Demonstrationen der Gewerkschaft
Verkauf der Nürnberger Niederlassung von DB-Schenker: Das sagt verdi
13.9.2024, 14:20 UhrFür 14,3 Milliarden möchte die Deutsche Bahn das Tochterunternehmen an das Unternehmen DSV verkaufen. Aus Erfahrung weiß Thomas Hampel von verdi Mittelfranken: In der Branche geht so eine Zusammenführung meist mit Arbeitsplatzverlust einher. "Da wird es Bereiche geben, die sind doppelt", sagt Hampel. "Schiffsverkehr, Straßenverkehr, Konzernzentrale - all das haben sowohl DSV als auch DB Schenker". Das Anliegen der Gewerkschaft sei jetzt, diesen Arbeitsplatzverlust möglichst gering zu halten.
Die Sorge um einen größeren Stellenabbau
Bis 2027 gelten nach der Übernahme von DSV aber noch die vereinbarten Sozialzusagen, unter anderem zum Schutz von Arbeitsplätzen. Zwei Jahre lang nach dem Kauf hätten die Mitarbeitenden also erst mal nichts zu befürchten. "Das ist schon mal was, was man den Mitarbeitenden bei DB Schenker sagen kann", so Hampel. Die würde schon seit einigen Wochen und Monaten die Sorge nach einem größeren Stellenabbau umtreiben, wie die dpa berichtet.
Schenker sei auch ein großer Ausbildungsbetrieb mit vielen Azubis, sagt Hampel. "Wir wollen ihnen im Unternehmen eine Zukunft geben."
Der Betrieb in der Bremer Straße in Nürnberg sei hier in Mittelfranken ein großer Standort von DB Schenker - mit Betriebsrat, Jugendvertretung und Tarifbindung. "Wir kämpfen dafür, dass das auch nach dem Kauf weiterhin so bleibt", so Hampel. "Wir demonstrieren also für etwas und nicht gegen jemanden."
Demonstrationen vor Niederlassung in Nürnberg
Immerhin sei die Deutsche Bahn staatliches Eigentum. Deshalb haben die Gewerkschaft und auch der Betriebsrat im Laufe der Woche zu Protestaktionen aufgerufen. Um 12 Uhr während der Mittagspause haben sich rund 80 Arbeitende vor dem Eingangsbereich in der Bremer Straße zusammengefunden. Das klinge nach erst mal nicht viel, sei aber ein wichtiges Zeichen gewesen - ein "Uns gibt’s auch", so Hampel.
Für mehr offizielle Auskünfte müssen sich die Schenker-Angestellten wohl noch bis zur Aufsichtsratssitzung gedulden. Die ist regulär für den 18. September angedacht. Eine Entscheidung ist an diesem Tag aber nicht zu erwarten - das Thema steht nicht auf der Tagesordnung. Wie es konkret weitergeht, wird sich im Laufe der nächsten Wochen zeigen. Laut Reuters ist der Verkauf an die dänische Spedition DSV allerdings so gut wie besiegelt.
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