Bamberger Konversionsgelände: Bürgerprojekte erwünscht
2.11.2015, 09:42 UhrSchon seit Längerem laufen die Planungen für das insgesamt 450 Hektar große Konversionsgelände im Bamberger Osten. Eine Jury hatte zu Beginn des Jahres zwei Entwürfe von Architekturbüros gekürt. Diese sollen eine Grundlage für weitere Planungen sein. Momentan saniert die Stadtbau GmbH bereits Wohnhäuser der "Pines-Housing-Area". Diese sollen Anfang 2016 bezugsfertig sein.
Doch noch sind die weiteren Entwicklungen auf dem Konversionsgelände nicht in Stein gemeißelt. Die Stadt Bamberg spricht sich ausdrücklich für eine Beteiligung der Bürger an den Entwicklungen und Planungen aus. Gesucht werden Projektideen, die gemeinsam mit der Stadt konkretisiert werden sollen. Dabei ist das Engagement der Initiatoren sowie die selbstständige Entwicklung wichtig. Eine große Chance, die genutzt werden sollte.
Erste Projektideen für das Gelände liegen bereits vor und wurden am 22. Oktober bei der "Arena 9" in der Graf-Stauffenberg-Realschule vorgestellt. Noch stecken die Projekte in den Kinderschuhen, Mitmachen ist erwünscht und weitere Unterstützer werden gesucht.
Eine "Allee der Artenvielfalt"
Die Bamberger Montessori-Schule brachte die Idee einer "Allee der Artenvielfalt" vor. Straßen auf dem Gelände sollen mit den verschiedensten Baumarten versehen werden, vom Obstbaum bis zur Zeder. Die Schüler der Montessori-Schule soll dabei viel kreativer Raum gelassen werden: sie sollen die Bäume auswählen, pflanzen und pflegen. Finanziert werden könne das Projekt beispielsweise durch Baumpaten, so Schulleiterin Friederike Scholl.
Für die "Hofgemeinschaft für WERTvolles erLeben und GENUSSsicherung" steht das gemeinschaftliche Wohnen im Mittelpunkt. In WGs oder Clusterwohnungen sollen sich alle Generationen gegenseitig unterstützen, Ressourcen sparen und Landwirtschaft für den Eigenbedarf betreiben. Momentan zählt die Gruppe für ihr Projekt fünf Leute, sie wollen aber gerne bis zu 20 werden. Sie hätten Bamberg als sehr offene Stadt erlebt und wünschten sich einen Ort, an dem man sich vernetzen kann, erklären die Initiatoren.
Gemeinschaftliches Wohnen
Das Projekt "kosmos ost" will Menschen mit und ohne Flüchtlingshintergrund in einem Gebäude zusammenbringen. Es basiert auf ehrenamtlichem Arbeiten und Engagement füreinander. In einem Gebäude sollen Wohnungen zu günstigen Konditionen, ein Café, Ateliers, Büros, eine zentrale Beratungsstelle und ein interkultureller Garten entstehen.
Als letztes stellte sich das "Bürgerwohnprojekt auf dem Konversionsgelände" vor. Dieses besteht aus zwölf Bambergern, denen ein gemischter und vor allem bezahlbarer Wohnraum wichtig ist.
Diese und weitere Bürgerprojekte sollen in den nächsten Monaten stichhaltiger werden, sodass sie gemeinsam mit der Stadt Bamberg konkret festgehalten und weiterentwickelt werden können.
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