Cupra Leon E-Hybrid: Der Power-Plug-in

26.1.2021, 10:44 Uhr
Cupra Leon E-Hybrid: Der Power-Plug-in

© Hersteller

Sportlich und elektrifiziert – das geht nicht zusammen? Und wie das geht: Der Cupra Leon E-Hybrid ist ein lupenreiner Kompaktsportler, der nicht nur Sprit, sondern auch Strom tankt.

Im Plug-in-Hybrid-Antrieb finden ein 110 kW/150 PS starker, turbobeatmeter 1,4-l-Vierzylinder-Benziner sowie eine E-Maschine mit 85 kW/115 PS zueinander. Die Kraft der zwei Herzen addiert sich zu einer Systemleistung von 180 kW/245 PS und einem üppigen Drehmoment von 400 Newtonmetern. Serienmäßig transferiert ein Doppelkupplungsgetriebe die Power an die Vorderräder, das DSG lässt sich je nach Gusto über einen Mini-Joystick oder Schaltwippen am Lenkrad bedienen. Derselbe Antrieb macht übrigens auch dem Golf 8 GTE Beine – wenn man so will, dem GTI mit Stecker. Keine schlechte Referenz also.

Submarke mit sportlichem Auftrag

Cupra firmiert seit 2018 als die Seat-Submarke mit dem sportlichen  Auftrag, neben dem Leon zählen auch Cupra Ateca und Cupra Formentor zum Portfolio. Schon der Seat Leon nach Hausmacherart sieht schneidiger aus als der eher konservativ gezeichnete Golf, und der Cupra Leon legt da noch eine Schippe an Schärfe drauf. Das Seat-Label ist nirgendwo am Fahrzeug zu finden, stattdessen prangt das kupferfarbene Cupra-Signet mittig im Kühlergrill. Die vergrößerten Lufteinlässe und die prägnante Frontschürze sind ebenso wie die Außenspiegel in dunklem Chrom gehalten, ausstattungsabhängig unterstreichen Seitenschweller den sportlichen Auftritt. Als Eyecatcher am Heck fungieren das durchgängige Leuchtenband, ein Diffusor und die beiden kupferfarbenen Doppel-Endrohre der Auspuffanlage.

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Kupfer hat Cupra als seine Signaturfarbe erwählt, auch im sportlich-schicken Interieur findet sie sich wieder, an den Lüftungsdüsen etwa oder am Logo auf dem Lenkrad. Serienmäßig ist der Cupra Leon mit Sportschalensitzen möbliert, gleichfalls ab Werk bringt er das Virtual Cockpit mit volldigitalem Fahrerdisplay und das Zehn-Zoll-Infotainment mit. Radikal digital zeigt sich das Bedienkonzept, nahezu komplett befreit von konventionellen Tastern und Knöpfen also. Daran muss man sich gewöhnen, selbst die Klimafunktionen sind – sieht man einmal vom "Slider" für die Temperatureinstellung – nur über den Touchscreen zugänglich.

Zum Leben erweckt wird der Leon E-Hybrid per Druck auf den Startknopf, der – markentypisch Cupra – sehr cool im Lenkrad positioniert wurde. Sofern es der Ladestand des 13-kWh-Akkus zulässt, startet der Spanier im Elektromodus. Der Verbrenner wird erst bei nachdrücklicher Leistungsabforderung beziehungsweise oberhalb der Autobahn-Richtgeschwindigkeit von 130 km/h tätig. Bis zu 52 (WLTP-Norm) beziehungsweise 68 Kilometer (NEFZ) lassen sich rein elektrisch und somit lokal emissionsfrei zurücklegen. Im üblichen Pendler-Alltag wird der Verbrenner somit kaum eine Rolle spielen. Dass hinter den werksseitig angegebenen Verbrauch – 1,4 bis 1,3 l/100 km - ein Fragezeichen zu setzen ist, weiß man auch von anderen Plug-in-Hybriden.

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Im Hybrid-Modus organisiert die Software das Zusammenspiel von Benzin- und Elektromotor; beim innerstädtischen Stop-and-Go oder in Tempo-30-Zonen schickt sie den Turbo in die Pause. Und dann ist da noch der dezidiert sportliche und über eine Taste am Lenkrad zu aktivierende Cupra-Modus, der das Tun des teilelektrifizierten Kompaktsportlers mit einem dramatisch bollernden Klangteppich unterlegt.

Durch die Kurven sporteln

Beim flinken Kurventanz unterstützt ein – elektronisch geregeltes – Sportfahrwerk. Den Sprint von 0 auf 100 km/h absolviert der Cupra Leon E-Hybrid in 6,7 Sekunden, als Topspeed erreicht er 225 km/h.

Zu den Ladegepflogenheiten gibt es zu sagen, dass der Lithium-Ionen-Akku an der 230-Volt-Steckdose in knapp sechs Stunden von 0 auf 100 Prozent gebracht ist. Wechselstrom aus der Wallbox oder öffentlichen Ladestation zieht der Spanier einphasig und bis 3,7 kW, der Ladevorgang nimmt dann gut dreieinhalb Stunden in Anspruch. Das entsprechende Mode-3-Typ-2-Ladekabel muss extra bezahlt werden, es kostet 175 Euro. DC-Schnellladen ist, wie bei den meisten Plug-in-Hybriden, nicht möglich.

Der Kombi heißt Sportstourer

Dass die Batterie unter dem Kofferraum positioniert wurde, knabbert am Ladevolumen, die 380 bis 1301 Liter des konventionellen Leon reduzieren sich im Cupra Leon E-Hybrid auf 270 bis 1191 Liter. Wer mehr Platz benötigt, bekommt den Plug-in-Hybriden gegen 1300 Euro Aufpreis auch als Kombi "Sportstourer", dessen Gepäckabteil dann 470 bis 1450 Liter aufbietet.

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Für den fünftürigen Cupra Leon E-Hybrid werden ab 38.795 Euro berechnet, abzugsfähig ist die maximale Innovationsprämie für Plug-in-Hybride, die sich auf 6750 Euro beläuft. Der Preis beinhaltet unter anderem das "smarte" Ambientelicht, welches beim Öffnen der Fahrertür das Cupra-Logo auf den Boden neben dem Fahrzeug projiziert und über Lichtleisten an der Türinnenseite vor Objekten im Toten Winkel warnt, ferner Sportschalensitze, Drei-Zonen-Klimaautomatik, Navi, Virtual Cockpit, Zehn-Zoll-Infotainment, Voll-LED-Scheinwerfer, Adaptivfahrwerk sowie 19-Zoll-Leichtmetallräder.

An sinnvollen Extras lässt sich beispielsweise das Fahrassistenz-Paket XL (930 Euro) hinzubuchen, das elektronische Beifahrer wie die automatische Distanzregelung bis 210 km/h, den Fernlicht- und den Spurhalteassistenten, ein Ausstiegswarnsystem sowie die Verkehrszeichenerkennung an Bord des sportlichen Spaniers mit den zwei Herzen bittet.

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Cupra Leon E-Hybrid in Kürze:

Wann er kommt: Ist bereits auf dem Markt

Wen er ins Visier nimmt: VW Golf GTE, Audi A3 45 TFSI e

Was ihn antreibt: 1,4-l-Vierzylinder-Turbobenziner mit 110 kW/150 PS, Elektromotor mit 85 kW/115 PS. Systemleistung 180 kW/245 PS

Was er kostet: Ab 38.795 Euro