Verlassenes Bamberger "Atrium" soll wiederbelebt werden
12.4.2018, 17:27 UhrRund fünf Jahre lang stand es leer, das 17.500 Quadratmeter große Geisterkaufhaus Bambergs: Nachdem das Modegeschäft Wöhrl im Jahr 2013 den Rückzug antrat, wird dort nur noch das "Cinestar" mit insgesamt rund 1500 Plätzen im ersten Obergeschoss betrieben – umgeben von leeren Geschäften und verlassenen Cafés. Weiterhin wird aktuell nur noch das Parkhaus, das Platz für knapp 700 Fahrzeuge bietet, genutzt.
Diese Brache des ehemaligen Atriums hat nun endlich ein Ende: Das Immobilienunternehmen Eyemaxx Real Estate hat am Dienstag den Kaufvertrag mit dem Finanzinvestor Cerberus Global Investments unterzeichnet und einiges mit der "zu revitalisierenden Bausubstanz" vor: Innerhalb von rund eineinhalb Jahren soll eine umfassende Neugestaltung des Gebäudekomplexes vorgenommen werden, Parkhaus und Kino sollen hierbei bestehen bleiben.
Große Pläne: Kombination aus Hotel und Einkaufszentrum
In den Obergeschossen soll ein 150 Zimmer umfassendes Hotel entstehen. Ergänzt wird das durch ein sogenanntes Boardinghaus mit knapp 50 Serviced Apartments, einem Mix aus Hotel und Mietswohnung. Hierfür gebe es bereits einen Eigentümer, sagne die Verantwortlichen.
Das Erdgeschoss wird schließlich wieder Platz für ausgewählte Einzelhandelsunternehmen und Restaurants bieten. Der neue Inhaber plant, diese Maßnahmen bis Mitte 2020 umzusetzen und investiert rund 50 Millionen Euro in das Großprojekt. Begonnen wird mit dem umfangreichen Umbau noch dieses Jahr, genauer im vierten Quartal 2018. Die Eyemaxx Real Estate rechnet damit, dass die geplanten Gewerbe einen jährlichen Nettomietertrag von etwa drei Millionen Euro erwirtschaften werden, aktuell sind es bei Parkhaus und Kino etwa 650.000 Euro.
Wandel des Bahnhofgebiets
Das Bamberger Bahnhofsgebiet wird sich also endlich wandeln und das verlassene "Atrium" nach langer Zeit wiederbelebt. Der neue Wirtschaftsreferent Stefan Goller der Stadt Bamberg zeigt sich erfreut über die Beseitigung des "jahrelangen städtebaulichen Missstandes": "Die Eyemaxx Real Estate AG ist bereits mit uns in persönlichen Kontakt getreten. Wir begrüßen es, dass dieser Gebäudekomplex endlich einen neuen Eigentümer gefunden hat. Das Wirtschaftsreferat wird den weiteren Prozess intensiv begleiten."
Michael Müller, CEO und Großaktionär von Eyemaxx, unterstreicht, geplant sei "ein in die Jahre gekommenes Bestandsobjekt zu einem attraktiven Projekt für den eigenen Bestand zu entwickeln", verkauft werden soll also nach der Umgestaltung nicht. "Mit den erheblichen zusätzlichen Mieteinnahmen werden wir unseren regelmäßigen Cashflow ganz deutlich stärken und das Rendite-/ Risikoprofil von Eyemaxx weiter verbessern. Zudem sind wir stolz, einen Beitrag zur Gestaltung des innerstädtischen Gesichts von Bamberg leisten zu dürfen."
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