Fahrbericht: Mitsubishi ASX 2.0 4WD

18.5.2020, 20:11 Uhr
Fahrbericht: Mitsubishi ASX 2.0 4WD

© Hersteller

Wie er aussieht: Der 4,37 Meter lange ASX ist kein neues Auto. Schon seit 2010 vertritt er Mitsubishi im Segment der kompakten SUVs, in dem sich ansonsten VW Tiguan, Seat Ateca oder Nissan Qashqai tummeln. Dass der ASX aber trotzdem nicht alt aussieht, verdankt er einem im vergangenen Jahr erfolgten Facelift. Mit bulligen Formen, einer schneidigen Front und einem robusten Unterfahrschutz am Heck passt er sich erfolgreich an die Anforderungen modernen SUV-Designs an.

Wie er eingerichtet ist: Im Interieur wird schon eher deutlich, dass der ASX nicht mehr der Allerjüngste ist. Ein volldigitales Kombiinstrument ist ihm ebensowenig gegeben wie ein Head-up-Display oder die Möglichkeit zum induktiven Smartphone-Laden. Immerhin aber ist der berührungsempfindliche Zentralmonitor auf bis zu acht Zoll gewachsen, in der Mittelkonsole suchen zwei USB-Buchsen Anschluss und optional weist ein TomTom-Navi den Weg, via App unterfüttert mit Echtzeit-Verkehrsinformationen. Die von Hartplastik geprägte Materialauswahl mutet freilich eher schlicht an, und das unheimelige Knarzen der Ledersitze hat uns leicht genervt.

Fahrbericht: Mitsubishi ASX 2.0 4WD

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Wie viel Platz er hat: Keine Klagen. Man sitzt angenehm hoch im ASX und überblickt die Karosserie nach vorne gut, gegen die etwas eingeschränkte Sicht nach hinten helfen die Bilder der Rückfahrkamera, die in allen Ausstattungsversionen bis aufs Basismodell serienmäßig mitgeliefert wird. Parkpiepser gibt es indes nur für hinten, und selbst das lediglich im Topmodell "Top". Auch im Fond lässt es sich bequem reisen.

Beim Kofferraumvolumen – 406 bis 1206 Liter – muss der ASX Konkurrenten wie Tiguan oder Ateca den Vortritt lassen, gut ausgeformt ist das Gepäckabteil aber, und nach Umklappen der Rücksitzlehnen ergibt sich eine nahezu ebene Ladefläche. Dass die Ladekante eher hoch ausfällt, soll dem ASX nicht angekreidet werden, das ist bei SUVs eben so. Vermisst haben wir eine elektrische Heckklappenbetätigung, wie sie anderswo längst Standard ist.

Was ihn antreibt: Die Auswahl der Motorisierung erfordert kein Hin- und Hergrübeln, denn für den ASX steht ausschließlich ein Zweiliter-Vierzylinder-Benziner mit 110 kW/150 PS und 195 Newtonmetern Drehmoment bereit. Kein Turbo, sondern ein Sauger, mit dem man in der Stadt und bei entspannten Überlandfahrten bestens zurechtkommt. Dass er sich mühen muss, merkt man dem Benziner erst dann an, wenn er schnelle Überholmanöver liefern soll oder über die Autobahn getrieben wird, auch das Arbeitsgeräusch entwickelt sich dann zu einer angestrengten Tonalität.

Positiv überrascht hingegen die CVT-Automatik, die im Allradmodell Standard ist. Unbotmäßiges Jaulen unter Lastanforderung erspart sie dem ASX, auch lässt sie sich über prominente Lenkradpaddles schalten.

Fahrbericht: Mitsubishi ASX 2.0 4WD

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Allradantrieb hat es eine Zeitlang nicht mehr gegeben für den ASX, jetzt ist die 4WD-Technologie zurück. Im 2WD-Modus gehen die Antriebskräfte ausschließlich an die Vorderräder. Im Modus "4WD Auto" hingegen verteilt die elektronisch gesteuerte Lamellenkupplung das Antriebsmoment bedarfsgerecht auf die Achsen, auf unproblematischem Untergrund schickt sie nur zwei Prozent nach hinten, falls erforderlich, aber auch bis zu 50 Prozent. Die "4WD Lock"-Funktion hilft in besonders prekären Situationen weiter.

Wie er sich fährt: Unproblematisch. Aber es hapert an Fahrkomfort, Flickschustrigkeiten im Asphalt werden recht direkt an die Insassen weitergeben. An die Auswahl an Assistenzsystemen sollten keine allzu hohen Erwartungen gerichtet werden. Ein Auffahrwarnsystem mit Notbremsassistent, ein Fernlicht-, Auspark-, Spurhalte- oder Totwinkelassistent fahren ausstattungsabhängig mit, einen Spurwechselassistenten oder einen Abstandstempomaten sucht man in der Ausstattungsliste aber vergeblich.

Was er verbraucht: Nach Norm 7,3 l/100 km. Auf unserer Sparrunde schlug sich der ASX mit 5,1 l sehr wacker, im Schnitt ermittelten wir aber knapp 8 l/100 km.

Was er bietet: Die Kombination Allradantrieb und CVT-Automatik erfordert mindestens das "Plus"-Niveau. Zum serienmäßigen Lieferumfang gehören dann bereits Rückfahrkamera, Tempomat, Sitzheizung, 18-Zoll-Aluräder, Infotainment mit Apple CarPlay und Android Auto, schlüsselloser Zugang, Fernlichtassistent und elektrisch anklappbare Außenspiegel. Derzeit weist die Preisliste auch noch die Into+-Edition mit Sportpedalen, Kunstledersitzen, TomTom-Navi, Totwinkel- und Ausparkassistent aus.

Was er kostet: Mit Frontantrieb und manueller Fünfgangschaltung ist der ASX bereits ab 21.290 Euro zu haben. Das mit Allradantrieb und CVT-Automatik bestückte "Plus"-Modell kommt auf mindestens 29.390 Euro.

Fahrbericht: Mitsubishi ASX 2.0 4WD

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Was wir meinen: Wer ein geräumiges Kompakt-SUV sucht und dabei auf einen Diesel ebenso verzichten kann wie auf das Neueste an Assistenzsystemen und digitalem Equipment, findet in dem soliden und gut ausgestatteten Mitsubishi ASX eine preisgünstige Alternative zu VW Tiguan & Co.

Ulla Ellmer

 

Die Daten des Mitsubishi ASX 2.0 4WD

Hubraum 1998 ccm, Zylinder 4, Leistung 110 kW/150 PS bei 6000/min, max. Drehmoment 195 Nm bei 4200/min, Spitze 190 km/h, Beschleunigung 0 auf 100 km/h in 12,2 sec, Normverbrauch innerorts 8,7, außerorts 6,5, kombiniert 7,3 l/100 km S, Testverbrauch 7,9 l/100 km, CO2-Emission 167 g/km, Schadstoffklasse Euro 6d-Temp, Energie-Effizienzklasse D, Länge 4,37 m, Breite 1,81 m, Höhe 1,64 m, Kofferraum 406 - 1206 l, Kraftstoff-Tank 60 l, Leergewicht 1550 kg, zulässiges Gesamtgewicht 1970 kg, Zuladung 495 kg, Anhängelast 1300 kg (gebremst), 750 kg (ungebremst). CVT-Automatik, Allradantrieb. Versicherungs-Typklassen 18 (KH), 23 (VK), 26 (TK). Preis ab 29.390 Euro.