Opfer stammt aus dem Landkreis Fürth
Lebensgefährlich verletzter Mann in Nürnberger Parkhaus: Polizei nennt Details zu mysteriösem Fall
16.11.2023, 07:45 UhrEs sind gespenstische Szenen in der Nürnberger Innenstadt, die an diesem tristen Tag im November fast schon vorweihnachtlich wirkt. Während die Beleuchtung für den Christkindlesmarkt langsam aber sicher aufgehangen wird, stehen am späten Mittwochabend Polizisten mit Maschinenpistolen in der Nähe des Hauptmarktes.
Sie sichern ein Parkhaus, in dem eine Mitarbeiterin bei einem turnusmäßigen Rundgang im siebten Stock einen lebensgefährlich verletzten Mann in einem Wagen fand. Auch am Tag danach ermittelt die Polizei wegen eines möglichen Tötungsdelikts - hält sich aber zu den genauen Umständen weiter bedeckt. Der Fall stellt die Ermittler zunächst einmal vor ein großes Rätsel.
"Wir haben erste Befragungen durchgeführt und Videoaufzeichnungen gesichert und ausgewertet", erklärt Polizeisprecherin Janine Mendel. "Daraus haben sich aber noch keine zielführenden Hinweise ergeben." Natürlich suche man weiter nach einem möglichen Täter, nachdem in der Nacht unter anderem ein Hubschrauber über dem Parkhaus kreiste. Damit habe man primär das Dach ins Visier genommen, dass wegen des Regens relativ rutschig war und deshalb von Polizisten nicht gefahrlos betreten werden konnte. Auch das Unterstützungskommando (USK) rückte an.
Mysteriöser Fund im Parkhaus: Mann stammt aus dem Landkreis Fürth
Allein schon die Identität des Opfers machte den Ermittlern zunächst Probleme, denn: Er hatte keine Ausweispapiere bei sich. Inzwischen sei klar, dass es sich um einen 66 Jahre alten Mann aus dem Landkreis Fürth handelt. "Er schwebt trotz einer Not-Operation noch in lebensgefährlichem Zustand", erklärt Mendel. "Deshalb ist er auch noch nicht ansprechbar für uns gewesen." Von einer Vernehmung des Opfers versprechen sich die Ermittler aber neue Ansätze - auch darüber, ob es sich tatsächlich um ein Gewaltverbrechen gehandelt habe. Klar ist auch: Der Mann wurde nicht in seinem Privat-, sondern in einem Firmenwagen gefunden.
Ein weiterer wichtiger Baustein ist die rechtsmedizinische Untersuchung des Mannes. "Es wird natürlich Ermittlungen zu den Verletzungen des Opfers geben", so Mendel. Wann es allerdings erste Ergebnisse gibt, sei unklar. Zudem sollen weitere Zeugen vernommen werden. Was fehlt: eine mögliche Tatwaffe. Welche Verletzungen der 66-Jährige aufweist, dazu schweigen die Ermittler weiter. Wegen der Umstände könne man aber eine Fremdeinwirkung nicht ausschließen - und deshalb liegt der Fall auch weiter bei der Kriminalpolizei.
Am Abend und in der Nacht machte die Polizei zudem Fotos von allen Menschen, die das Parkhaus verließen. "Da geht es primär darum, weitere Zeugen zu gewinnen", erklärt Mendel. Aber nicht nur, denn: Natürlich könnte man nicht ausschließen, dass ein möglicher Tatverdächtiger auch noch Stunden nach dem Vorfall den Tatort verlassen möchte. Vorerst steht die Polizei aber auch am Tag nach dem Fund mitten in der Innenstadt vor einem Rätsel.
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