25.000 Besucher staunen bei der "Nacht der Wissenschaften"
22.10.2017, 09:24 Uhr"Es gibt gar kein E – dann heiße ich ja Loni", sagt Leonie. Die 18-Jährige malt gerade Hieroglyphen auf Papyrus. Einen Löwen als L, ein Vogelküken als O, eine Welle als N. Aber nicht jeder Buchstabe von heute lässt sich in die alte Bilderschrift übertragen. Das Nürnberger Museum für Kommunikation nimmt die Besucher bei der Langen Nacht der Wissenschaften mit auf eine Zeitreise nach Ägypten. Eine Grabkammer, die Farbwerkstatt der Pyramidenbauer, eine Schreibstube und ein Vortrag über Graffiti, quasi die moderne Form der Hieroglyphen, erwarten die Besucher.
Mehr als 400 Institute, Hochschulen und Unternehmen beteiligen sich auch in diesem Jahr wieder in diesem Jahr an der Langen Nacht der Wissenschaften, zu der die Region alle zwei Jahre einlädt.
Bei der Landesgewerbeanstalt (LGA) und TÜV Rheinland dreht sich alles um das Thema Prüfung - und zwar von Materialien, technischen Anlagen und Bauwerken. Mehrere hundert Besucher wollen gleich zu Beginn der Langen Nacht erfahren, wie die Sicherheit von Personenaufzügen getestet wird oder die Effizienz von Geschirrspülmaschinen erfasst wird.
Wie kleinste Kräfte sich auf Bauteile auswirken und welche Folgen das etwa für Gebäude oder Brücken haben kann - darum geht es bei der Demonstration zum Thema Bauwerksmonitoring.
Kuriose Rechtsfälle und Straßenbau
Am Stand der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH) Amberg-Weiden geht es auch um Kraft - allerdings die der Gedanken. Das Verfassen von komplexen Texten nur mit der Kraft der Hirnströme wird wohl in naher Zukunft noch nicht funktionieren, meint Professor Peter Wiebe. Einfachere Anwendungen sind mit der Apparatur, die er mithilfe seines Sohnes Aaron vorführt, allerdings möglich.
Technisch geht es auch im Staatlichen Bauamt am Zollhof zu: Hier haben die Bürger die Möglichkeit, sich über den Straßenbau zu informieren - von der ersten Idee über die Planung und die nötigen Verwaltungsakte bis zum Bau und der Verkehrsfreigabe. Für Nürnberg wird mit der Sanierung der Kanalbrücken in den kommenden Jahren ein logistischer und finanzieller Kraftakt anstehen. Unerwartet unterhaltsam ist der Vortrag von Georg Lorenz zu "kuriosen Rechtsfällen". Die hohe Kunst der Beleidigung - von Juristen kann man sie erlernen.
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