I.D. Roomzz: Elektrischer Raumkreuzer von VW

16.4.2019, 08:51 Uhr
I.D. Roomzz: Elektrischer Raumkreuzer von VW

© Hersteller

Golf? Passat? Oder gar Sharan? Derart profane Namen passen offensichtlich nicht zu den Automobilen der sogenannten "I.D.-Familie", mit denen VW in eine elektrische Zukunft fahren will. Stattdessen sind die Modellbezeichnungen um maximale Coolness bemüht. I.D. Neo klingt dabei noch verhältnismäßig brav, hipper hören sich die Labels der Geschwister an: I.D. Vizzion, I.D. Buzz oder I.D. Crozz. Und jetzt: I.D. Roomzz.

Der Roomzz ist ein 4,92 Meter langes Allrad-SUV, "multivariabel", wie es heißt. Die Premiere auf der Autoshow von Shanghai hatte sich VW freilich etwas anders vorgestellt - sie wurde überschattet von der Meldung, dass Ex-Konzernchef Martin Winterkorn wegen der Dieselaffäre auf die Anklagebank soll.

Dank Elektroantrieb entzieht sich zumindest der Roomz selbst der Diesel-Thematik. Durch gegenläufig zurückgleitende Schwenktüren bittet er ins Interieur. Eine B-Säule gibt es nicht, der Zustieg gelingt also bequem - auch, weil sich der Integralsitz automatisch um 20 Grad nach außen dreht.

Per Handauflegen zum Selbstfahr-Modus

Die Sitzkonfiguration hängt von der gewählten Fahreinstellung ab. Im manuellen Modus richten sich die Sessel in Fahrtrichtung aus, ihre Lehnen sind hochgestellt. Schaltet der Fahrer - indem er die Hand für mindestens fünf Sekunden aufs VW-Zeichen im Lenkrad legt - in den vollautomatisierten Modus, können die Sitze einzeln um 25 Grad nach innen geschwenkt werden, wodurch sich eine "loungige" Atmosphäre ergibt. Alternativ hat jeder Passagier die Möglichkeit, seinen Sitz individuell und stufenlos in eine Liegeposition zu bringen.

Standardmäßig sind vier Einzelsitze vorgesehen, es soll den Roomzz aber auch mit sieben und auf drei Sitzreihen verteilte Plätze geben.

I.D. Roomzz: Elektrischer Raumkreuzer von VW

© Hersteller

Vor den Frontpassagieren baut sich kein konventioneller Armaturenträger auf. Stattdessen richten sich die Blicke auf das "schwebende Panel" eines digitalen Cockpits, zu dem auch ein Head-up-Display mit Augmented-Reality-Darstellung gehört. Das digitalisierte Lenkrad mit seinen sensitiven Touchflächen (zur Steuerung der Fahrstufen) zieht sich im Selbstfahr-Modus zurück, um mehr Platz für die Passagiere zu schaffen.

Start 2021 in China

Das ist freilich noch Zukunftsmusik, denn wenn die serienfertige Version des I.D. Roomzz im Jahr 2021 (und dann zunächst in China) auf den Markt kommt, werden fürs autonome Fahren noch lange nicht die entsprechenden Rahmenbedingungen geschaffen sein.

Kein Problem dürfte es hingegen mit dem Elektroantrieb geben. Der 4WD-Raumtransporter arbeitet mit einem Elektromotor pro Achse, zusammen ergibt sich eine Systemleistung von 225 kW/306. In 6,6 Sekunden zoomt der große Volkswagen auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit ist auf 180 km/h begrenzt.

Die Kapazität der im Fahrzeugboden installierten 82-kwh-Lithium-Ionen-Batterie reicht für eine Reichweite von 450 Kilometern. Zum induktiven Aufladen fährt der Roomzz über eine Ladeplatte - oder wird mit der Steckdose verkabelt. Im optimalen Fall (Schnellladen mit 150 kWh) sind die Energiereserven binnen einer halben Stunde wieder zu 80 Prozent aufgefüllt.

Der Neo macht den Anfang

Nach dem kompakten I.D. Neo, dem Mini-SUV I.D. Crozz, der eleganten Limousine I.D. Vizzion und dem Elektro-"Bulli" I.D. Buzz ist der Roomz das fünfte Mitglied der künftigen Elektrofamilie von VW (siehe Bilderstrecke). Leibhaftig auf dem Markt befindet sich bislang aber noch keines der Modelle - erst 2020 wird der Neo den Anfang machen.

ule

Keine Kommentare