18. September 1967: Trachtler in hellen Scharen
18.9.2017, 07:04 UhrDen Höhepunkt bildete der rund sieben Kilometer lange Festzug, der sich am Sonntagnachmittag vom Hauptmarkt zum Volksfestplatz bewegte. 153 Trachtengruppen und 18 Kapellen nahmen daran teil.
Das Fest der "Gamskofler" begann bereits am Samstag, als die Trachtenkapelle der Freinsberger aus Oberösterreich – sie war von Roland Graf Faber-Castell eingeladen worden – vor dem Rathaus ein Standkonzert gab. Zur gleichen Zeit würdigte bei einem Empfang in der Teestube des Plärrer-Hochhauses Oberbürgermeister Dr. Andreas Urschlechter die Tätigkeit der Trachtenvereine, die sich um die Erhaltung alten Brauchtums bemühen.
Den Vorständen aus Nordbayern und dem Oberland versicherte das Stadtoberhaupt, sie schlügen eine Brücke von der Vergangenheit zur Gegenwart, die Sinn für Tradition habe. Franz Weigel, der 1. Vorsitzende der Vereinigung bayerischer Trachtenvereine links der Donau, dankte der Stadt Nürnberg für ihr Verständnis.
In der Siechen-Tucher-Halle auf dem Volksfestplatz trafen sich später die bereits nach Nürnberg gekommenen Mitglieder der Trachtenvereine zu einem Heimatabend, zu dem der 1. Vorsitzende der "Gamskofler", Franz Kohlmann, hohe Ehrengäste begrüßen konnte: Staatsminister Dr. Fritz Pirkl, Oberbürgermeister Dr. Urschlechter als Ehrenmitglied des 70 Jahre alten Vereins, und Graf Roland von Faber-Castell. Die musikalischen und tänzerischen Darbietungen des Abends boten einen guten Einblick in die Arbeit der Trachtenvereine.
Mit ihren Fahnen erschienen die Vereine, als Pater Rigobert am Sonntagvormittag vor dem Ehrenmal im Luitpoldhain einen Gottesdienst hielt und Gauvorstand Franz Weigel der Toten gedachte und zu ihren Ehren einen Kranz niederlegte. Ein Kapellen-Wettstreit und Darbietungen der Trachtenjugend im Festzelt nahmen den übrigen Vormittag in Anspruch.
Der Festzug am Nachmittag aber – die Heerschau der Trachtler – gefiel den Nürnbergern am meisten. Sie applaudierten freudig, als die 153 Gruppen und 18 Kapellen fast eine Stunde lang auf ihrem Weg durch Nürnberg an ihnen vorüberzogen, jeder Verein in anderen Farben, in anderen Formen.
In flaschengrünen Jankern, roten Westen, dunklen Bundhosen und schwarzen Hüten eröffneten die Freinsberger Musikanten den Reigen, während die Mannen von der zweiten österreichischen Kapelle aus Engelhardszell – sie waren ebenfalls von Graf Faber-Castell eingeladen worden – in ihren blauen Jankern, braunen Hosen und Zylindern fast wie eine Abordnung der Bundespost aussahen.
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