Jaguar und Land Rover unter Strom

18.9.2017, 11:23 Uhr
Jaguar und Land Rover unter Strom

© Hersteller

Einhellig ziehen die deutschen Hersteller auf der IAA (Internationale Automobilausstellung in Frankfurt, noch bis zum 24. September) an einem Strang. Ob im VW-Konzern mit Audi, Seat und Skoda oder bei BMW und Mercedes - überall wird über die kurzfristige Elektrifizierung neuer Modelle nicht nur nachgedacht, sondern es werden ehrgeizige Ziele genannt, die reinen Elektroautos oder Plug-in-Hybride schnell und in großer Zahl auf die Straße zu bringen.

Der I-Pace kommt schon 2018

Stark aufs Tempo drücken auch die Importeure, darunter Jaguar-Land Rover. Die Engländer wollen den rein elektrisch angetriebenen und vor Ort emissionsfreien I-Pace in der Straßenversion schon ab Ende kommenden Jahres anbieten. Die meisten deutschen Anbieter kündigen dagegen ihre Offensive im Premium-Segment frühestens für 2019/2020 an, wobei es andererseits aber durchaus schon reine Stromer zum Beispiel bei VW (Golf und Up) und BMW (i3) auf dem Markt gibt.

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Das britische Elektro-SUV leistet nach jetzigem Stand starke 294 kW/400 PS und ein beachtliches Drehmoment von 700 Newtonmetern. In nur vier Sekunden soll der fünfsitzige Bolide von 0 auf 100 km/h beschleunigen. Die Reichweite gibt Jaguar mit 500 Kilometern an, was üblicherweise der Wert unter sehr günstigen Umständen ist. Aber knapp 400 Kilometer in der Realität wären wohl auch schon praxistauglicher als die meisten bisherigen Konzepte.

Rennserie I-Pace eTrophy

Im weltweit ersten Markenpokal startet Jaguar im kommenden Jahr zudem mit dem I-Pace eTrophy. Die Rennversion soll im Rahmenprogramm der Veranstaltungen zur FIA Formel-E-Weltmeisterschaft zeigen, was sie kann. In der Formel E fährt Jaguar bereits als erster Premium-Autobauer erfolgreich mit, die Deutschen folgen ab der Rennsaison 2018.

Die Technik und Erfahrungen aus dem Rennsport sollen dazu dienen, die gewonnenen Erkenntnisse möglichst schnell in die Serie umzusetzen. Was der Kunde will, sind "begeisternde Elektroautos", sagt Jaguar-Land Rover-Chef Ralf Speth. Ab 2020 wird jedes neue Modell der Marke elektrifiziert sein, ergänzt er. Er will den Käufern dabei die "Wahl lassen unter batterieelektrischen Antrieben, Plug-in-Hybriden, Mild-Hybrid-Lösungen und selbstverständlich modernen Benzin- und Dieselmotoren".

Jaguar und Land Rover unter Strom

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Stärkster Jaguar aller Zeiten

Auf der IAA feiern insgesamt sechs neue Modelle von Jaguar-Land Rover ihre Publikumspremieren. Auf dem Messestand haben die Briten außer den genannten Modellen das Kompakt-SUV Jaguar E-Pace enthüllt, den kleinen Bruder des erfolgreichen F-Pace. Dann den Jaguar XE Projekt8, mit 441 kW/600 PS der leistungsstärkste Jaguar aller Zeiten. Außerdem den XJR575 als schnellste Version des Jaguar-Flaggschiffs XJ.

Nicht zuletzt zeigt Jaguar den eleganten Kombi XF Sportbrake, der im Oktober die Limousine ergänzt. Der neue kompakte SUV E-Pace folgt im Januar. Schon in diesen Tagen führt Range Rover den größeren SUV Velar in Deutschland ein.   

Auf der Messe in Frankfurt feiert zudem das Konzept des 386 kW/525 PS starken Land Rover Discovery SVX Weltpremiere. Die Kraft schöpft der "leistungsfähigste Land Rover der Geschichte" aus einem Fünfliter-V8-Kompressorbenziner. Er weist eine nochmals vergrößerte Bodenfreiheit und optimierte Terrain-Response-Steuerung auf. Das handgefertigte Modell soll ab 2018 verkauft werden.

Ingo Reuss

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