Licht in das „Dunkel der Strompreise“ bringen
27.12.2010, 22:48 UhrLaut Statistischem Bundesamt sanken die Stromerzeugerpreise von 2008 bis 2010 um zirka 20 Prozent. „Trotzdem zahlte der Durchschnittshaushalt rund acht Prozent mehr. Oder noch deutlicher: Die EEG-Umlage steigt zwar von 2,05 Cent (in 2010) auf 3,53 Cent (in 2011) – also um 1,5 Cent. Parallel fielen aber die durchschnittlichen Stromerzeugerkosten von 7,1 Cent in 2008 auf 5,1 Cent in 2011 – also um zwei Cent, informierte Lorenz.
Als Grund nannte der Energiebündel-Sprecher das zunehmende Ökostromangebot und das EEG. „Der flinke Rechner erkennt sofort allein darin ein Strompreis-Senkungspotenzial von 0,5 Cent/kWh“, betont Werner Lorenz.
Der Verein „Energiebündel“ will jetzt bei den „Strompreisen“ mehr Transparenz schaffen. Um deren Entstehung zu verstehen, trafen sich Vorstandsmitglieder und weitere Interessierte des Energiebündels mit engagierten Bürgern aus ganz Süddeutschland beim „Strompreisseminar“ in Augsburg. Dort erfuhren sie in Fachvorträgen und -gesprächen aus erster Hand, wie der Strompreis an der Leipziger Strombörse (EEX) entsteht.
Im Leitvortrag von Professor Dr. Uwe Leprich vom Saarbrückener Institut für Zukunfts-Energie-Systeme (IZES) wurde ausgeführt, dass die wahren Verursacher der steigenden Strompreise die massiv gestiegenen Erzeugerpreise und die Steuern seien. Das EEG (Einspeisevergütung für erneuerbare Energien) habe nur eine untergeordnete Bedeutung. Es tauge daher nicht als Sündenbock für die aktuellen Preissteigerungen.
„Dies geht leider in der allgemeinen Berichterstattung unter“, bedauert Lorenz. Vor allem, wie durch den sogenannten „Merit-Order"-Effekt (Reihenfolge der Stromerzeugung) die erneuerbaren Energien preisssenkend wirken, sei beim Stromkunden fast unbekannt. Und die Stromanbieter hätten anscheinend auch kaum Interesse, hier aufzuklären.
Auch wenn im Moment Energieriesen und Politik teils umstrittene Deals verabredeten, die Entscheidung habe am Ende doch der Kunde. Er könne sich selbst für sauberen und oft billigeren Ökostrom entscheiden. Er müsse es „nur tun“, heißt es seitens des Energiebündels.
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