Nürnbergs neue Uni: So geht es bei den Planungen voran

Christina Merkel

Hochschule & Wissenschaft

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25.10.2019, 18:51 Uhr
Nürnbergs neue Uni: So geht es bei den Planungen voran

© Eduard Weigert

In seiner Herbstsitzung hat der Wissenschaftsrat am Donnerstag und Freitag über die geplante Technische Universität Nürnberg beraten (TUN).

"Wir haben sehr viel Zuspruch bekommen", sagt Bayerns Wissenschaftsminister Bernd Sibler, der in Rostock dabei war. "Die Vertreter von Bund und Ländern haben das tolle Konzept gelobt und das finanzielle Engagement des Freistaats Bayern wurde ausdrücklich gewürdigt."

54 Mitglieder aus Wissenschaftsministerien

Der Wissenschaftsrat tritt viermal im Jahr zusammen. Er berät Bundesregierung und Länder bei Fragen zur Weiterentwicklung der deutschen Hochschul- und Forschungslandschaft. Zuletzt war das Gremium unter anderem an der Entscheidung der Exzellenzuniversitäten beteiligt. Seine insgesamt 54 Mitglieder setzen sich aus den 16 Wissenschaftsministern der Länder und sechs Vertretern des Bundes zusammen sowie einer Kommission aus 24 Wissenschaftlern und acht Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens.

"Es gab in den zwei Tagen sehr gute Signale für unsere Absicht, die neue Technische Universität in Nürnberg gründen zu wollen", sagt Sibler. "Das finanzielle Volumen stand im Mittelpunkt der Gespräche, viele sehen darin eine große Chance." Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat 1,2 Milliarden Euro für den Aufbau der TUN bis 2025 in Aussicht gestellt. Rund 6000 Studenten sollen einmal auf dem Gelände an der Brunecker Straße im Nürnberger Süden studieren. Die TUN wäre die zehnte Uni im Freistaat. "Insgesamt sieht es sehr gut aus", schätzt Sibler.

Komplexes Projekt

Trotzdem hat der Wissenschaftsrat sein abschließendes Gutachten verschoben. "Es gibt noch die eine oder andere offene Frage aus Sicht der Wissenschaftler, so dass wir jetzt eine kleine zweite Runde drehen", erklärt der Minister. Bis zur nächsten Sitzung im Januar kümmert sich eine eigens eingesetzte Arbeitsgruppe darum, die die Vorsitzende des Wissenschaftsrats, Martina Brockmeier, leitet. "Das ist bei derart komplexen Projekten nicht unüblich, das kommt immer mal wieder vor", erklärt Sibler. Details zu den offenen Fragen darf er nicht nennen. "Da tagen die Wissenschaftler unter sich."

Ein Streitpunkt könnte sein, dass der Freistaat in eine neue Universität investiert, obwohl die bestehenden immer wieder über Geldmangel und den stetig größer werdenden Sanierungsstau klagen. Auch das angestrebte Betreuungsverhältnis der TUN von 25 Studenten pro Professor stand in der Kritik. An anderen Unis sind es im Durchschnitt 65.

"In meinem Statement in Rostock habe ich unterstrichen, dass wir in Erlangen nun mit 300 Millionen Euro die Gebäude der Chemie angehen können", sagt Sibler. "Ich habe betont, das wir beides im Blick haben – die bestehenden und die neue Uni – der Freistaat nimmt dafür zusätzliches Geld in die Hand."

Im Laufe des kommenden Jahres will die Landesregierung Gründungspräsidenten für die TUN einsetzen und das Errichtungsgesetz verabschieden.

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