Endlich wieder Festival

Rock im Park live! Das ist unser Reporterteam 2023

vnp

2.6.2023, 06:21 Uhr
Zahlreiche Besucher des Open-Air-Festivals "Rock im Park" im Jahr 2019 stehen vor einer Bühne.

© Daniel Karmann/dpa/Archivbild Zahlreiche Besucher des Open-Air-Festivals "Rock im Park" im Jahr 2019 stehen vor einer Bühne.

Christian Urban

Christian Urban

Christian Urban © privat

Christian stammt aus einer Familie von E-Musikern und hätte eigentlich Pianist werden sollen. Oder wenigstens Violine spielen. Beides hat er zur Freude seiner Eltern auch lange Jahre getan, bis er mit 13 seine Leidenschaft für die tiefen Töne entdeckte, Geige/Klavier gegen einen E-Bass austauschte und sich fortan böser U-Musik zuwandte: dem Heavy Metal (damals in Gestalt von Iron Maiden). Was ihn aber nicht davon abhielt, in der Kirchenband zu spielen (allerdings mit Slayer-T-Shirt und Bomberjacke). Musikalisch ist er mittlerweile in den dunkleren Gefilden zu Hause und hält Depeche Mode für das mit Abstand Grandioseste, was der musikalischen Welt jemals passieren konnte.

Sein absolutes Highlight bei RiP 2023 sind die Architects am Samstag - und eigentlich würde er auch unglaublich gerne Tenacious D am Freitag hören (einfach niemand sagt / singt auf so wundervolle Weise "Fuck" wie Jack Black und Kyle Gass), aber irgendwer muss halt auch den Ticker von der Redaktion aus betreuen. Den Sonntag wird er übrigens ebenfalls beim normalen Dienst in der Redaktion verbringen, was aber in Ordnung ist, weil ihn da absolut keine der Bands interessiert.

Uli Digmayer

Uli Digmayer

Uli Digmayer © privat

Wer anno 1969 am legendären Woodstock-Wochenende geboren wurde, dem muss wohl eine gewisse Leidenschaft für Musik in die Wiege gelegt worden sein. Also begann Uli irgendwann, sein Taschengeld in Schallplatten und CDs zu investieren, erschnorrte sich später als Journalist massenhaft Rezensionsexemplare und Gästelistenplätze auf Konzerten, besserte als DJ seinen Studiumsetat auf, frönte als überschaubar talentierter Tastendrücker in zwei semi-legendären oberfränkischen Indie-Bands dem Rock’n’Roll-Lifestyle, organisierte über 20 Jahre lang mit Gleichgesinnten das kultige Waldstock-Festival in Pegnitz und labert neuerdings im Indierock-Podcast "Love Is Noise" mit zwei gleichgesinnten Nerds (Shoutout an Philipp & Max!) über, nun ja, Indierock. Seit 1994 Stammgast bei Rock am Ring bzw. im Park, fehlte nur zweimal entschuldigt. Freut sich heuer besonders auf Turnstile, Pabst, Brutus und The Menzingers, bedauert, dass The Distillers schon wieder abgesagt haben (Ach Brody!), vermisst nicht Pantera und nimmt, wenn er schon mal da ist, sicher auch noch Die Nerven, Thees Uhlmann, Hot Water Music, Cari Cari, Mantar, Boysetsfire und natürlich die unverwüstlichen Foo Fighters mit.

Johannes Handl

Johannes Handl bei Rock im Park.

Johannes Handl bei Rock im Park. © privat

Als jemand, der nach wie vor gerne Bands hinterherreist, die ihren Zenit nach objektiven Kriterien schon um Jahrzehnte überschritten haben, ist es beruhigend zu sehen, dass auch der "Nachwuchs" langsam, aber sicher in die Jahre kommt. Evanescence etwa, "Late Night Special" am Freitag, habe ich bereits 2003 kurz nach ihrem Durchbruch bei Rock im Park gesehen, damals noch im Stadion.

Gespannt darf man sein, in welcher Form sich Limp Bizkit präsentieren. In Frankfurt hat sich Fred Durst, der seinen weißen Rauschebart dem verrückten Schweizer aus der 90er-Jahre-Milka-Werbung ("It’s cool man") geklaut haben muss, kürzlich durch Fans ersetzen lassen, als seine Stimme versagte - Eskalation inklusive.

