40 Jahre Einsatz für das Herz der Stadt Fürth
17.7.2015, 16:00 UhrAls der Verein im Januar 1975 aus der Taufe gehoben wird – Gründungsort ist das Gasthaus Grüner Baum in der Gustavstraße –, liegen gerade die jahrhundertealten Häuser des Gänsbergs in Trümmern. An ihrer statt sollen Neubauten entstehen. Auch das Viertel rund um St. Michael befindet sich zu dieser Zeit baulich in keinem guten Zustand. Es droht eine Flächensanierung, sprich: ein Kahlschlag wie am Gänsberg.
Engagierte Fürther tun sich zusammen, um das zu verhindern und das Viertel wiederzubeleben. Offiziell heißt ihr Zusammenschluss: Bürgervereinigung St. Michael Fürth e. V. – erst Jahre später setzt sich aus pragmatischen Gründen die Bezeichnung Altstadtverein durch. Heute zählt er 240 Mitglieder. Die satzungsgemäßen Ziele sind die „Verschönerung, Wiederbelebung und Gesundung des Altstadtviertels St. Michael, die Förderung von Kultur, die Geschichtsforschung und die Denkmalpflege in Fürth“.
In der Vergangenheit hat der Verein zahllose Sanierungen unterstützt, was zuletzt zum Beispiel eindrucksvoll an der Fassade des Roten Roß (Irish Cottage) am Waagplatz sichtbar geworden ist. Auch die Archäologengruppe hat sich über die Jahre einen Namen gemacht. Die meisten Fürther verbinden den Verein aber vermutlich mit den Festen, die er initiiert hat. Im Juni 1975 fand der erste Grafflmarkt statt, im Winter 1980 die erste Altstadtweihnacht. Gerade mit Letzterer schlagen die Mitglieder zwei Fliegen mit einer Klappe: Sie tragen zur Belebung des Viertels bei und erschließen eine Einnahmequelle für Aktivitäten wie die Sanierungshilfen.
Sein Domizil hat der Verein in der ehemaligen Freibank am Waagplatz, die er 1988 gekauft hat, nachdem das Gebäude 13 Jahre zuvor noch vor dem Abriss gestanden hatte. Es ist Galerie, Treffpunkt für Veranstaltungen und Tagungsort für Sitzungen. Die Fürther können es inzwischen auch für private Feiern mieten.
Von den 25 Gründungsmitgliedern aus der Versammlung vom 17. Januar 1975 sind noch drei dabei: Ernst Ludwig Vogel, Norbert Eimer und Georg Latteyer. Die Vorsitzende heißt heute Margrit Haupts, sie hat vor einigen Wochen Thomas Werner abgelöst, der sich für diesen Posten nicht mehr zur Wahl stellen wollte.
Irische Musik und ein Ring
Gefeiert wird am Samstag mit den „Mitgliedern, den Bewohnern der Altstadt und allen Freunden“, heißt es in einer Pressemitteilung. Das Programm ist vielfältig. Wer mag, nimmt an einer Rallye durch die Altstadt teil, bei der attraktive Preise winken. Die nötigen Unterlagen können ab 11 Uhr für zwei Euro in der Freibank abgeholt werden. Darüber hinaus warten den ganzen Tag über kostenlose Führungen durch das Viertel auf neugierige Teilnehmer.
Um 13 Uhr erläutert Thomas Werner Förderprojekte des Vereins und ihre Geschichte. Um 14 Uhr schließt sich die inszenierte Führung „In Fürth giebts nichts als Juden und Wirth“ mit der Bühne Erholung an. Weitere Stadtspaziergänge: „Reine Wahrheit oder faustdicke Lüge?“ (14.15 Uhr) und „Die Altstadt und ihre Höfe“ (14.30 Uhr).
Um 15 sowie um 15.45 Uhr folgen kleine Führungen durch das Rathaus, inklusive Blick vom großen Turm. Ausgangsort ist in allen Fällen der Waagplatz, die Teilnehmerzahlen sind begrenzt. Daher gilt: Wer zuerst kommt, . . .
Um 16 Uhr hält die Postkutsche am Waagplatz, um zirka 16.30 Uhr werden die Preise für die Rallye übergeben. Als weiteren Höhepunkt des Tages kündigt der Verein die Versteigerung des ersten „Altstadtrings“ um 19 Uhr an. Unter den Hammer kommt, so die Ankündigung, ein Unikat, gefertigt von der Goldschmiedin Rita Faupel-Linneweh. Für den guten Ton sorgt die Band „Dún Mór“ mit irischer Musik aus Franken. Dazu gibt es Bier und Bratwürste sowie Kaffee und Kuchen.
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