Beschlossen! Längste Hängebrücke der Welt wird in Franken gebaut
3.6.2019, 18:29 UhrBis zu 200.000 Besucher im Jahr werden erwartet, wenn die beiden Frankenwaldbrücken (zur Höllentalbrücke kommt noch die 387 Meter lange Lohbachtalbrücke hinzu) fertig sind. Ende 2021 oder Anfang 2022 soll das schon sein. Der strukturschwachen Region soll das zumindest im Tourismus-Bereich einen gewaltigen Anschub geben.
In den beiden Brückenkopf-Gemeinden Lichtenberg und Issigau hatte sich zwar einiger Widerstand formiert, dieser wurde aber bei zwei Bürgerentscheiden überstimmt. Nun votierte auch noch der Kreistag des Landkreises Hof mit 35 zu 15 Stimmen für das Projekt, dem somit außer unerwarteter Kostensteigerungen nichts mehr im Wege steht.
Noch länger als ursprünglich geplant
Schon mit den ursprünglich geplanten 720 Metern Länge wäre die Höllentalbrücke die längste frei gespannte Fußgängerbrücke der Welt gewesen. Weil die für den Bau nötigen Masten im Mittelteil aber außerhalb eines FFH-Schutzgebietes liegen müssen, musste nun so umgeplant werden, dass die Brücke sogar 1030 Meter lang wird.
Die Kosten für das Projekt sind enorm. Für die Lohbachtalbrücke wird derzeit mit 4,35 Millionen Euro kalkuliert, die Höllentalbrücke soll sogar 9,135 Millionen Euro kosten. Weil noch ein Besucherzentrum mit Gastronomie, Ticketshop, Infobereichen, Toiletten und Gruppenräumen, die Verweilplattform "Höllentalterrasse" sowie Infrastruktur-, Naturschutz- und Marketingmaßnahmen geplant sind, wird mit Gesamtkosten zwischen 21 und 22,3 Millionen Euro gerechnet.
Das bayerische Kabinett hat bereits im Juni 2017 zugesichert, die Frankenwaldbrücke mit einem Fördersatz von 80 Prozent zu unterstützen. Der Förderantrag soll nun gestellt werden. Auch das Bewerbungsverfahren für die Architekten wird vorbereitet.
Bis zu 180 Meter hoch
Bei der Kreistagssitzung wurden erstmals Visualisierungen der Brücken gezeigt. Die beiden Bauwerke sollen sich leicht S-förmig am Verlauf der Selbitz orientieren, die durch das Tal fließt. Wer künftig über die Höllentalbrücke geht, wird sich bis zu 180 Meter über dem Boden befinden.
Auch die Ergebnisse der naturschutzfachlichen Untersuchung wurden nun bekanntgegeben. Das Projekt ist demnach zulässig, wenn bestimmte vorgeschlagene Maßnahmen eingehalten werden, etwa die Berücksichtigung von Brutzeiten während der Bauphase.
10 Kommentare
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich vorher registrieren.
0/1000 Zeichen