Sum 41 wiederum habe ich bis jetzt verpasst – oder sie mich? 2003 standen sie auf meinem Festivalshirt, wurden hier aber ebenso wenig gesichtet wie 2010, als sie an einem Donnerstag vor Rage Against The Machine einheizen sollten. Ansonsten freue ich mich wie üblich auf die Toten Hosen und die Foo Fighters. Klamottentechnisch führt einmal mehr kein Weg an Steel Panther vorbei.

Philipp Rothenbacher

Philipp (rechts) auf einer der zahlreichen konstruktiven Redaktionskonferenzen im Rock-im-Park-Pressezentrum 2022. Links im Bild: sein geschätzter Kollege Uli Digmayer. Dazwischen: vermutlich Groupies.

Philipp (rechts) auf einer der zahlreichen konstruktiven Redaktionskonferenzen im Rock-im-Park-Pressezentrum 2022. Links im Bild: sein geschätzter Kollege Uli Digmayer. Dazwischen: vermutlich Groupies. © Irgendsontyp

Heuer wird Philipp (von engen Freunden auch Herr Rothenbacher genannt) sein 15. Rock im Park erleben - in seinem 10. Jahr als Live-Reporter ohne Geschmacksgrenzen. Die Chancen stehen gut, dass er dabei seine 250. distanzlose Lobhudelei (inklusive spontaner Heiratsanträge) sowie den 500. üblen Bandverriss (inklusive vorsätzlicher Majestätsbeleidigung) vom Ticker-Stapel lässt. Trotzdem genießt er inzwischen eine gewisse Art der Narrenfreiheit, denn Du weißt ja: der will nur spielen.

Am Freitag tippt er auf Pabst, Mantar (und leider nicht mehr auf die Distillers), am Samstag auf Die Nerven, Turnstile & NOFX und am Sonntag natürlich auf die Foos (RiP, Taylor!). Am Montag freut er sich, wie immer, auf den Anblick seiner Kontoauszüge und die Suche nach seiner Hose.

Andrea Beck

Andrea Beck

Andrea Beck © privat

Explodierte Eintrittspreise, Kritik am Line-Up und unverkaufte Tickets – Rock im Park erlebt 2023 nicht sein bestes Jahr aller Zeiten. Trotzdem bin ich sicher: Für uns RIP-Fans wird es so toll wie gewohnt. Mit meinen grandiosen Kollegen des Live-Ticker-Teams ziehe ich drei Tage über das Gelände, fotografiere in Pfützen springende Hasen und interviewe gut gelaunte Cliquen, die Giraffen aus Bierdosen bauen.

Dass ich aus beruflichen Gründen die Foo Fighters, Bring Me The Horizon, Evanescence und Papa Roach live erlebe, macht die Arbeit zum Highlight. Und ich erwarte mit Spannung, wie Fred Durst und K.I.Z in diesem Jahr mit ihren Auftritten provozieren werden. Laut meiner Uhr bin ich an den drei RIP-Tagen 2022 insgesamt 40 Kilometer gelaufen. Dieses Mal mache ich die 50 Kilometer voll. Zur Information unserer User aus ganz Deutschland – und weil ich das Festival einfach liebe.

Claudia Ziob

Claudia Ziob

Claudia Ziob © privat

Das erste Mal zog es Claudia 1999 zu Rock im Park. Die Schulzeit ging gerade zu Ende, die Auflösung von Take That war längst verkraftet, mit der besten Freundin hatte sie inzwischen zum Glück Oasis und Depeche Mode entdeckt. Aber ja, den Auftritt von Robbie Williams beim Festival ließ sie sich dann doch nicht entgehen.

Fast 20 Jahre nach ihrer Rock-im-Park-Premiere war sie 2018 erstmals als Teil des nordbayern-Ticker-Teams dabei. Das Wochenende wurde unvergesslich, was auch an den Foo Fighters und Muse lag. Diesmal freut sie sich besonders auf Kings of Leon, die Toten Hosen, Limb Bizkit - und auf das Wiedersehen mit den Foo Fighters, das nach dem Verlust von Taylor Hawkins unglaublich berührend sein dürfte. Auf die vielen Mini-Geschichten, die man beim Tickern zwischen den Bühnen und Campingplätzen mitbekommt. Auf Rock im Park im Abendlicht. Und auf das Staunen darüber, wie entspannt es sich unter 80.000 Menschen anfühlen kann.

Saskia Muhs

Saskia Muhs ist zum vierten Mal dabei.

