"ARTvent" in Gostenhof: Ein Stück vom Himmel für den Gabentisch
12.12.2020, 18:42 UhrSoll es für die Liebsten vielleicht ein Stück vom Himmel sein? Die Bilder in unterschiedlichen Größen und zu unterschiedlichen Preisen ein Quadratzentimeter kostet 12 Cent – gibt es in den Räumen von „2Bananas“ in der Mittleren Kanalstraße 6a.
Hier residiert der IT-ler Eric Lintl, der seine Büroräume mit Kunst von Nürnberger Künstlern verschönert. „Für meine Arbeit brauche ich ja die Wände nicht“, sagt der 51-Jährige.
Marcela Salas nimmt schöne Frauen ins Visier
Statt Himmel und Wolken nimmt Marcela Salas (46) auf ihren Bildern schöne Frauen ins Visier. Die aus Kolumbien stammende Künstlerin, die ihr Atelier in der benachbarten Rosenau hat und auch sehr große Bilder malt, stellt bei „2Bananans“ kleinformatigere Arbeiten aus, darunter Collagen, Radierungen und Grafiken.
Wer florale Motive schätzt, wird vielleicht bei den beleuchteten Fotografien von Susanne Göpfert schwach. Obwohl sie so modern sind, wirken die Bilder fast barock. Richtig weihnachtlich kommen die „Grinskistlasmarkt“-Objekte von Iris Bomba daher. Sie hat Zigarrenkisten zu Leuchtobjekten umgestaltet.
Weniger bunt aber nicht minder spannend sind die figurativen und abstrakten Zeichnungen von Peter Klawonn, die es Atelier 8 gleich gegenüber gibt. Neun Künstler teilen sich die hohen und weitläufigen Räume im einem Rückgebäude in der Mittleren Kanalstraße 3-5. Aber nur der Nürnberger Architekt und Künstler beteiligte sich an der diesjährigen Aktion.
Er hat viele kleinformatige Arbeiten ausgestellt, aber auch sehr große Werke stehen im Atelier. So etwa der Teil eines Bühnenbilds, dass im Gostner Hoftheater in einer Adaption von George Simenons „Drei Zimmer in Manhattan“ zu sehen war.
Im vergangenen Jahr stellte Klawonn in einer Weihnachtsmarktbude an der Dreieinigkeitskirche aus. Wegen des Lockdowns bleibt diese heuer geschlossen, das ARTvent ist wenigstens ein kleiner Ausgleich.
Der Fuchs ist der Kundenliebling
Auch für Inge Klier im Mode- und Designatelier bambiboom in der Glockendonstraße 18 ist die Veranstaltung wichtig. Die Designerin hat ihr kleines Geschäft erst in diesem Sommer komplett umgestaltet. Statt quietschbunter Farben und verspielter Dekoration wirkt der Eckladen nun chic und modern: Minimalistische Holzmöbel, zurückhaltendes Licht und eine gelb gekachelte Theke vor blaugrauen Wänden mit blaugrauen Wänden geben nun den Rahmen für die Mode von Inge Klier.
Sie druckt ihre Entwürfe auf fair gehandelte und öko-zertifizierte Textilien. Auch die Prints haben sich geändert: Mehr grafische Entwürfe und Fotoprints kommen auf Shirts und Kleider. Ganz neu ist das winterliche Motiv „Wolkenwald“. Eindeutiger Kundenliebling, das verrät Klier, ist aber der eingerollte, schlafende Fuchs.
Aquarelle und Zeichnungen
Für die Weihnachts-Aktion hat die Designerin ihr Skizzenbuch durchforstet: Ihre schönsten Aquarelle und Zeichnungen aus dem letzten Jahr ließ sie auf hochwertiges Baumwollpapier drucken. Zwischen 20 und 25 Euro kosten die Farbdrucke.
Künstlerische Weihnachtsgeschenke für jeden Geldbeutel gibt es auch jenseits der Fürther Straße, bei Anke Hellmich in der Bärenschanzstraße 57. Auf Christbaumkugeln, in ihrer Up-Cycling-Linie „Garbage People“ aber auch auf großformatigeren Arbeiten sind ihre charakteristisch bunten und witzigen Figuren zu sehen. Das auffälligste Werk ist „Fang mich“, eine Interpretation des Rotkäppchen-Märchens, bei dem das Rotkäppchen ganz offensichtlich nicht wirklich Angst vorm bösen Wolf hat.
Bunte Installationen von Musiker und Künstler Geraldino
Im Atelier von Anke Hellmich hängen aber auch Werke von einem halben Dutzend Kolleginnen und Kollegen: Nicht weniger bunt sind etwa die Installationen aus Kinder-Spielfiguren von Geraldino, der vor allem als Musiker in der Region bekannt ist.
Lange Schlangen, wie vor manchen Geschäften in der Innenstadt, bildeten sich in Gostenhof nicht. Dennoch verzeichneten die Veranstalter vom Verein Goho ein reges Kommen und Gehen. „Ich will lieber etwas Handgemachtes verschenken. Das finde ich persönlicher als ein Parfum oder ein Elektrogerät“, sagt eine Kundin.
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