Ratgeber
Es geht auch ohne Elterntaxi: So kommen Kinder sicher zur Schule
12.9.2023, 11:11 UhrWas viele nicht wissen: Das Elterntaxi ist besonders für jüngere Kinder nicht das sicherste Verkehrsmittel. 37 Prozent der 2021 im Straßenverkehr verunglückten Kinder zwischen sechs und neun Jahren saßen als Mitfahrende im Auto (Destatis 2022). Deshalb rufen das Deutsche Kinderhilfswerk (DKHW), der ökologische Verkehrsclub VCD und der Verband für Bildung und Erziehung (VBE) dazu auf, das Elterntaxi stehen zu lassen.
Wach und konzentriert
Sie empfehlen, den Schulweg zu Fuß, mit dem Rad oder Roller zurückzulegen. Das sorge für einen körperlichen Ausgleich der Kinder zum langen Sitzen in der Schule. Die Kinder seien morgens wacher und konzentrierter und könnten dem Unterricht besser folgen. Außerdem fördere es ihre Entwicklung und stärke durch die Eigenverantwortung ihr Selbstvertrauen auch für andere Lebenssituationen, wenn sie den Weg zur Schule selbstständig zurücklegen.
Damit die Schülerinnen und Schüler gut und sicher zur Schule kommen, geben die Verbände folgende Tipps:
Laufgemeinschaften organisieren: Kinder aus der Nachbarschaft können den Schulweg gemeinsam zurückzulegen. Sinnvoll ist es dabei, mehrere Haltestellen am Weg zu vereinbaren, an denen sich die Kinder verabreden, um von dort gemeinsam zur Schule zu gehen. Dadurch wird der Schulweg sicherer, macht mehr Spaß und die Kinder lernen aufeinander aufzupassen. Das funktioniert natürlich auch für Radfahr-Gemeinschaften.
Kinder unterstützen und üben, üben, üben: Gerade erst frisch eingeschult und den Weg zur Schule sofort alleine zurücklegen? Das ist für die Jüngsten noch zu viel. Deshalb braucht es zum Beispiel Schullotsen, die an Überwegen den Verkehr regeln und den Kindern Sicherheit geben. Zudem ist es hilfreich, wenn kritische Verkehrsstellen gemeinsam mit Eltern oder Lehrkräften eingeübt werden. Wenn die Regeln im Straßenverkehr spielerisch vermittelt werden, können Kinder den Schulweg selbstsicher bewältigen.
Rücksicht nehmen: Jüngeren Kindern fehlt noch die Routine bei den Regeln im Straßenverkehr und sie lassen sich leichter ablenken. Deshalb ist es umso wichtiger, dass alle Verkehrsteilnehmenden besonders aufmerksam sind, um im Fall der Fälle schnell zu reagieren. Für alle, die mit dem Auto unterwegs sind, gilt: Im Umfeld von Schulen Tempo 30 einhalten. Außerdem sollten Halteverbote ernst genommen werden. Und je größer das Auto, desto vorsichtiger und vorausschauender sollte man fahren, weil Kinder leichter übersehen werden.
Das Deutsche Kinderhilfswerk (DKHW), der ökologische Verkehrsclub VCD und der Verband Bildung und Erziehung (VBE) rufen vom 18. bis 29. September Schulen und Kitas zur Teilnahme an den Aktionstagen „Zu Fuß zur Schule und zum Kindergarten" auf. Anmeldungen sind unter www.zu-fuss-zur-schule.de möglich. Auf der Webseite können auch Aktions- und Spielideen eingesehen, Tipps heruntergeladen sowie Materialien bestellt werden.
Keine Kommentare
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich vorher registrieren.
0/1000 Zeichen