Heuschnupfen: So schützen sich Autofahrer

15.4.2020, 18:34 Uhr
Heuschnupfen: So schützen sich Autofahrer

© Opel

Mit Bedacht parken

Keine gute Idee ist es derzeit, das Auto unter Bäumen zu parken. Wer dies tut, findet es anschließend regelrecht bestäubt vor. Die Pollen setzen sich nicht nur auf dem Lack fest, sondern mogeln sich auch in die Rahmen von Türen, Fenstern und Schiebedach, schnell gelangen sie von dort ins Wageninnere.

Waschen ist wichtig

"Grundsätzlich sollte das Auto im Frühjahr häufiger gewaschen werden, denn so können sich keine Pollen festsetzen", sagen die Experten des Auto Clubs Europa (ACE). Wer zur Wäsche in eine Waschbox fährt, sollte darauf achten, keine kratzenden Schwämme zu benutzen und vorhandene Bürstenreiniger vorher zu säubern. Sinnvollerweise wird auch der Innenraum jetzt regelmäßig ausgesaugt und, was die Oberflächen betrifft, abgewischt. Gute Dienste leisten Mikrofasertücher.

Allergikern ist diese Arbeit inmitten aufgewirbelter Blütenstaub-Wolken nicht immer zu empfehlen, sie sollten das Reinigungs-Prozedere in die Hände hilfreicher Mitmenschen geben.

Im Augenblick muss allerdings beachtet werden, dass Privatleuten das Benutzen von Waschanlagen oder SB-Waschstationen nicht gestattet ist. Die Autowäsche zählt in Bayern nicht als triftiger Grund, um die Wohnung zu verlassen. Zuwiderhandlungen können mit 150 Euro Bußgeld belegt werden. Wer sichergehen will, erkundigt sich beim Landratsamt nach eventuellen Verboten.

Fenster und Türen schließen

Heuschnupfen-Geplagte wissen: Im Haus sind sie derzeit am besten aufgehoben, und zwar bei geschlossenen Fenstern und Türen. "Generell gilt: Bei hoher Pollenkonzentration sollte man nur mit geschlossenen Fenstern Auto fahren", sagt analog dazu Dr. Anne-Marie Albuszies, Werksärztin bei Opel. Nicht nur des Wohlbefindens, sondern auch der Sicherheit wegen: Wer von einer Niesattacke heimgesucht wird, legt rund 20 Meter im "Blindflug" zurück, bei Tempo 100 km/h ergeben sich schnell über 50 Meter.

Ab in den Kofferraum

Ein weiterer Punkt, über den Pollen-Profis Bescheid wissen, ist, dass sich der Blütenstaub auch in Kleidungsstücken und an Taschen festsetzt. Das führt zur Erkenntnis, dass man die Kleidung abends besser im Bad und nicht im Schlafzimmer auszieht – und zu einer weiteren, wonach Jacken, Mäntel, Gepäckstücke oder Einkaufskörbe nicht im Wageninneren, sondern im Kofferraum abgelegt werden.

Filter wechseln

Moderne Autos werden für Allergiker zu regelrechten Wohlfühlzonen, denn in aller Regel sind sie mit Innenraumfiltern ausgestattet. Hersteller wie beispielsweise Opel verbauen im Wesentlichen Aktivkohle-Kombifilter, die nebst Partikeln, Gerüchen und Gasen wie Ozon auch Pollen zu fast 100 Prozent aus der Luft filtern. Allerdings sollte der Filter jährlich gewechselt werden – auch, damit er nicht zur Brutstätte für Bakterien oder Schimmel wird.

Häufig lässt sich ein solcher Filter bei älteren Fahrzeugen noch nachrüsten – eine Arbeit, die am besten die Werkstatt übernimmt. Im Gegensatz zum Autohandel dürfen Kfz-Werkstätten auch während der Corona-bedingten Einschränkungen geöffnet bleiben.

Vorsicht bei Medikamenten

Schwer vom Heuschnupfen geplagte Allergiker greifen oft zu Medikamenten, um ihre Beschwerden zu lindern. Solche Arzneien können aber müde machen und die Fahrtauglichkeit erheblich einschränken. Wer Antiallergika einnimmt, sollte also den Beipackzettel studieren oder sprichwörtlicherweise seinen Arzt oder Apotheker fragen, bevor er sich ans Steuer setzt.

Ulla Ellmer