Bürger sollen stromschluckende Pumpen austauschen
15.2.2012, 00:00 UhrBis zu 800 Kilowattstunden Strom schluckt eine ungeregelte Heizungspumpe im Jahr. Das ist so, als würde man jeden Tag fünf Stunden staubsaugen. Neue Hocheffizienzpumpen verbrauchen ein Zwanzigstel davon und haben sich innerhalb von zwei bis drei Jahren amortisiert. Denn neben der Belastung für Klima und Umwelt sparen sich ihre Nutzer rund 140 Euro der jährlichen Stromrechnung.
„Würde man alle alten Heizungspumpen Deutschlands austauschen, entspräche das der Kapazität eines Atomkraftwerks“, verdeutlicht Energiebündel-Vorsitzender Werner Emmer. Dabei bedeutet „alt“ laut Heizungs- und Sanitär-Innungsmeister Karlheinz Vogt aus Allersberg älter als vier bis fünf Jahre. So lange gibt es die neuen, gesteuerten Pumpen erst.
„Wenn eine Heizungspumpe keine Verbrauchsanzeige hat, ist sie meist ein Stromschlucker“, erläutert Vogt. Auch anhand der aufgedruckten Leistung könnten Hausbesitzer herausfinden, ob ihr Gerät zu den kritischen zählt. Austauschen lassen sich ihm zufolge alle Pumpen mit Ausnahme interner Varianten in Gasbrennwertheizungen.
Um den Bürgern die Investition schmackhaft zu machen, hat das Energiebündel mit der Innung einen Sonderpreis ausgehandelt. Bis 31. Juli kosten Anfahrt, Montage und Markengerät (darunter auch ein lokales Fabrikat der Rother Firma Speck) bei den 26 in der Aktionsbroschüre genannten Fachbetrieben pauschal 333 Euro. Außerdem wird unter den Teilnehmern ein kostenloser Pumpentausch verlost.
„Wir wollen, dass der Landkreis bis 2030 energieautark wird“, erläutert Werner Emmer. Dazu seien „viele kleine Bausteine“ nötig, die Hälfte beim Energiesparen. „Wildpoldsried im Allgäu hat auf 2500 Einwohner über 200 Pumpen ausgetauscht“, vergleicht Energiebündel-Sprecher Hermann Lorenz. „Wenn es da läuft, läuft es auch bei uns.“ Bereits nach drei Jahren könne sich jeder Teilnehmer sagen: „Meine Heizungspumpe zahlt meinen nächsten Kurzurlaub.“
Startschuss der Aktion ist heute. Das Energiebündel hat 20000 Broschüren drucken lassen, die in den Rathäusern, bei den Stadt- und Gemeindewerken, der N-Ergie, dem Bund Naturschutz und der Energieberatungsagentur ausliegen. Weitere Hinweise folgen in den Gemeindeblättern.
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