Bekanntgabe am Freitag
Zwei fränkische Orte als Deutschlands schönste Dörfer? Heute fällt die Entscheidung
30.6.2023, 11:03 UhrZwei fränkische Dörfer wollen deutsche Gold-Dörfer werden: Meinheim im Kreis Weißenburg-Gunzenhausen und Zedtwitz bei Hof. Im Juni wurde es beim Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" auf Bundesebene mit der Bereisung der 22 Gold-Dörfer aus 15 Bundesländern spannend.
Im Rennen sind beim 27. Bundeswettbewerb, der früher "Unser Dorf soll schöner werden" hieß, Orte mit maximal 3000 Einwohnern wie Medelby an der Grenze zu Dänemark bis hin zu Huglfing im Landkreis Weilheim-Schongau. Bisher wurde Gold deutschlandweit seit 1961 im Drei-Jahres-Rhythmus vergeben. Aufgrund der Pandemie ist es nun nach 2019 erst 2023 wieder soweit.
Los geht es in Berlin
Offizieller Auftakt der Rundreise der Jury war am 12. Juni mit Bundesminister Cem Özdemir in Berlin, erste Station Fredersdorf in Brandenburg. Von dort ging es weiter nach Sachsen-Anhalt, ehe mit Ummanz in Mecklenburg-Vorpommern ein Dorf auf einer 20 Quadratkilometer großen Insel an der Reihe war, die als "Rügens kleine Schwester" gilt. Über Schleswig-Holstein, Niedersachsen und vier Orte in Nordrhein-Westfalen ging es über Hessen, das Saarland und Baden-Württemberg nach Franken.
Samstag, 24. Juni, stoppte der Jury-Bus im mittelfränkischen Meinheim. Bürgermeister Wilfried Cramer und sein Team führte durch den Ort im Altmühltal. Nach einem Ruhetag folgen die anderen bayerischen Teilnehmer, Huglfing sowie Zedtwitz, ehe die Tour über Thüringen und Sachsen am 29. Juni in Wolfsberg, in Sachsen-Anhalt endete.
15.000 Euro winken
Noch offen ist, wie oft Gold vergeben wird. "Für die Vergabe der Medaillenränge ist vorab keine Anzahl festgelegt", erklärt Oliver Kertész von der Pressestelle des Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). "Die Bewertungskommission hat zudem die Möglichkeit, Sonderpreise für besonders gelungene Projekte zu vergeben." Fest steht: Die Ergebnisse werden am Freitag, 30. Juni verkündet, die Preise bei der Internationalen Grünen Woche im Januar 2024 in Berlin übergeben. Die Verantwortlichen der Sieger-Dörfer empfängt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Schloss Bellevue. Den Gold-Dörfern winken 15.000 Euro, für Silber gibt es 10.000 Euro, Bronze spült 5000 Euro in die Kassen.
Im Mittelpunkt steht das Engagement der Dorfgemeinschaft, erklärt Kertész. Es gehe um die Fortschritte in der Entwicklung des Dorfes, Engagement sowie Leistungen der Dorfgemeinschaft. "Honoriert wird in erster Linie die Qualität der Entwicklungsschritte und nicht nur das jeweils erreichte Niveau." Die Bewertungskommission besteht aus 24 Mitgliedern. Die Jury wird sich laut Kertész jeden Ort drei Stunden lang ansehen und "wirtschaftliche, soziale, kulturelle sowie ökologische Aspekte beurteilen".
2016 holte Meinheim Silber
Das mittelfränkische Meinheim dürfte gute Chancen haben. Für die Gemeinde ist es immerhin der zweite Anlauf innerhalb weniger Jahre. 2016 gab es schon einmal die höchste Auszeichnung im Freistaat, auf Bundesebene reichte es zu Silber.
2019 holte ein Dorf aus Bayern Gold: das zwischen Kempten und dem Bodensee gelegene Gestratz. "Der Wettbewerb war für uns als Gemeinde ein sehr einschneidendes und tolles Ereignis", berichtet Bürgermeister Engelbert Fink rückblickend. Fink bekräftigt auch den langfristigen Nutzen für den Ort durch die Maßnahmen und ist sich sicher: Gestratz bleibt nun für immer ein deutsches Golddorf.
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