Gallenblasen-OP: Nordklinikum liegt beim NZ-Klinikcheck vorn

3.8.2019, 08:00 Uhr
Prof. Dr. Hubert Stein zeigt das Ultraschallbild einer Gallenblase.

© Roland Fengler Prof. Dr. Hubert Stein zeigt das Ultraschallbild einer Gallenblase.

Wann muss die Gallenblase raus?

Bei den meisten Patienten verursachen Gallensteine keine Beschwerden, dann muß auch nicht operiert werden. Viele Patienten wissen gar nicht, dass sie Gallensteine haben. Wenn Gallenblasensteine aber Beschwerden versursachen, wird die Entfernung der Gallenblase mit den Steinen empfohlen. Wenn einen akute Entzündung der Gallenblase vorliegt, sollte möglichst innerhalb von 1-2 Tagen die Gallenblase entfernt werden. Kritisch wird es, wenn Gallensteine zu wandern anfangen, auf dem Weg zum Darm stecken bleiben und es zum Gallen-Aufstau bis in die Leber kommt oder sich die Bauchspeicheldrüse entzündet. Das kann dann lebensgefährlich werden. Hier besteht unmittelbarer Handlungszwang. Eine Gallenblase, die einmal Probleme verursacht hat, wird das wieder tun – das ist bekannt. Deshalb entfernt man bei der Operation immer die ganze Gallenblase und nicht nur die einzelnen Steine.

Welche Komplikationen sind möglich?

Die Chirurgen müssen besonders darauf achten, dass bei der Operation der Hauptgallengang zwischen Leber und Darm nicht verletzt wird, denn sonst kann Gallenflüssigkeit in den Bauchraum austreten. Wie bei jedem anderen chirurgischen Eingriff kann es auch bei einer Gallenblasenoperation zu Infektionen, Blutungen oder Verletzung von Nachbarorganen, wie z.B. der Leber, kommen. In erfahrenen Händen sind diese Komplikation aber extrem selten. Wie oft es zu Komplikationen wie Blutungen und Infektionen kommt, fließt auch in die Bewertung des NZ-Klinikchecks ein.

Kann man ohne Gallenblase leben und wie?

Gallenblasen-OP: Nordklinikum liegt beim NZ-Klinikcheck vorn

© Montage: NZ

Ja! Wir entfernen ja keine gesunden Organe. Wenn in einer Gallenblase Steine entstehen und diese auch Beschwerden verursachen, ist das ein Zeichen, dass die Gallenblase nicht mehr richtig funktioniert und zur Gefahr für den Patienten wird. Ohne eine kranke Gallenblase lässt es sich gut leben, ja sogar besser und angstfreier als mit einer funktionsgestörten Gallenblase. Man braucht weder Medikamente zu nehmen, noch muss man eine spezielle Diät einhalten: Die Galle ist schließlich nur ein Speicher für den Verdauungssaft, der in der Leber produziert wird. Ohne Gallenblase gelangt die Galle dann direkt in den Dünndarm.

Warum ist das Klinikum zum zweiten mal in Folge so erfolgreich?

Für Prof. Stein liegt die Antwort auf der Hand: "Wir haben viel Erfahrung und ein erstklassiges Team an Chirurgen, das rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche für Sie da ist."

Das Ranking

Gesundheitswissenschaftler der Universität Erlangen-Nürnberg haben das Ranking aus öffentlich zugänglichen Daten der Kliniken für die gesetzliche Qualitätsmessung, Fallzahlen und Patientenbewertungen erstellt.

"Ziel unseres Projekts ist es, die Versorgungsqualität in der Region insgesamt anzuheben", erklärt PD Dr. Martin Emmert, der verantwortliche Wissenschaftler am Nürnberger Lehrstuhl für Gesundheitsmanagement. In den USA hätten ähnliche Ranglisten Kliniken zu Verbesserungen anregen können. Auch könnten niedergelassene Ärzte damit ihre Patienten gezielter beraten. Im NZ-Klinikcheck (er geht in diesem Jahr in die vierte Runde) schneiden die Kandidaten bei den betrachteten Behandlungsarten ganz unterschiedlich ab. Große, kleine oder spezialisierte Häuser können im Wechsel punkten. Für Emmert ist das ein wichtiges Ergebnis: "Wir möchten die Menschen dafür sensibilisieren, dass man sich nicht nur generell über ein Krankenhaus informieren sollte, sondern dass es deutliche Unterschiede je nach Fachgebiet geben kann." Obwohl das Ranking zur Krankenhauswahl beitragen könne, dürfe es nicht die einzige Informationsquelle sein, rät Martin Emmert. "Es ist natürlich weiterhin wichtig, dass Patienten mit ihrem Arzt darüber sprechen und gemeinsam entscheiden." Krankenhäuser sehen Sie hier auf der Karte:

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Details, Tabellen und Hintergründe zum Forschungsprojekt Klinikcheck finden Sie hier.

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