Hohe Kosten für sauberes Trinkwasser
23.5.2011, 00:00 UhrZu diesem Thema hatte der Bürgermeister Franz Schmidtlein (FW) mit Alexander Dürrschmidt vom gleichnamigen Ingenieurbüro aus Nürnberg einen Experten eingeladen, der den Zuhörern in der Bürgerversammlung alternative Möglichkeiten aufzeigte, die die bisher angewandte Chlorierung des Trinkwassers mit ihren Geschmacksbeeinträchtigungen ersetzen könnten.
Wegen der bei den regelmäßigen Untersuchungen der fünf Quellen festgestellten Überschreitung der Grenzwerte bei coliformen Keimen, Escherichia, Clostridien und Enterokokken hatte das Gesundheitsamt Forchheim eine Reinigung des Trinkwassers mittels Zugabe von Chlor angeordnet. Zuletzt aber hatten sich immer mehr Bürger über Geschmacksbeeinträchtigungen durch die chemische Reinigung beklagt, so dass der Gemeinderat über sinnvolle und finanziell machbare Alternativen nachdenkt.
Laut Ingenieur Dürrschmidt gebe es generell die Möglichkeiten, eine dauerhafte Verbesserung des Wassers über Erhitzen, dem bisher schon praktizierten Chlorierungsverfahren, über UV-Bestrahlung oder auch Feinfiltration/Ultrafiltration zu erreichen. Für eine Abtötung der Bakterien durch eine UV-Bestrahlung lägen aber in Hetzles die Trübungswerte des Wassers zu hoch.
Parasiten sicher abtöten
Bei der Feinfiltration/Ultrafiltration würden feine Membranen die Wasserinhaltsstoffe beseitigen und so sicher die mikrobiologischen Verunreinigungen wie Bakterien, Viren oder auch Parasiten abtöten. Auch würden dabei die Trübstoffe beseitigt, so dass dann eine UV-Anlage problemlos angegliedert werden könnte. Die Anlagentechnik für eine derartige aus Ultrafiltration und UV-Bestrahlung bestehende so genannte „Zwei-Barrierensystem-Anlage“ würde Kosten von rund 150000 Euro verursachen.
Werte weiter beobachten
Für den notwendigen Anbau am Hochbehälter würden weitere 60000 Euro, für einen Neubau 65000 Euro fällig werden, während eine Erweiterung des Wasserspeichers um 200 bis 250 Kubikmeter noch einmal 200000 Euro kosten würde. Vorerst aber wolle man im Gemeinderat die weitere Entwicklung der Werte beobachten und vom Ingenieurbüro eine Machbarkeitsstudie anfertigen lassen.
Bei einem weiteren Wachstum der Gemeinde müsse an eine Erweiterung des Wasserhochbehälters gedacht werden. Hier schlug Gerhard Pospischil vor, Wassereinsparungen schon dadurch zu erreichen, dass zum Beispiel Bauherren in Neubaugebieten künftig der Einbau von Trinkwasserzisternen und Regenrückhaltebecken zur Auflage gemacht würden.