Im Kinderzoo

Kaum größer als eine Teetasse: Minipigs im Nürnberger Tiergarten haben Nachwuchs

14.6.2022, 16:48 Uhr
Die jungen Minischweine sind kurz nach der Geburt nur etwa 15 Zentimeter groß - und damit kaum größer als eine Teetasse.

© Tiergarten Nürnberg / Tom Burge Die jungen Minischweine sind kurz nach der Geburt nur etwa 15 Zentimeter groß - und damit kaum größer als eine Teetasse.

Ende Mai sind insgesamt sechs Ferkel geboren: Zwei Männchen und vier Weibchen. Inzwischen sind die Jungtiere schon sehr aktiv und für Besucher gut zu sehen, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Nürnberg.

Kaum größer als eine Teetasse

Die jungen Minischweine sind kurz nach der Geburt nur etwa 15 Zentimeter groß - und damit kaum größer als eine Teetasse. Im englischen Sprachraum werden sie daher auch als "Teacup Pigs" bezeichnet. Da sie so niedlich sind, kommen Menschen immer wieder auf die Idee, diese als Haustier zu halten - sogar in der eigenen Wohnung. Doch was sie meist nicht wissen: Die Tiere brauchen für eine artgerechte Haltung ein Außengehege. Ausreichend Platz im Garten und Schattenplätze sind notwendig, damit sie sich wohlfühlen. Zudem sind sie intelligent und sozial - und sollten nicht einzeln gehalten werden. Die ausgewachsenen Minipigs können - je nach Zuchtlinie - bis zu 60 Kilogramm schwer werden und weisen unterschiedliche Färbungen auf.

Insgesamt acht Minischweine

Der Jako-o Kinderzoo wurde 2002 eröffnet. Die Minipigs sind dort seit 2017 im südöstlichen Teil zu sehen: Insgesamt hält der Tiergarten aktuell acht Minischweine - neben den sechs neugeborenen Ferkeln eine Sau und einen Eber. Die Minipigs bekommen im Tiergarten in der Regel einmal im Jahr Nachwuchs. Die Tragzeit beträgt wie auch bei anderen Hausschweinerassen drei Monate, drei Wochen und drei Tage.

Die ausgewachsenen Minipigs können - je nach Zuchtlinie - bis zu 60 Kilogramm schwer werden

Die ausgewachsenen Minipigs können - je nach Zuchtlinie - bis zu 60 Kilogramm schwer werden © Tiergarten Nürnberg / Tom Burge

Vorsichtsmaßnahmen: Nicht streicheln!

Aufgrund der Afrikanischen Schweinepest dürfen die Minipigs derzeit nicht gefüttert und gestreichelt werden. Die Viruserkrankung ist für Menschen und andere Tierarten ungefährlich - für Schweine aber tödlich. Ursprünglich trat sie bei wildlebenden Schweinearten in Afrika auf. Das Virus gelangte dann vermutlich über Zecken nach Georgien und hat sich von dort weiter ausgebreitet. Im September 2020 bestätigte sich der erste Fall bei einem Wildschwein in Brandenburg, im Juli 2021 bei Hausschweinen im selben Bundesland. Inzwischen ist die Seuche auch in anderen Bundesländern angekommen - in Bayern bislang noch nicht.

Weggeworfene Wurstbrötchen im Wald

Übertragen wird das Virus durch direkten Kontakt mit einem infizierten Tier, über Blut oder wenn die Schweine Fleischprodukte fressen, die von infizierten Tieren gewonnen wurden - wie weggeworfene Wurstbrötchen im Wald. Das Virus kann auch mehrere Wochen auf einem Tierkadaver überleben oder über Werkzeuge, Fahrzeugreifen, Schuhe und andere Kleidungsstücke zu einem neuen Wirt gelangen. So besteht die Gefahr, dass auch die Minipigs in menschlicher Obhut mit dem Virus in Kontakt kommen.

Die Minipigs bekommen im Tiergarten in der Regel einmal im Jahr Nachwuchs. 

Die Minipigs bekommen im Tiergarten in der Regel einmal im Jahr Nachwuchs.  © Tiergarten Nürnberg / Luisa Rauenbusch

Auch stark bedrohte Tiere im Kinderzoo

Neben bekannten Haustierarten gibt es im Kinderzoo auch Tiere zu sehen, die unter den sich ändernden Klimabedingungen künftig immer wichtiger werden – wie die stark bedrohten Rotkopfschafe, die als sehr robust und wärmetolerant gelten. Kinder können im Kinderzoo unter professioneller Anleitung einen Eindruck vom Pferdestriegeln, Ziegenmelken oder Schafescheren bekommen. Dabei lernen sie vieles über die Pflege der Tiere und wie man Verantwortung für sie übernimmt. Infotafeln und Schilder erklären mit vielen Bildern, woher die Tiere stammen, wie sie sich ernähren und welchen Nutzen Menschen von ihnen haben.

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