Kia Sorento PHEV: Fährt auch mit Strom

18.3.2021, 16:40 Uhr
Kia Sorento PHEV: Fährt auch mit Strom

© Hersteller

Der Plug-in-Hybrid markiert die dritte Antriebsvariante für den Sorento, der auch mit Benzin- und Dieselmotoren sowie mit Frontantrieb lieferbar ist.  Als Verbrenner agiert im PHEV-Modell der neue T-GDI-Benziner der Südkoreaner, der 1,6 Liter Hubraum aufbietet und 132 kW/180 PS sowie 265 Newtonmeter Drehmoment leistet. Unterstützt wird der Ottomotor von einem 67 kW/91 PS starken Elektromotor (304 Newtonmeter). Zusammen ergeben sich eine Systemleistung von 195 kW/265 PS und ein Systemdrehmoment von 350 Newtonmetern. Damit übernimmt der Teilzeitstromer die Rolle des Stärksten im Sorento-Programm.

54 Kilometer mit einer Akkuladung

Was aber besonders zählt, ist die elektrische Reichweite. Nach WLTP-Norm beträgt sie – sofern die im Unterboden verbaute 13,8-kWh-Batterie voll geladen ist -  bis zu 54 Kilometer. Gerade für viele Pendler dürfte der Aktionsradius ausreichen, zumal dann, wenn sie an der Arbeitsstätte nachladen können. Wechselstrom zieht der Sorento PHEV bis 3,3 kWh (Anschlusswert), die Fähigkeit zum Schnellladen gibt es – wie bei den meisten Plug-in-Hybriden – nicht.

Vorteil der Spezies mit den zwei Herzen: Der Fahrer ist immer auf der sicheren Seite, denn der Kraftstofftank – beim Sorento fasst er 47 Liter Benzin – ermöglicht auch Langstreckenfahrten ohne Stopp an der Ladestation.

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Bei ersten Probefahrten schaffte der (bei der Übernahme nicht ganz aufgeladene) Sorento eine bergige Strecke von rund 30 Kilometern im reinen Elektroantrieb. Auf dem Rundkurs über Land sprang der Benziner nur kurz bei einem Überholvorgang an. Geschmeidig schaltet dabei die weiterentwickelte Sechsgang-Wandlerautomatik, die Kia aus dem Regal nehmen konnte und deshalb, wie es heißt, auf den Einbau eines Doppelkupplungsgetriebes verzichtet hat.

Eine Besonderheit gibt es beim Allradantrieb: Verbrenner und Elektromaschine leiten die Kraft nicht separat an die Räder weiter. Stattdessen erfolgt die Verteilung über eine mechanische Verbindung zwischen Vorder- und Hinterachse. Wie beim Allradantrieb üblich, laufen die Vorgänge im Hintergrund ab - zum Beispiel in Kurven auf Nässe ohne Ruckeln und mit hoher Fahrsicherheit. Ausprobiert haben wir dies auf abgelegenen Nebenstraßen und in einer Slalomgasse auf dem stillgelegten Flughafen Mendig nahe der Ausläufer der Vulkaneifel.

Mit Feingefühl im Fahrpedal

Mächtig Dampf macht der Antrieb: In nur 8,7 Sekunden beschleunigt der Kia-Plug-in aus dem Stand auf Tempo 100, die Spitze erreicht er bei 193 km/h. Im Elektromodus sind es maximal 140 km/h, wenn der Fahrer beim Umgang mit dem Fahrpedal viel Feingefühl aufbringt.

Kia Sorento PHEV: Fährt auch mit Strom

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Im nicht praxisgerechten Norm-Mix wird der Sorento PHEV mit 1,6 Litern Kraftstoff auf 100 Kilometer angegeben. Der  Stromverbrauch liegt bei 16,1 kWh/100 km der CO2-Ausstoß bei 36 g/km.

An den Haken kann die Hybridversion rund 1500 Kilo nehmen.

Viel Platz bietet der bis zu siebensitzige Sorento, der mit einem großzügigen Innenraum-Flair daherkommt, nicht nur für die Insassen vorn und für diejenigen in der zweiten Reihe, sondern auch fürs Gepäck. Der XXL-Gepäckraum fasst bis zu 898 Liter und büßt nur sehr wenig (23 Liter) gegenüber dem Benzin-Hybrid und dem Diesel ein. Alle Varianten verfügen über ein volldigitales 12,3-Zoll-Kombiinstrument sowie ein Infotainment-System mit Acht-Zoll-Touchscreen, Smartphone-Anbindung (Android Auto und Apple CarPlay) und Split-Screen-Funktion; Bluetooth-Mehrfachverbindungen sind möglich.

Online-Dienste und Navi

Ab der Einstiegsstufe "Vision" sind ein 10,25 Zoll-Navigationssystem und die Online-Dienste (UVO Connect) mit dem Service "Life" und der entsprechenden App an Bord. Letztere liefert zum Beispiel eine cloudbasierte Online-Navigation, dazu eine Übersicht zu Tankstellen und Kraftstoffpreisen; speziell beim Plug-in kommt die Anzeige der verfügbaren Ladestationen hinzu. Über die UVO-App kann man den Fahrzeugstandort ablesen oder sich auf den letzten paar hundert Metern zu Fuß vom Smartphone führen lassen. 

Kia Sorento PHEV: Fährt auch mit Strom

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Zur reichhaltigen Ausstattung, die bereits des Basismodell bietet,  addieren sich je nach Ausführung modernste Assistenzsysteme. Komplett ist das Aufgebot in der Topversion "Platinum", die ab 61.940 Euro kostet. Unter anderem gibt es hier Autobahn- und Stauassistent, Frontkollisions- und Querverkehrswarner. Head-up-Display, beheizbares Lenkrad, Induktionsladung für Smartphones und nicht zuletzt eine Bose-Soundanlage sind die weiteren Ausstattungsdetails.

Die Preispalette für den Sorento PHEV beginnt bei 53.940 Euro, nach Abzug der Plug-in-Förderprämien reduziert sich der Einstiegspreis auf 47.959 Euro. Löblich: Kia schließt bei der Sieben-Jahre-Garantie die Batterie mit ein.  

Ingo Reuss

Kia Sorento Plug-in-Hybrid:

Wann er kommt: Ist bereits bestellbar

Wen er ins Visier nimmt: Volvo XC60 Recharge T6, BMW X5 Drive 45e, VW Touareg 3.0 eHybrid etc.

Was ihn antreibt: 1,6-l-Vierzylinder-Benziner, Elektromotor, Systemleistung 195 kW/265 PS

Was er kostet: Ab 53.940 Euro