Cupra Ateca: Mit 300 PS durch den Schnee

22.2.2020, 14:24 Uhr
Cupra Ateca: Mit 300 PS durch den Schnee

© Hersteller

Was alles auf Schnee und Eis möglich ist, zeigten die neuen Cupra-Modelle in den Schweizer Alpen - allen voran in der neuen und höchsten Ausbaustufe "Limited Edition" des Ateca. Sie steht zu 50.615 Euro in der Preisliste. Zusätzliche Kraftpakete des Tuners Abt bringen den aufgerüsteten Cupra Ateca für knapp 6000 Euro Aufpreis sogar auf 257 kW/350 PS, ohne Fahrwerks-Modifikationen sind 2370 Euro fällig. Aber schon der Standard-Sportversion "Limited Edition", die besonderen Wert auf ultimatives Außendesign und exklusives Interieur legt, mangelt es nicht an Power.  

Driften über den Ice-Track

Ab auf den "Ice-Track" in den Schweizer Alpen: Die erste Station bietet bereits Gelegenheit, die maximale Fahrzeugbeherrschung auszuloten. Angesagt sind hier vor allem Handling-Übungen und Driften. Auch verschiedene Brems- und Beschleunigungsmanöver gehören dazu. 300 PS peitschen den Cupra Ateca Limited Edition beim Start auf der Eisplatte nach vorn, direkt hinein in die Pylonengasse mit Wechselkurven auf Eis und Schnee.

Das Gefühl für das kompakte SUV und die abgesperrte Strecke wird auf jeder Runde besser. Mit jedem Mal absolvieren wir die Biegungen etwas zügiger, trotzdem entspannter und probieren die Fahr-Modi-Einstellungen aus. Obwohl die Unterschiede dem eher vorsichtig agierenden Fahrer marginal erscheinen, kommen wir mit den Modi und den Bedingungen immer besser zurecht.

Mit fünf Programmen auf der sicheren Seite

Könner und Profis nutzen die Bandbreite voll aus, während der Laie zum Beispiel das Fahrverhalten zwischen den beiden Fahrprogrammen "Offroad" und "Sport" kaum unterscheiden kann. Auffälliger ist aber das unterschiedliche Ansprechen auf das Gaspedal und der Vortrieb zwischen den Modi "Offroad" und "Sport" einerseits und "Snow" andererseits. "Snow" sorgt für geschmeidigere Reaktionen auf Gaspedaldruck und leitet die Kraft behutsamer an die vier Antriebsräder. Jedenfalls ist der Fahrer bei allen fünf Programmen auf der sicheren Seite und das ist gut so, denn schließlich soll keiner überfordert werden.

Cupra Ateca: Mit 300 PS durch den Schnee

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Auch an der zweiten Station gibt es genug Raum für Experimentierfreudigkeit  - auf der teilweise abgesperrten und präparierten Strecke der Flüela-Passstraße bis auf 2383 Metern Höhe in der Nähe von Davos. Hier können die verschiedenen, "über alle Viere" angetriebenen Cupra-Modelle unter realen und hochwinterlichen Straßenverhältnissen getestet werden.

Besonders ambitionierte Könner wie die Profis Jordi Gené und Sebastian Stahl bewältigen dabei sicher hohe Tempi und werfen in engen Kehren das Heck des Sport-SUVs herum, um es gleich wieder einzufangen.  Beeindruckend sind nicht zuletzt die Fähigkeiten des hochmodernen Allradantriebs aus dem VW-Baukasten.

Im "Kieswerk", einem Offroad-Parcours mit Steigungen und Gefällabschnitten wie beim alpinen Skisport, kann der Bergabfahrassistent nachdrücklich beweisen, was in ihm steckt. "Uphill" geht es schon spannend zu, erst recht beim "Downhill"-Manöver. Das ist zweifellos das abschließende Highlight und eine wahre Herausforderung, denn der Streckenabschnitt hat eine Neigung von rund 30 Prozent. Nach einem Tastendruck fährt oder besser bremst der Cupra vollautomatisch über den eisigen Untergrund bergab. Der Fahrer muss ausschließlich Richtung Talabfahrt lenken und schon geht es ein bisschen flotter als im Schritttempo sicher bergab. Und zurück dann nach Davos: Die Sonne senkt sich und das Quartier ruft. 

25 Prozent Cupra-Anteil 

Bereits 2014 startete ein heißer Leon Cupra auf Seat-Basis. Heute zählt der Leon R Sportstourer (ab 49.970 Euro) zur Palette der Marke Cupra, die es seit Anfang 2018 gibt. Jedes Jahr wird der Cupra-Anteil an Seat-Modellen größer, beim Ateca erreicht er inzwischen 25 Prozent, das sind 2500 Einheiten von insgesamt 10.000 im vergangenen Jahr. Als erstes "hundertprozentiges" Cupra-Modell wird im Spätsommer der Formentor erwartet.

Cupra Ateca: Mit 300 PS durch den Schnee

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Die Muttergesellschaft Seat konnte in den vergangenen zehn Jahren kontinuierlich zulegen und liegt jetzt auf der Position des zweitgrößten Importeurs in Deutschland hinter Skoda - vor Renault und Hyundai.
Mit dem vollelektrischen Kleinwagen Mii Electric der statt 20.650 Euro jetzt durch die staatliche Förderung nur noch 14.080 Euro kostet, hat Seat künftig ein weiteres heißes Eisen im Feuer. Außerdem startet demnächst die neue Generation des kompakten Golf-Konkurrenten Leon, unter anderem mit Mild- und Plug-in-Hybriden.

Ingo Reuss

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