Elektroautos: Renault zeigt Stärke bei den Stromern

16.1.2020, 17:17 Uhr
Elektroautos: Renault zeigt Stärke bei den Stromern

© Hersteller

So gut wie alle Hersteller setzen in jüngster Zeit auf Elektroautos. Auch Renault tut dies - allerdings mit dem Unterschied, dass die Franzosen schon seit 2013 mit dem rein elektrischen Zoe das deutschlandweit erfolgreichste E-Modell im Programm haben. Seit seiner Modelleinführung verbucht der Zoe steigende Verkaufszahlen, im abgelaufenen Jahr waren es 9400 Einheiten. Damit ist der Zoe erneut der Bestseller unter den Stromern. Das soll nach den Plänen der französischen Marke auch in Zukunft so bleiben, trotz der nun massiv anrückenden Wettbewerber.

Elektrischer Bestseller Zoe

Allein im Vergleich zu 2018 stiegen die Zoe-Zulassungen um fast 50 Prozent -   auch weil der elektrische Renault bisher viele Kunden von anderen Marken gewinnen konnte. Für das kompakte E-Auto, dessen Motor kürzlich verstärkt wurde, sprechen vor allem das problemlose Aufladen der Akkus und der günstige Preis - besonders nach der jüngsten Erhöhung der Elektroauto-Förderung in Deutschland.

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Erst vor einigen Wochen ist der überarbeitete Zoe gestartet und wird jetzt im WLTP-Testzyklus mit bis zu 395 Kilometern Reichweite angegeben. Renault verweist darauf, dass der Zoe - im Gegensatz zu den für 2020 angekündigten neuen E-Modellen anderer Hersteller – von der langjährigen Erfahrung der Franzosen in puncto Batterietechnik profitiert, was sich auch in einer möglichst langen Lebensdauer bemerkbar mache. Außerdem bewährt sich laut dem Hersteller dieses Knowhow hinsichtlich Service, Reparatur und Entsorgung. 

Brennstoffzelle für den Master

Außer dem Zoe bietet Renault die Elektrofahrzeuge Twizy und Kangoo Z.E. an, dazu bei den elektrischen Nutzfahrzeugen den Master Z.E. Noch in diesem Jahr will Renault zudem im Master die Brennstoffzelle in Kombination mit Batterie bringen. Die als Reichweiten-Verlängerer genutzte Brennstoffzelle ermöglicht deutlich höhere Reichweiten. "Wir stehen am Beginn der Goldenen Zwanziger für das Elektroauto und Renault will dabei eine führende Rolle spielen", sagt Uwe Hochgeschurtz, Deutschlandchef von Renault.

Elektroantrieb für den Twingo

Ebenfalls noch 2020 kommt der Twingo, der nach Captur und Clio an dritter Stelle der Renault-Hitliste steht, mit einem elektrischen Antrieb als Alternative zum Verbrenner auf den Markt. Das E-Antriebssystem wird auch im weitgehend baugleichen viersitzigen Smart Forfour zum Einbau kommen. Damit intensiviert sich nicht zuletzt die Konkurrenz der demnächst zur Markteinführung gelangenden E-Kleinwagen-Modelle VW e-up, Seat Mii Electric und Skoda Citigo e iV. Smart setzt übrigens beim Zweisitzer Fortwo künftig ausschließlich auf den Elektroantrieb. 

Captur als Plug-in-Hybrid

Auch beim Bestseller Captur setzt Renault auf Elektrifizierung. Dieser Tage fährt die umfassend aktualisierte Version des Crossovers zum Händler, eine Version mit Plug-in-Hybrid ist bereits für die nächsten Monate angekündigt, weitere Hybride werden folgen. Die erstmals bei Renault eingesetzte Hybridtechnik soll im Captur 160 PS leisten, rund 50 Kilometer elektrische Reichweite bieten und ab 33.600 Euro zu haben sein.

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Was die Ladestationen angeht, muss freilich noch nachgebessert werden, um dem E-Auto zum Durchbruch zu verhelfen. Uwe Hochgeschurtz, Vorstandschef der Renault Deutschland AG, beklagt den langsamen Ausbau: "Wir sind hier zu Lande zu bürokratisch, die Hemmnisse müssen abgebaut werden".

Zur konservativ angetriebenen Palette des Konzerns gehören neben der sportlichen Marke Alpine auch die Modelle von Dacia. Der Duster ist mit 30.700 von insgesamt 83.500 Einheiten der meistverkaufte "Renault". Seit nunmehr 15 Jahren befindet sich das preisgünstige und SUV-artige Modell auf dem Markt. Ein E-Antrieb ist zwar nicht in Sicht, aber eine Variante mit LPG-Autogas steht in den Startlöchern. Immerhin hat es das einfach gestrickte Auto bis zum Papst geschafft, der sich in jüngster Zeit im "Papa-Mobil" von Dacia der Menge zeigt.

Ingo Reuss

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