TV 1861 Erlangen Bruck muss auch "verlieren lernen"

Katharina Tontsch

Sportredakteurin in Erlangen

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3.9.2018, 12:57 Uhr
Hat in Liga drei „andere Kanten“ vor sich: Philipp Hirning.

© Harald Sippel Hat in Liga drei „andere Kanten“ vor sich: Philipp Hirning.

Herr Hirning, im ersten Auswärtsspiel die erste Niederlage. Verdient?

Es war etwas für uns drin, wir waren zwischenzeitlich mit sechs Toren hinten, dann wieder auf zwei dran. Die Entscheidungen des Schiedsrichters haben uns nicht in die Karten gespielt. Das war im Heimspiel gegen Leipzig besser, die haben wirklich perfekt gepfiffen. In Hanau haben wir viele Zwei-Minuten-Strafen kassiert. In der Halle war auch ordentlich was los, die Kulisse war gut (410 Zuschauer waren in der Main-Kinzig-Halle, d. Red.). Aber für das erste Auswärtsspiel finde ich: Das passt schon.

Wie war die erste Auswärtsfahrt? Ist in der dritten Liga alles anders?

Die Fahrt war okay. Hanau ist nicht so weit. Doch wir kannten weder Halle noch Zuschauer, den Gegner nur aus Videos.

Was war das Problem?

Naja. Wir haben uns wieder herangekämpft. Es ist alles gut. Man kann in Hanau auch mal verlieren. Wir sind der Aufsteiger, der Underdog. Die waren in der Vorsaison Vierter. Bei uns haben zudem mit Claudio Schneck, Basti Krämer und Mirko Scholten drei Spieler gefehlt.

Sind Sie enttäuscht, dass Sie nun die erste Niederlage kassiert haben?

Nach dem, wie wir gespielt haben, ist Enttäuschung dabei. Doch wir sind nicht mit 20 Toren untergegangen. Wir können auch zufrieden sein.

Wie haben Sie selbst den Saisonstart in der dritten Liga empfunden? Sind die Gegenspieler wirklich alle besser oder sollte man das lieber nicht so sehr überhöhen?

Doch. Man muss anders spielen, hat andere Kanten vor sich. Ich muss mein Spiel anpassen, klar. Am Ende ist es aber immer noch Sieben gegen Sieben. Vielleicht sind die Gegenspieler größer und mächtiger, aber dafür nicht so schnell. Schon in der Bayernliga waren uns viele Mannschaften körperlich überlegen. Hier in der dritten Liga müssen wir das härtere Spiel aber auch annehmen.

Es ist Sonntagabend, sind Sie schon auf der Heimfahrt? Wie ist die Stimmung im Bus?

Die anderen sitzen schon alle im Bus und warten auf mich. So ein Sonntagabendspiel hatten wir bislang eher selten (Anwurf in Hanau war um 17 Uhr, d. Red.), es ist also ungewohnt. Wir brauchen jetzt noch gut drei Stunden nach Hause. Doch es sitzt niemand mega geknickt im Bus. Wir müssen das auch lernen, mal zu verlieren.

TV 1861 Bruck: Goebel, Naglik; Steffan (9/3), Mücke (3), Hirning, Hümpfer, Völcker (5), Mignon, Eichhorn, Kohler (1), Duscher (2), Wolf (1), Mangen (1), Büttner, Härtl.

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