Corona-Maske: Runter vom Rückspiegel

3.7.2020, 14:31 Uhr
Corona-Maske: Runter vom Rückspiegel

© Dekra

Duftbäumchen, kleine Kuscheltiere, der Wimpel des Lieblings-Fußballclubs: Solche Deko am Rückspiegel kennt man bereits. Zu Corona-Zeiten ist ein weiteres Objekt hinzugekommen: Die Mund-Nasen-Schutzmaske. Der Grund liegt auf der Hand: Unverhüllt gibt es weder Einlass in den Supermarkt noch beim Bäcker oder in die Tankstelle. Gut also, wenn der Schutz stets griffbereit zur Hand ist.

Gefährliche Spiegelanhänger

Sicherheitsexperten des Dekra haben allerdings ihre Bedenken. "Schon vergleichsweise kleine Spiegelanhänger sind aus unserer Sicht gefährlich", warnt Peter Rücker, Leiter der Dekra-Unfallforschung. "Das gilt für die Mund-Nasen-Schutzmaske mit ihrer relativ großen Fläche umso mehr".

Durch das eingeschränkte Sichtfeld könne es zu Problemen kommen, beispielsweise beim Rechtsabbiegen. Außerdem würde der Anhänger am Innenspiegel ablenken. "Durch das ständige Gebaumel gewöhnt man sich als Autofahrer daran, dass sich am Rand des eigenen Blickfelds immer etwas bewegt", sagt der Rückert. "Die Folge davon ist, dass man Bewegungen außerhalb des Fahrzeugs, etwa von Radfahrern oder Fußgängern am rechten Fahrbahnrand, erst viel später wahrnimmt".

Hygienische Gründe

Zuerst Kontroversen ums Tragen der Maske hinterm Steuer, jetzt also auch um deren Aufbewahrung. Wohin aber mit dem Mund-Nasen-Schutz? Dass er gern an den Rückspiegel gehängt wird, hat schließlich auch hygienische Gründe – frei baumelnd gelangt er nicht in Kontakt mit möglicherweise kontaminierten Flächen.

Dennoch rät Rückert dazu, die Corona-Maske "im Auto in einem der Staufächer" aufzubewahren. Wer sicher gehen will, verstaut sie in einem Gefrier- oder Zipperbeutel.

Einmal-Masken sollten nach Gebrauch bekanntermaßen sowieso in den Müll wandern – und die sogenannten Community-Masken in die Waschmaschine.

ule