Elektrisch, Plug-in, Brennstoffzelle

Hyundai-SUVs auf Öko-Kurs

10.10.2021, 14:21 Uhr
Hyundai-SUVs auf Öko-Kurs

© Hersteller

"SUVs spielen eine große Rolle in unserer Palette“, sagt Hyundai-Deutschland-Geschäftsführer Jürgen Keller, und fügt hinzu, dass dies „speziell für die stark zunehmenden Anteile der Modelle mit alternativen Antrieben" gelte. Ein genauerer Blick ergibt, dass derzeit rund 51 Prozent der Gesamtzulassungen von Hyundai auf SUVs entfallen, davon nutzen 84 Prozent alternative Antriebe.

Zu den besonders erfolgreichen Modellen zählt Keller den Kona Elektro, der sich zuletzt unter den fünf Topsellern der Elektrofahrzeuge befunden hat. Unter den Kandidaten der "nicht ausschließlich elektrischen Marken wie Tesla ist der E-Kona sogar führend", ergänzt der Deutschland-Chef.

Kein langes Warten

Aber auch sonst läuft es gut bei den Hyundai-Verkäufen, nicht zuletzt steigt seit Monaten der Marktanteil in Deutschland. Im September lag er bei 5,3 Prozent, das ist das höchste Monatsergebnis in der bisher dreißigjährigen Unternehmensgeschichte, damit führen die Südkoreaner jetzt die Importmarken hier zu Lande an. Als einen der Gründe für den Erfolg nennt Keller die sofortige Verfügbarkeit bei den in Europa produzierten Modellen.

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Zunächst zum reinen Elektroauto, dem Kona Elektro: Er wird wahlweise von E-Motoren mit 100 kW/136 PS oder 150 kW/204 PS angetrieben. Zudem stehen bei dem Stromer zwei Batteriegrößen zur Verfügung, nämlich mit 39,2 kWh oder 64 kWh. Als Reichweite werden maximal 484 Kilometer angegeben, 305 Kilometer sind es beim kleineren Akku. Die schon gut ausgestattete Basisvariante kostet 35.650 Euro, sie kann nur mit der 39,2 kWh-Batterie geordert werden. Die stärkere Version mit dreiphasigem On-Board-Charger gibt es ab Ausstattungsstufe "Select" für 6200 Euro Aufpreis; das Typ2-Ladekabel kostet hier zusätzlich 389 Euro. Über dem "Select-Paket", da sind zum Beispiel die Einparkhilfe hinten, die Sitzheizung vorne, das beheizbare Lederlenkrad, die adaptive Geschwindigkeitsregelung und der autonome Notbremsassistent an Bord, finden sich die "Trend“- und "Prime“-Pakete angeordnet. Die Topaussstattung mit Head-up-Display, Navigation, weiteren Assistenten und allerlei Komfortdetails gibt es für 12.800 Euro Mehrpreis im Vergleich zur Basis. Im Prime-Paket gehören immer der stärkere Motor und die leistungsfähigere 64-kWh-Batterie zum Serienumfang. Ein Plus der Kona-Baureihe ist zweifellos die achtjährige Fahrzeuggarantie ohne Kilometerbegrenzung.

Umfangreich ausgestattet

In den 4,21 Meter langen Fünftürer passen bis zu fünf Insassen, ins Gepäckabteil 332 bis 1114 Liter. Digital-Cockpit, Klimaautomatik und eine Menge Assistenzsysteme gehören zur Grundausstattung. Freilich ist der kompakte Kona auch gut vernetzt. Und wie steht es mit dem sprichwörtlichen E-Power? So: 156 km/h (100 kW) oder 167 km/h Spitze (150 kW), der Sprint auf Tempo 100 in 9,9 oder 7,9 Sekunden.

Was sich zum elektrischen Fahren herumgesprochen hat: Das Aufladen kann lange dauern, jedenfalls läuft es bei weitem nicht so rasch ab wie beim herkömmlichen Tanken. Nur an 100-kW-Schnellladestationen sind die Akkus in etwas weniger als einer Stunde wieder zu achtzig Prozent geladen. An der Haushaltssteckdose muss mit circa 13 bis 21 Stunden gerechnet werden, mit 11 kW (Wallbox) dauert es 3,5 und 5,5 Stunden.

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Vom 2018 erstmals vorgestellten Brennstoffzellen-Fahrzeug Nexo stellt Hyundai nun die zweite Generation vor, allerdings liegt die Serienfertigung noch in einem überschaubaren Umfang; ein im Bau befindliches Werk in China soll nun die Produktionszahlen der Brennstoffzellen deutlich anheben. Im Nexo leistet der Elektromotor 120 kW/163 PS (Systemleistung) und starke 395 Newtonmeter Drehmoment. Auch wenn die für diese Technik notwendige Wasserstoff-Infrastruktur noch viele Probleme aufweist, zählt bei den Autos mit Brennstoffzelle das umwelttechnische Argument: Sie stoßen keine Schadstoffe aus, sondern vor Ort ausschließlich Wasserdampf.

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Vorteil Brennstoffzelle

Stichwort Betanken (6,33 Kilo Wasserstoff bei 700 bar): Brennstoffzellenautos wie der Nexo lassen sich in fünf Minuten zu 100 Prozent auffüllen - also vergeht kaum mehr Zeit als beim Betanken der heute üblichen Kraftstoffe, viel schneller geht es voran als bei den Batterieautos an Stromladesäulen. Für den Nexo gibt Hyundai 666 Kilometer Reichweite (nach praxisnaher WLTP-Norm) an.

Das Fahren mit der Brennstoffzelle fordert gewiss kaum jemanden heraus. Das gilt selbst für Schaltvorgänge: Vier Tasten für die Richtungswahl - vorwärts, neutral, rückwärts und Parkstellung P, das ist alles. Die Schaltwippen am Lenkrad dienen der Rekuperation (Energierückgewinnung) in vier Stufen. Schon eher ist der Preis eine Herausforderung: Den Nexo (Prime) gibt es ab 77.290 Euro.

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Und da wären noch die großen SUVs von Hyundai. Seit dem Frühjahr ist der neue Tucson Plug-in-Hybrid auf dem Markt, das Preisspektrum beginnt bei 42.350 Euro. Die elektrische Reichweite, die hinsichtlich der Förderung eine Rolle spielt, beträgt bis zu 74 Kilometer (WLTP-Norm).

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Ebenfalls seit dem Frühjahr liefert Hyundai den Santa Fe Plug-in-Hybrid aus, dies ab 55.750 Euro und mit einer E-Reichweite von bis zu 69 Kilometern.

Erfolgreich mit Stecker

Beim Tucson machen die Anteile der elektrische Antriebe von Plug-in-Hybrid und Hybrid rund 92 Prozent aus, beim Santa Fe sind es 62 Prozent. Zum Vergleich: Die Kona-Modelle mit Elektroantrieb und Hybrid schlagen mit einem Anteil von 82 Prozent zu Buche. Keine Frage: Wie viele Anbieter versuchen die Koreaner, Zeichen für die Zukunft zu setzen.

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