Der Meister kommt aus Finnland
16.6.2008, 00:00 Uhr«Die Zehn steht zu eng, da kriegst du nur zwei Punkte.« «Mit einer Acht wären wir bei 36.« Wer solche Sprüche hört und erst mal nur Bahnhof versteht, ist garantiert als Laie bei einem Möllky-Spiel gelandet. Dabei sind dessen Regeln eigentlich schnell erklärt: Mit einem Wurfholz müssen die Spieler auf zwölf durchnummerierte Spielhölzer zielen, für jeden umgefallenen Kegel gibt es einen Punkt. Schafft es ein Teilnehmer jedoch, nur ein einziges Hölzchen zu kippen, gibt es die jeweils auf dem Kegel notierten Punkte. Was leicht klingt, kann ziemlich schwer sein: Weil die Hölzer immer wieder aufgestellt werden, wandern sie nach und nach quer übers Spielfeld - nach einigen Runden kann die Wurfweite von zunächst vier auf bis zu 20 Meter gewachsen sein.
Wer 50 Punkte hat, hat gewonnen - aber nur, wenn er mit dem letzten Wurf genau auf 50 kommt. «Wer 51 hat, fällt zurück auf 25«, erklärt Mari Koskela, Vorsitzende des bayerischen Landesverbandes der Deutsch-Finnischen Gesellschaft - und begeisterte Möllky-Spielerin. «Ein netter Zeitvertreib« sei das Spiel, meint Koskela. «Und es kann vom Kind bis zum Opa jeder spielen«, ergänzt Matti Lektonen, der extra aus Finnland angereist ist, um bei dem Wettbewerb dabei zu sein. Gekommen sind aber auch deutsche Teams aus Mönchengladbach, Weinheim und natürlich Nürnberg.
Die Studentin Katharina Kaiser ist die einzige Frau im Team der «Möllkoholics« und war sogar schon bei der Weltmeisterschaft in Finnland dabei. Eben hat sie souverän den Kegel mit der Nummer zehn erwischt, obwohl der doch aus Sicht ihrer Kollegen «zu eng« stand. «Ein bisschen Glück ist eben auch dabei«, meint die 24-Jährige, der es aber weniger ums Gewinnen als um die Geselligkeit und den Spaß geht. Trotzdem freut sich das Team aus Franken am Ende über den dritten Platz - gewonnen haben die Finnen.