Kia: Ein X für den Ceed

28.6.2019, 12:11 Uhr
Kia: Ein X für den Ceed

© Hersteller

Aller guten Dinge sind drei, aber Kia legt noch einen drauf. "Den Luxus leisten wir uns," sagt die Markensprecherin Susanne Mickan und spielt dabei wohl auf die Fülle von Modellderivaten bei Mercedes an. Ab 21. September ergänzt der neue XCeed als vierte Modellvariante die Ceed-Baureihe. Der Neue soll an die Erfolgsgeschichte aus Limousine, dem Kombi Sportswagon und Shooting Brake ProCeed anknüpfen. Die Koreaner ordnen den XCeed als "CUV", also als "Crossover" mit coupéhaftem Touch ein. Er bietet zwar viele SUV-Vorteile, aber (auch optional nicht) keinen Allradantrieb. Lohnt sich nicht, sagen die Kia-Manager, damit könnten sie höchstens eine Bestellquote von 15 Prozent erreichen.  

Die Vorteile des SUV-artigen Konzepts liegen auf der Hand: Der knapp 4,40 Meter kompakte XCeed weist gut acht Längenzentimeter mehr als der Fünftürer-Ceed auf und liegt bei Innenmaßen und Gepäckraumgröße (426 bis 1378 Liter) auf dem Niveau der in Europa meistverkauften SUVs. Die Insassen sind im geräumigen Innenraum also gut untergebracht. Nicht zuletzt profitiert der Fahrer von der höheren Sitzposition, was nicht zuletzt der Übersichtlichkeit dient.

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Drei- und Vierzylinder

Drei- und Vierzylindermotoren treiben den fünfsitzigen Kompaktwagen über die Vorderräder an; geschaltet wird serienmäßig per Sechsganggetriebe oder optional über eine siebenstufige Doppelkupplungsautomatik. In Zukunft setzt Kia voll auf Turbomotoren, die Produktion des einzig verbliebenen Saugers ist im Juni ausgelaufen.

Den Einstieg markiert ein neuer Einliter-Turbobenziner mit 74 kW (100 PS), der preiswerter und noch etwas verbrauchsgünstiger als der bekannte Einliter-Dreizylinder mit 120 PS sein soll. Für den in Rüsselsheim entwickelten und in Slowenien gebauten XCeed stehen aber noch weitere Motorisierungen (Vierzylinder) parat, darunter der 1.4 T-GDI mit 102 kW (140 PS), der 1.6 T-GDI mit 150 kW (204 PS) und die beiden Diesel 1.6 CRDi mit 115 und 136 PS.  Euro 6d-Temp ist immer obligatorisch. Anfang 2020 folgen 48-Volt-Mild- und Plug-in-Hybride.

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Mit digitalem Cockpit

Technisch basiert der XCeed auf dem Ceed-Fünftürer, aber Kia beeilt sich zu erklären, dass die "Karosserie bis auf die Fronttüren verändert sei". Geblieben sind neben den Motoren und Antrieben die umfassenden Assistenz- und Infotainmentsysteme. Erstmals kommt bei der Marke – gegen Aufpreis - das Digital-Cockpit zum Einbau. Verbessert hat der südkoreanische Autokonzern das Connect-System UVO in Kombination mit einem neuen 10,3-Zoll-Touchscreen-Navi. Es ruft jetzt mit eigener SIM-Karte Informationen zu Verkehr in Echtzeit, Wetter oder - bei lokaler Suche - zum Beispiel zu Parkmöglichkeiten auf. Serienmäßig sind Instrumentenanzeigen mit kleinerem Display (3,5 und 4,2 Zoll) und analoge Rundinstrumente an Bord.

Dass der XCeed dem neun Zentimeter kürzeren Sportage Kunden abjagt, dürfte wahrscheinlich sein - kommt letztlich aber auf die Preise des Neuen an. Dazu wollte sich Kia bei der statischen Weltpremiere in Frankfurt noch nicht äußeren. Nur so viel: Die 7-Jahre-Herstellergarantie bleibt jedenfalls erhalten.

Ingo Reuss

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