Motorrad-Legende mit Egloffsteiner Ursprüngen
23.5.2017, 12:13 UhrDer Gründer der Nürnberger Zündapp-Werke, Fritz Ludwig Neumeyer, wurde 1875 in Egloffstein geboren. Sein Vater war als Förster für die Egloffstein’schen Wälder zuständig. Nach seiner Schulzeit in Egloffstein absolvierte Neumeyer eine kaufmännische Lehre in einer Nürnberger Armaturenfabrik. Diese Firma versetzte ihn später in ihre Auslandsniederlassung nach Zürich.
Mit 23 Jahren gründete Neumeyer in der Schweiz seine erste eigene Firma, weitere folgten. 1917 wurde die Firma Zündapp – von "Zünder" und "Apparatebau" abgeleitet – gegründet, zunächst als Gemeinschaftsprojekt mit Krupp, ab 1919 als Alleinunternehmen Neumeyers. Später erwarb er die ehemalige Färberei und Gerberei in Egloffstein, ließ beide Häuser um 1924 abreißen und neu bauen.
Das in Egloffstein noch heute so genannte "Neumeyer-Haus", die ehemalige Gerberei, nutzte die Familie als Wochenenddomizil, heute befinden sich darin Ferienwohnungen. Die Färberei diente noch lange als Zündapp-Erholungsheim, ehe sie 2000 in Privatbesitz überging. Die Gemeinde Egloffstein hat eine Straße, eine Anhöhe und einen Steg nach ihrem Mäzen, der auch den Titel "Geheimrat" trug, benannt. Nemeyer starb mit 60 Jahren im Jahr 1935, seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Egloffsteiner Friedhof. Nach dem Krieg ging die Erfolgsstory an zwei Standorten – München und Nürnberg – weiter, auch wenn der Familienbetrieb sich ab 1958 auf die kleineren Hubraumklassen beschränkte. Die Zündapp KS 601, der "Grüne Elefant" aus dem Jahr 1953, ist vor allem in der Version mit Beiwagen Legende bei den Bikern.
Großes Markentreffen in Sigmaringen Ende Mai
Der 100. Geburtstag Fritz Ludwig Neumeyers war einer Gemeinschaft von Clubs, Interessengemeinschaften und Foren aus der internationalen Zündapp-Szene zusammen mit der Hofer Brauerei Zoller Anlass genug die Fans der Zündapp-Produktpalette erstmalig zu vereinen und sich gemeinsam der Öffentlichkeit zu präsentieren: Vom 25. bis 28. Mai findet in Sigmaringen ein internationales Markentreffen statt.
Auf dem Weg dahin hat Leon Vlasveld aus den Niederlanden als offizeller Vertreter eines solchen Clubs einen Zwischenstopp in Egloffstein eingelegt, um am Grab von Fritz Neumeyer einen Kranz niederzulegen.
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