Für Klappen, Türen oder Roboter-Gelenke

"BioSpalt" - mit dieser Innovation holen zwei Franken Gold bei internationaler Erfindermesse

Stefan Blank

Region/Bayern

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29.11.2023, 19:00 Uhr
Professor Dr. Hans-Achim Reimann (rechts) und Philipp Häfner heimsten Gold bei der Erfindermesse ein.

© Celine Schneider Professor Dr. Hans-Achim Reimann (rechts) und Philipp Häfner heimsten Gold bei der Erfindermesse ein.

Als "herausragende technologische Leistung" lobte die Jury der internationalen Erfindermesse iENA laut einer Mitteilung der Hochschule Ansbach das Projekt des Forscherteams um Professor Dr. Hans-Achim Reimann und Philipp Häfner. Über die Bühne gegangen war die Messe in Nürnberg. Als Lohn heimsten Reimann, Häfner und ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter eine Goldmedaille für ihre Erfindung "BioSpalt" ein.

Doch was ist "BioSpalt" überhaupt? Es handelt sich dabei um eine "neuartige, selbstreinigende Spaltdichtung", erklärt Michael Lang, der Pressesprecher der Hochschule Ansbach. Das Außergewöhnliche dabei: "Die bionisch inspirierte Spaltabdichtung "BioSpalt" gewinnt ihre Erkenntnisse aus der Natur, basierend auf dem Prinzip des Kugelkäfers, und befördert durch Pendelbewegungen Schmutzpartikel in eine definierte Richtung", erklärt Lang.

Für Teleobjektive oder Roboter-Gelenke

Genauer gesagt bedeutet das: "BioSpalt eignet sich zur Abdichtung von Spalten bei beweglichen Teilen wie Klappen, Türen oder Gelenken von Robotern und staubempfindlichen Bauteilen wie optischen Linsen bei Teleobjektiven."

BioSpalt wird die Erfindung vom Forscherteam um Professor Dr. Hans-Achim Reimann (rechts) und Philipp Häfner genannt.

BioSpalt wird die Erfindung vom Forscherteam um Professor Dr. Hans-Achim Reimann (rechts) und Philipp Häfner genannt. © Celine Schneider

Hervorgegangen ist die Erfindung aus der Forschungsgruppe um Reimann und Häfner, die sich an der Hochschule Ansbach mit der wissenschaftlichen Untersuchung von Oberflächen und Werkstoffen im mikroskopischen und nanoskopischen Bereich mithilfe der Rasterelektronenmikroskopie widmen. Wie die Hochschule mitteilt, haben in den vergangenen Jahren mehr als 90 Firmen von den Analysen profitiert. Die Folge seien Produkt- und Verfahrensverbesserungen gewesen.

Einzigartiger Einblick

Laut Hochschule wird auch für das Gold-Projekt nach Kooperationspartnern und Lizenznehmern gesucht. "Die Natur bietet erprobte Lösungen für vielfältige Probleme - ein Prinzip, dem wir durch genaue Untersuchung gerecht werden", wird Professor Reimann in der Mitteilung zitiert. "Durch das Rasterelektronenmikroskop gewinnen wir einen einzigartigen Einblick in die präzise bionische Struktur von 'BioSpalt'. Diese Forschungsarbeit stärkt entscheidend unser Engagement im Forschungsschwerpunkt 'Smart&Green Engineering' an der Hochschule Ansbach."

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