Hyundai Bayon: Neuer Crossover im Kompaktformat

14.6.2021, 13:48 Uhr
Hyundai Bayon: Neuer Crossover im Kompaktformat

Mit dem Bayon schiebt Hyundai jetzt ein kleines und preiswertes Einstiegsmodell in seine SUV-Welt nach. Der Neue soll vor allem junge Familien ansprechen, andererseits aber auch ältere Paare, die jeweils eine moderne und umgängliche Lösung für den Alltag suchen. Bis hin zu Komfort- und Sicherheitsfunktionen ist der auf der Plattform des i20 entwickelte Bayon auf dem aktuellen Stand. Je nach Ausstattung zählt neben dem großen digitalen Cockpit (10,25 Zoll) ein Navigations-Touchscreen in zwei Größen zur Serienausstattung. Und nicht zuletzt sorgen ein 48-Volt-Mildhybridsystem und ein spezielles Sechsgang-Schaltgetriebe mit elektronisch geregelter Kupplung (iMT) für günstige Verbrauchswerte und niedrigen Schadstoffausstoß.

Selbst aufladendes Hybridsystem

Das Basismodell 1.2 MPi, angetrieben von einem 62 kW/84 PS starken Vierzylinder in Kombination mit manuellem Fünfganggetriebe, bekommt der Kunde schon ab 16.790 Euro, den 88 kW/120 PS starken 1.0 TGI mit einem selbst aufladenden Hybridsystem, also ohne Stecker, ab 20.990 Euro. Außer dem 1.2 MPi sind alle Motoren turbogeladene Dreizylinder-Benziner, das gilt somit auch für die Einliter-Maschine mit 74 kW/100 PS. Letztere lässt sich alternativ ohne Mildhybridsystem und dann ab 19.990 Euro ordern.

In den Markt startet der Bayon in diesen Tagen. Hyundai bietet vier Ausstattungslinien ("Pure", "Select", "Trend" und "Prime") an, wobei die Stufe "Trend" besonders viele Kunden ansprechen dürfte. Über die übliche Serienausstattung hinaus kann der Bayon, abhängig von der Ausstattungsstufe, mit einem außergewöhnlich umfangreichen Sortiment an Fahrerassistenten punkten - bis hin zum teilautonomen Fahren.

Hyundai Bayon: Neuer Crossover im Kompaktformat

© Hersteller

Kompakt, aber geräumig

Innen bietet der mit einer Außenlänge von nur 4,18 Metern antretende Bayon eine Menge Platz für Insassen und Gepäck. Auch die Beinfreiheit für die rückwärtigen Passagiere kann sich im Vergleich zu dem, was sonst im Segment angeboten wird, sehen lassen, zurückzuführen ist dies unter anderem auf den großzügigen Radstand von 2,58 Metern.

Vor allem die erhöhte Sitzposition und damit die gute Übersicht über das Verkehrsgeschehen spricht die Kundschaft an, aber auch der 411 bis 1205 Liter große Kofferraum. Die Gepäckraumabdeckung kann aufrecht hinter der Rücksitzlehne verstaut werden, schützt aber trotzdem vor neugierigen Blicken von außen.

Wer das für ausgefahrene Wege braucht: Die Bodenfreiheit fällt mit bis zu 18 Zentimetern (bei 17-Zoll-Rädern) sogar etwas höher aus als beim sonst sehr ähnlich geschnittenen und nur unwesentlich längeren Hyundai-SUV Kona.

Den Antrieb hat Hyundai in der Version mit 74 kW/100 PS auf Wunsch und in der mit 88 kW/120 PS grundsätzlich "intelligent" elektrifiziert. Der 48-Volt-Hybrid nutzt Bremsmanöver und Gaswegnahme zum Aufladen der Batterie; Energie, die bei Bedarf wieder eingespeist wird, zum Beispiel bei niedrigtourigem Fahren in hohen Gängen. Die Schaltanzeige verweist oft auf ein Hochschalten in den fünften oder sechsten Gang, wenn der Fahrer eigentlich glaubt, mit der dritten oder vierten Fahrstufe gerade die richtige gewählt zu haben. Entsprechend lassen sich die Verbrauchswerte senken, die auf unseren ersten Ausfahrten einige Male kaum über fünf Liter pro 100 Kilometer lagen, eine Belohnung immer dann, wenn wir die Vorteile des Systems möglichst oft und geschickt genutzt haben: Zum Beispiel den Segelmodus, der etwa bei längeren Bergab-Strecken oder vor Ampelanlagen durch Abschalten des Motors Kraftstoff spart, man kennt die baugleiche Technik vom Kia Rio.

Sparsam im Eco-Modus

Als besonders sparsam erweist sich der Fahrmodus "Eco", den der Fahrer neben "Normal" und "Sport" auswählen kann. Die Fahrmodi beeinflussen neben dem Ansprechverhalten des Motors auch die Lenkung; sogar ein bisschen sportlich unterwegs kann man je nach Einstellung sein.

Wer das bequeme Fahren mit automatischem Schalten schätzt, kann eine Variante mit Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe (7-DCT) ab 22.490 Euro ordern und ist damit ebenfalls gut bedient.

Hyundai Bayon: Neuer Crossover im Kompaktformat

© Hersteller

Das Mini-SUV, eigentlich ein kleiner Crossover, gibt sich im Übrigen quirlig im Stadtverkehr und macht auch auf kurvenreichen Strecken Spaß. Das Fahrwerk ist straff, aber harmonisch abgestimmt. Es bietet durchaus Komfort, wenn es nicht gerade über besonders übles Asphalt-Flickwerk geht.

EV-Spezialist

Hyundai setzt seit Jahren verstärkt auf SUVs: 53 Prozent der Modellpalette machen sie nach aktuellen Zahlen aus. Darunter befindet sich auch der Kona Elektro, der im ersten Quartal 2021 zu den deutschlandweit meistverkauften E-Autos gezählt hat. Stark sind die Koreaner auch weltweit, wo sie mit ihren elektrischen Modellen einen Anteil von sogar zehn Prozent im EV-Markt erreichen. Die Südkoreaner, inzwischen 30 Jahre auf dem deutschen Markt, bieten eine breite elektrifizierte Flotte und nehmen für sich in Anspruch, unter den Importeuren führend bei alternativen Antrieben zu sein, wie Deutschland-Geschäftsführer Jürgen Keller bei der Vorstellung des Bayon betont hat. Mit dem Nexo gehört sogar ein wasserstoffbetriebenes Fahrzeug zum Programm.

Hyundai rechnet damit, dass in Deutschland das Segment der kleinsten SUVs noch weiter wächst, von derzeit rund 40 auf 50 Prozent unter den Soft-Offroadern. Der Hyundai Bayon, dessen Name auf die französische Stadt Bayonne anspielt, dürfte da wohl erfolgreich mitmischen.

Ingo Reuss

Hyundai Bayon im Überblick:

Wann er kommt: Ist bereits erhältlich

Wen er ins Visier nimmt: VW T-Cross, Seat Arona, Skoda Kamiq, Opel Crossland, Ford EcoSport etc.

Was ihn antreibt: Ausschließlich Benziner. 1,2-l-Vierzylinder mit 62 kW/84 PS, 1,0-l-Dreizylinder mit 74 kW/100 PS (auf Wunsch mit 48-Volt-Mildhybridsystem), 1,0-l-Dreizylinder mit 88 kW/120 PS (immer mit 48-Volt-Mildhybridsystem).

Was er kostet: Ab 16.790 Euro