„Schämen uns für Bayreuth“
1.4.2012, 13:34 UhrIn Pegnitz empfingen am späten Vormittag bis zu 500 Bürger der Initiative „Pegnitz ist bunt“ die etwa 40 mit dem Zug angereisten rechten Versammlungsteilnehmer vor dem alten Rathaus. Mit Transparenten und unter deutlichem Protest brachten die Pegnitzer den angereisten Nationalsozialisten ihren Unmut zum Ausdruck.
Weitgehend unbehelligt marschierten die Anhänger der rechten Szene dagegen anschließend durch Bayreuth zum Rathaus. „Das ist ein Riesenskandal, während in Pegnitz die Bürger informiert und zu Gegenkundgebungen aufgerufen wurden, hüllte man sich in Bayreuths Rathaus in Schweigen und ließ die Rechten gewähren“, entrüstet sich die grüne Kreisvorsitzende Ulrike Gote, die erst auf einer weiteren Kundgebung in Hof von der Polizei über die Vorgänge in Bayreuth Kenntnis erhielt. Sie ist überzeugt, dass auch hunderte von Bayreuthern zu mobilisieren gewesen wären, wenn sie nur von der Aktion gewusst hätten.
„Wie man angesichts der Aktivitäten der „Aktionsgruppe Bayreuth“ so verfahren konnte, ist nicht zu begreifen. Seit Monaten ist die rechtsextreme Gruppe aktiv, verteilt Flugblätter, klebt Aufkleber und versendet Rundmails“, erinnert Sabine Steininger, stellvertretende Vorsitzende der Grünen und Unabhängigen.
Die Stadträtin kündigt einen Antrag an: „Dieser Vorfall muss Thema im Stadtrat werden. Die Stadtverwaltung muss sich für dieses Versagen rechtfertigen und aufzeigen, mit welcher Strategie sie der Gefahr gegen Rechts künftig begegnen will.“
„Als Bayreutherinnen schämen wir uns für das Bild, das die Wagnerstadt, sichtbar für ganz Bayern, durch das Versagen der Stadtspitze heute abgegeben hat“, so Gote und Steininger.
1000 Bürger zeigten Flagge
Mit einer Mahnwache gegen Rechtsextremismus vor der Marienkirche und friedlichen Protestaktionen mit Musikdarbietungen in der Hofer Innenstadt zeigten am späten Nachmittag schließlich bis zu 1000 Bürger Flagge gegen eine Kundgebung der etwa 80 nach Hof gereisten Nationalsozialisten. Unterstützung erhielten die von den Kirchen und dem Bündnis für Zivilcourage initiierten Gegenkundgebungen auch von politischer Seite. So sprach sich Hofs Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner zusammen mit Landrat Bernd Hering deutlich gegen die rechten Umtriebe aus.
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