Kia XCeed: Das Auge kauft mit

17.9.2019, 15:34 Uhr
Kia XCeed: Das Auge kauft mit

© Hersteller

Das Auge kauft mit: Ein Auto kann noch so gut sein – hilft alles nichts, das Design muss stimmen, wenn der Kunde zugreifen soll. Vor diesem Hintergrund dürfte Kia-Deutschland-Chef Steffen Cost wohl richtig liegen, wenn er prognostiziert, dass der neue XCeed die erfolgreichste Karriere aller Ceed-Varianten hinlegen wird.

Der Ceed, das ist Kias Kompakter, ein Angehöriger der sogenannten Golf-Klasse. In Zeiten skalierbarer Plattformen sind diverse Derivate möglich, Kia hat dem K2-Unterbau bereits den Kombi "Sportswagon" und den Shooting-Brake "ProCeed" abgeluchst, der XCeed ist das nunmehr vierte Mitglied der Ceed-Familie.

Punkten gegen Mercedes und BMW?

Am ehesten ist der neue Crossover ins angesagte Marktsegment der SUV-Coupé einzuordnen, als Konkurrenten nimmt er sich forsch Mercedes GLA, BMW X2, den Mazda CX-30 oder den VW T-Roc vor.

Tatsächlich bietet der XCeed einen überaus erfreulichen Anblick, exemplarisch zeigt er auf, dass die koreanische Marke buchstäblich sehr schön was aus sich gemacht hat. Das Styling mit sportlicher Dachschräge nimmt dem üblichen SUV-Design auf elegante Weise die Wucht, ohne auf kleidsame Details wie die robusten Kunststoff-Beplankungen oder den angedeuteten Unterfahrschutz zu verzichten.

Kia XCeed: Das Auge kauft mit

© Hersteller

Mit 4,40 Metern Länge streckt sich der XCeed um achteinhalb Zentimeter über den Ceed-Fünftürer hinaus. Auch wenn er kein echter Hochsitzer ist, positioniert der Crossover seine Passagiere angenehm erhaben auf bequemen Sitzen und lässt sie von sehr ordentlicher Raumökonomie bis hin zum 426 bis 1378 Liter großen Gepäckabteil profitieren. Ausstattungsabhängig eröffnet eine elektrisch zu betätigende Heckklappe Zugang zum Kofferraum.

Kein Allradantrieb

Die auf 18,4 Zentimeter erhöhte Bodenfreiheit ist freilich alles, was der XCeed an Argumenten in Sachen Geländetauglichkeit ins Feld führen kann, Allradantrieb – wie ihn mancher Konkurrent bietet - gestattet die K2-Plattform nämlich nicht.

Im Innenraum feiert – Novum bei Kia – ein volldigitales Kombiinstrument Premiere, das anstelle der üblichen Analoginstrumente einen 12,3 Zoll großen, frei konfigurierbaren Bildschirm mit brillanter Auflösung ins Blickfeld des Fahrers rückt. Erhältlich ist das digitale Cockpit allerdings nur für die höheren Ausstattungsvarianten, das "Platinum"-Level und die zum Marktstart erhältliche "Launch-Edition" bringen es sogar serienmäßig mit. Gleichfalls neu ist das 10,25-Zoll-Navi mit Bluetooth-Mehrfachverbindungen und diversen Online-Diensten. Die Menüführung ist logisch und schnell durchschaut, wohlwollend haben wir registriert, dass es zusätzlich noch Tasten und Drehregler gibt, die direkten Zugriff auf verschiedene Kernfunktionen wie die Klimatisierungsregelung erlaubt.

Drei Benziner, zwei Diesel

Das Motorenangebot umfasst drei Benziner und zwei Diesel in einem Leistungsspektrum von 84 kW (115 PS) bis 150 kW (204 PS), allesamt sauber nach Euro-6d-Temp und mit Start-Stopp-System ausgestattet. Den größten Kundenzuspruch dürfte wohl der Vierzylinder-Benziner mit 103 kW (140 PS) und 242 Newtonmetern finden, der in 9,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h sprintet und es auf eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h bringt. Nach Werksangabe liegt der Verbrauch bei durchschnittlich 5,9 l/100 km.

Kia XCeed: Das Auge kauft mit

© Hersteller

Wir haben den 1.4 T-GDI ausprobiert und empfanden ihn als völlig ausreichende Antriebsquelle für den XCeed. Er hinterlässt einen harmonischen Eindruck, geht munter zur Sache und empfiehlt sich als angenehmer Partner für entspanntes Reisen. Wir raten, anstelle der serienmäßigen Sechsgangschaltung das Siebengang-DCT zu buchen, was jedoch erst ab zweitem Ausstattungsniveau "Vision" möglich ist und dann eine zusätzliche eine Investition von 1600 Euro erfordert.

Anfang nächsten Jahres folgt – ebenso wie im Kombi "Sportswagon"   - ein Plug-in-Hybrid mit 104 kW (141 PS) Systemleistung und einer elektrischen Reichweite von rund 60 Kilometern.

Kia XCeed: Das Auge kauft mit

© Hersteller

Das Basismodell mit 88 kW (120 PS) starkem Einliter-Dreizylinder-Benziner fährt ab 21.390 Euro vor. Der 1.4 T-GDI kommt auf mindestens 22.390 Euro, mit DCT weist ihn die Preisliste ab 26.490 Euro aus. Der Einsteiger "Edition 7" bringt unter anderem 16-Zoll-Leichtmetallfelgen, LED-Scheinwerfer, Klimaanlage und Assistenzsysteme wie Frontkollisionswarner, Fernlichtassistent, Müdigkeitswarner, eine Geschwindigkeitsregelanlage mit Geschwindigkeitswarner sowie einen Spurhalteassistenten mit. Beim "Vision" addieren sich noch Radio mit Acht-Zoll-Touchscreen, Lenkrad- und Sitzheizung, Parksensoren, Rückfahrkamera sowie die Smartphone-Schnittstelle hinzu.

Als interessant erschien uns der "Spirit", dem Kia unter anderem digitalen DAB+-Radioempfang, Frontkollisionswarner, Zweizonen-Klimaautomatik und – DCT vorausgesetzt – eine Geschwindigkeitsregelanlage mit Stop&Go-Funktion (Stauassistent) und Adaptiv-Tempomat mitgibt.

"Launch-Edition" zum Verkaufsstart

Praktisch Komplettausstattung bieten das "Platinum"-Level und die zum Verkaufsstart erhältliche "Launch-Edition". In Verbindung mit dem 1.4 T-GDI kommt sie auf 33.390 Euro und umfasst beispielsweise das digitale Cockpit, die sensorgesteuert elektrische Heckklappe, Querverkehrs- und Totwinkelwarner, Navi und ein JBL-Premium-Soundsystem. Kein schlechtes Angebot, wenn beim Autokauf nicht nur das Auge, sondern auch der Check des Preis-Leistungs-Verhältnisses eine Rolle spielt.

Ulla Ellmer

Kia XCeed in Kürze:

Wann er kommt: Marktstart am 21. September 2019

Wen er ins Visier nimmt: Mercedes GLA, BMW X2, Mazda CX-3, VW T-Roc etc.

Was ihn antreibt: Benzin- und Dieselmotoren von 85 kW (115 PS) bis 150 kW (204 PS)

Was er kostet: Ab 21.390 Euro

Was noch kommt: Anfang 2020 ein Plug-in-Hybrid

 

Keine Kommentare