Saskia Muhs ist zum vierten Mal dabei. © Privat

Als 2016 zugezogenes Nordlicht hatte ich in diesem Jahr auch "mein erstes Mal" mit dem Rock im Park - nicht zuletzt wegen der Gelegenheit, eine meiner mit Abstand liebsten Bands ein wohl allerletztes Mal zusammen auf der Bühne zu sehen: Black Sabbath. Seither hat es mich immer wieder beruflich und privat auf Nürnbergs größtes Rockfestival verschlagen. Meine bisherigen Highlights (neben Sabbath) waren Tool, Korn, Tenacious D, Kvelertak und Royal Republic. Besonders gern nutze ich dort auch die Gelegenheit, mal von meinen bevorzugten Genres Rock und Heavy Metal abzuweichen. Daher findet man mich auch hin und wieder bei den Shows von Alligatoah und Co. oder in diesem Jahr - wenn möglich - auch bei K.I.Z. Ansonsten freu ich mich 2023 auf die Foo Fighters, Limp Bizkit und Mantar.

Benjamin Jungblut

Benjamin Jungblut freut sich auf das bunte Getümmel am Festivalgelände. Und das ein oder andere Bier.

Benjamin Jungblut freut sich auf das bunte Getümmel am Festivalgelände. Und das ein oder andere Bier. © privat

Ich oute mich direkt: Was Festivals betrifft, handelt es sich bei diesem Reporter um einen absoluten Spätentwickler! Mit zarten 26 Jahren durfte ich zum ersten Mal von Rock im Park berichten – damals noch fürs Lokalfernsehen. Die Begeisterung war sofort da: Zwischen Dosenravioli, mittelmäßigem Becks und tausenden Feierwütigen bei Fettes Brot, den Red Hot Chili Peppers und Tenacious D die Helden der Jugend zu bejubeln hat sich einfach richtig angefühlt. Die darauffolgenden Jahre wurde alles mitgenommen, was die fränkische Festivallandschaft hergab. Man hätte beinahe sagen können – es wurde alles nachgeholt, was die 20 Jahre zuvor verpasst wurde. Bis die Pandemie kam. Nachdem es im letzten Jahr wieder losging – und sich die Rückkehr nach 3 Jahren "social distancing" bemerkenswert surreal angefühlt hat, hoffe ich in diesem Jahr für meinen ersten nordbayern.de-Einsatz vor Ort, auf ein Rock im Park wie es man es kennt und liebt: Viel zu voll (die anderen), reichlich kulinarisches Mittelmaß – und ein bisschen Rockmusik ist dieses Jahr ja auch dabei! Das wird was!

Isabel Pogner

Was es neben guter Musik für ein tolles Festival braucht? Drinks, Sonnenbrille, gute Freunde!

Was es neben guter Musik für ein tolles Festival braucht? Drinks, Sonnenbrille, gute Freunde! © Isabel Pogner

Meine ersten Jahre bei Rock im Park waren absolut verrückt. Immer erste Reihe, immer am liebsten die härtesten Metal-Bands. Meiner Seele war es eine Wohltat, meinem Körper allerdings nicht: Knöchel umgeknickt bei Sklipnot, Arm aufgeschlitzt bei Pretty Reckless, Sonnenstich geholt bei einer nicht enden wollenden Abfolge von absolut geilen Bands, von denen ich keine einzige verpassen wollte. Irgendwann bin ich dann nicht mehr als Besucher, sondern als Aushilfe für den Rettungsdienst aufs Gelände gegangen. Als logische Konsequenz quasi. Das Problem dabei: Vom BRK-Zelt aus hörst du nur die Hälfte der Auftritte. Als dann schließlich Corey Taylor direkt am Sani-Zelt vorbeischlurfte und mir bewusst wurde, dass ich Stone Sour wegen 'ner Zecke am Hoden verpassen würde, wusste ich: Ich hab meine Rolle für RIP noch nicht gefunden.

Jetzt bin ich bei Nordbayern. Im Ticker-Team. Und es sieht ganz so aus, als würden sich hierbei alle wundervollen Dinge vereinen, die ich gerne mag: Als Reporterin kann ich schreiben, ich kann fotografieren, filmen - muss dabei gut auf die Technik aufpassen, was wohl auch meinen Knochen zugutekommen wird - und ich komme endlich wieder in den Genuss des großartigen Line-Ups! Wer mich sucht: Ihr findet mich am Freitag bei Hollywood Undead - die fehlen noch auf meiner Live-Bucket-List.

