichnete der Flughafen im Jahr 2007 mit einer Auslastung von rund vier Millionen Passagieren. Danach sank die Zahl stetig – 2019 flogen nur noch 1,5 Millionen Passagiere ab Hahn in den Urlaub oder zum Geschäftstermin.

Zusätzlich machte Hahn – wie allen Flughäfen - die Coronakrise schwer zu schaffen. Auch der Albrecht Dürer Airport Nürnberg kämpft mit den Folgen der Pandemie. Flogen 2019 noch über vier Millionen Menschen ab Nürnberg, waren es 2020 nur noch etwa 900.000. Seit dem zweiten Halbjahr dieses Jahrs erholt sich das Geschäft leicht. In den Sommerferien hoben rund 300.000 Passagiere in Nürnberg ab.

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