Nach Corona-Talsohle
Tiergarten Nürnberg mit löwenstarker Besucherbilanz und Neuzugängen
23.3.2023, 19:01 UhrDie Talsohle der Corona-Pandemie scheint am Schmausenbuck überwunden zu sein. Mit 1,13 Millionen Besuchern im vergangenen Jahr hat der Nürnberger Tiergarten sich wieder dem Publikumsniveau aus früheren Zeiten angenähert. Man verzeichne damit "eines der besten Ergebnisse der vergangenen zehn Jahre" und habe das Jahr 2022 ohne Verluste abschließen können, gibt der Zoo in seiner Jahresbilanz bekannt.
Energie eingespart
"Es war wirklich schön, den Tiergarten wieder voller Menschen zu sehen und nach den stillen Pandemiemonaten mit den Gästen ins Gespräch zu kommen", so der biologische Leiter und stellvertretende Direktor, Jörg Beckmann. Sorge mache aber weiterhin die Energiekrise durch den Krieg in der Ukraine. Durch Einsparmaßnahmen habe man 2022 neun Prozent weniger Strom und 24 Prozent weniger Wärme im Vergleich zum Vorjahr verbraucht - dennoch blieben die gestiegenen Preise und die Verantwortung für den Klimaschutz eine Herausforderung.
Der Tiergarten hat seinen Bestand im vergangenen Jahr leicht vergrößert, auf nunmehr 3939 Tiere aus 287 Arten. Insgesamt seien 17 neue Tierarten zu sehen, darunter die bedrohten Visayas-Pustelschweine und Hauswasserbüffel. Besonders prominent aus Besuchersicht sind die beiden neu eingezogenen Großkatzen: der Asiatische Löwe Kiron und das Sibirische Tigermännchen Manu.
Nabelschweine aus Südamerika
Im laufenden Jahr soll es auch wieder Neuzugänge geben. Nach Ostern erwartet der Tiergarten Blauschafe. Sie ziehen zu den Takinen, deren Anlage aktuell neu gestaltet wird, als Teil eines ganzen neuen Bereichs mit asiatischen Tierarten. Außerdem sollen in der früheren Anlage der Jungfernkraniche Chaco-Pekaris - südamerikanische Nabelschweine - einziehen; ihr kleiner ursprünglicher Lebensraum hat stark unter Zerstörung zu leiden.
Bei ihren Bemühungen um den Artenschutz ist die Nürnberger Einrichtung an rund 40 Erhaltungszuchtprogrammen der europäischen Zoos beteiligt. Mit verschiedenen Naturschutzorganisationen arbeitet der Tiergarten bei Forschung, Auswilderung und Schutz vieler gefährdeter oder vom Aussterben bedrohter Tierarten zusammen. Delfine und Kleinwale zählen dazu - für sie setzt sich der Verein Yaqu Pacha ein -, in der Jahresbilanz tauchen aber beispielsweise auch fünf Feuersalamander auf, die in Nürnberg von einer ohne Behandlung tödlichen Pilzerkrankung geheilt werden konnten.
Aktuell verzeichnet der Tiergarten 1218 Tierpatinnen und -paten, die fast 200.000 Euro an Unterstützung gaben. Der Verein der Tiergartenfreunde umfasste zum Jahresende 4750 Mitglieder; sie fördern Bauprojekte und Forschung und engagieren sich ehrenamtlich.
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