Anton Dietzfelbinger

Anton Dietzfelbinger

Anton Dietzfelbinger © Simon Kirsch

2019 besuchte ich das erste Mal Rock im Park und erlebte dort auch den bisher ungeschlagenen, besten Moshpit, den mir Feine Sahne Fischfilet bescherte. Es schleuderte einen vom Beginn des zweiten Wellenbrechers bis vor in Monchis Pfeffiduschen. Ich versuchte mein Glück auf einen ebenbürtigen Moshpit bei Slayer und Slipknot, aber da war noch ein wenig Luft nach oben. Das große Comeback der Ärzte durfte ich dort miterleben, 3 Stunden Fullpower bei leichtem Nieselregen, das war definitiv noch Punkrock.

Dann war Pandemie... bis es letztes Jahr (endlich!) wieder hieß: Staub in der Nase, Matsch an den Schuhen, und Schweiß in den Haaren. Herrlich. Von der Live-Beschallung aus allen Richtungen, sofort Gänsehaut am ganzen Körper. Greenday, Muse und Billy Talent haben die Pandemie bemerkenswert vergrault, bis ich drei Tage danach auf meinem Schnelltest zwei Striche hatte. Aber die waren es wert.

Dieses Jahr werde ich erstmals für Nordbayern livetickern, von den Stages über Trichter und Dosenbier bis zum Campingplatz. Besonders freue ich mich auf Tenacious D, K.I.Z, die Foo Fighters und Cari Cari.

Simon Kirsch

Das rote K auf dem T-Shirt von Simon Kirsch steht nicht für die Initiale seines Nachnamens.

Das rote K auf dem T-Shirt von Simon Kirsch steht nicht für die Initiale seines Nachnamens. © Hicran Songur

Meine Besuche bei Rock im Park sind schnell aufgezählt, aber alle behalte ich in bester Erinnerung. 2015 bleibt mir die Evakuierung in die Arena mit anschließendem nächtlichen Spaziergang im Dauerregen für immer im Gedächtnis. Dank Slipknots "Duality" hatte ich glücklicherweise noch vom ersten Tag einen Ohrwurm, der mich leicht beschwingt über das mit Wasserpfützen übersäte Festivalgelände begleitete. 2017 konnte ich nur einen Tag mitfeiern, aber tanzte umso energischer bei Macklemores Show mit. Im vergangenem Jahr feierten wir den Junggesellenabschied eines Freundes in den Moshpits bei The Offspring. Eine Riesenradfahrt während die Broilers im Sonnenuntergang spielten gehörte auch dazu. Nun bin ich als Volontär das erste Mal im Ticker-Team live vor Ort, wenn die Staubwolken über den Circle-Pits aufsteigen.

Ich freue mich dieses Jahr besonders auf Papa Roach, Bring me the Horizon und Foo Fighters. Im diesjährigen Spielplan sind noch mehr Bands aus meiner Zeit mit Justin-Bieber-/ Skater-Frisur zu finden, sie erinnern mich an meine Schulzeit. Die langen Haare sind verschwunden, aber die Liebe zum Metalcore ist geblieben.

Vanessa Neuß

Mit einem Grinsen im Gesicht und einem Becher in der Hand - etwa so soll es auch auf Rock im Park aussehen.

Mit einem Grinsen im Gesicht und einem Becher in der Hand - etwa so soll es auch auf Rock im Park aussehen. © Alicia Kohl

Es ist eine kleine Premiere für mich. Nicht etwa zu tickern und auch nicht auf Rock im Park zu gehen - die Kombination ist es! Tickern durfte ich in meiner Zeit bei nordbayern.de - wo ich vor meinem Volontariat gearbeitet habe - hauptsächlich Corona-Pressekonferenzen mit unserem Ministerpräsidenten Markus Söder. Sagen wir mal so: Ich verspreche mir vom Rock-im-Park-Ticker-Erlebnis deutlich mehr.

Außerdem habe ich gerade mit Erschrecken festgestellt, dass meine letzten Rock-im-Park-Besuche mehr Jahre zurückliegen als ich dachte: 2009 waren The Kooks mein absolutes Highlight. Das letzte Mal habe ich dann meinen Speck bei auf dem Zeppelinfeld geschüttelt - vor allem eben zu den Songs von Peter Fox, der die Meute zum Schütteln gebracht hat.

In diesem Jahr steht schon fest, welche Acts ich mir auf keinen Fall entgehen lasse: Provinz und Apache. Ich weiß, nicht sehr rockig, aber dafür tickern ja auch noch meine Kolleginnen und Kollegen. Denn am Ende zählt nur: Apache bleibt gleich.

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